Allgemeine Berichte | 26.04.2022

Trotz „schlichter Klarheit“ wird der Bau der Kurparkgebäude teurer als ursprünglich geplant

Bad Neuenahr: Kurpark und seine Gebäude sollen wiederhergestellt werden

Architekt Martin Pilhatsch rechnet mit Kosten von 18,3 Millionen Euro – Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH soll sich um die Umsetzung kümmern

Kreisstadt.Arbeitsteilung in der Kreisstadt: der Wiederaufbau der Kurparkliegenschaften einschließlich der Konzerthalle unter der Bibliothek, die bei der Starkregenkatastrophe schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, soll weder von der Aufbaugesellschaft noch vor der Stadt selbst gestemmt werden. Stattdessen beauftragte der Haupt- und Finanzausschuss die „Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH“ (ABMG) mit der Umsetzung, ebenso soll sie sich auch um die Wiederherstellung der Kurparkanlagen kümmern. Die endgültige Entscheidung darüber trifft allerdings der Stadtrat erst in seiner nächsten Sitzung am 9. Mai. Bei der Ausschusssitzung stellte das Architekturbüro Pilhatsch (Bonn) die Entwurfsplanung vor. Gegenüber den ursprünglichen Planungen stellt sich das Gebäude nun wesentlich schlichter dar und soll zudem einen weißen Anstrich erhalten. Nichts mehr zu sehen war von der ursprünglich geplanten Bernsteinverkleidung, auch die Bodenbeläge sind nun nicht mehr so hochkarätig, und Fertigteile werden durch Beton ersetzt. Mit dieser „schlichten Klarheit“ so Architekt Martin Pilhatsch, sei dennoch keine Einsparungen gegenüber der ersten Kostenschätzung verbunden, denn mittlerweile seien weitere Kostenfaktoren zu berücksichtigen. So müsse der Hochwasserschutz stärkeren einfließen, indem das Gebäude in einer wasserdichten „weißen Wanne“ stehen soll. Außerdem sei nun Medientechnik und Veranstaltungstechnik mit in der Kalkulation berücksichtigt, denn sowohl bei Konzerten wie auch bei Reden sollen die 455 möglichen Zuschauer eine optimale Akustik im Konzertsaal erleben. Summa summarum rechnet Pilhatsch derzeit mit Baukosten von 18,3 Millionen Euro, also sogar 1,5 Millionen Euro mehr als bei seiner ersten Kostenschätzung.

Völlig neuesFinanzierungskonzept nötig

Dennoch empfahl der Ausschuss hat dem Stadtrat die Freigabe der Entwurfsplanung. Die ABMG soll zudem auch noch offene Fragen zur Kombination bestehender Finanzierungsmöglichkeiten klären und letztlich ein vollständig neues Finanzierungskonzept des Neubaus erarbeiten. Wolfgang Schlagwein (Grünen) war es dabei wichtig, das Gebäude klimaneutral zu gestalten, er schlug eine Photovoltaikanlage auf dem Dach vor. Bislang hatten die Denkmalschutzbehörden ein solches Ansinnen zwar abgelehnt, doch nicht nur Bürgermeister Guido Orthen (CDU) kann sich angesichts der aktuellen weltpolitischen Lage durchaus ein Umdenken in dieser Frage vorstellen und empfahl eine neuerliche Anfrage. Auf die ABMG kommt ebenfalls die Umsetzung der Wiederaufbaumaßnahmen rund um den Kurpark zu, wobei man sich überwiegend an den Planungen für die abgesagte Landesgartenschau 2023 orientieren will. Demnach soll die bereits provisorisch wiederhergestellte Kurparkfläche nun dauerhaft umgesetzt werden. Allerdings müsse man dabei die Planungen zum künftigen Verlauf der Ahr abwarten. Weiterhin in die Planungen integriert werden sollen die Mühlenteiche von Kurpark bis Kaiser-Wilhelm-Park, offen ist dabei eine künftige Nutzung als Retentionsraum. Nach dem Abbruch der Tourist-Info soll eine provisorische Anlaufstelle für Besucher entstehen, bis die Neubauten der Kurparkliegenschaften, die auch ein Haus des Gastes beinhalten, abgeschlossen sind.

Was wird ausder Orchestermuschel?

Für das ehemalige Kurpark-Café soll überprüft werden, ob eine Sanierung oder ein Ersatzneubau wirtschaftlicher wäre. Fürs erste seien temporäre Büros nebst einer provisorischen „Kleinen Bühne“ vorgesehen. Weil die zerstörte Brunnentechnik des Großen Sprudels in Kurpark und Thermalbadehaus ohnehin vollständig erneuert werden müssen, denkt man über eine Zusammenführung in einer Brunnenkammer nach. Ebenfalls durch die Wassermassen beschädigt wurden die unter Denkmalschutz stehende Orchestermuschel, die bereits ausgebaute und am Kurparkrand gelagerte war. Gemeinsam mit der unteren Denkmalbehörde müssen geklärt werden, ob eine Sanierung überhaupt noch möglich ist. Denn die Originalmuschel hat nicht nur bei der Flut Schäden erlitten, auch heute der Landesrechnungshof dazu geraten, aus energetischen Gründen auf die alte Muschel zu verzichten und die Möglichkeit eines Ersatzneubaus zu erörtern. Nicht zuletzt soll der Parkplatz in der Oberstraße noch saniert und eventuell erweitert werden, sofern dies im Rahmen des Gesamtbauablaufs der Kurparkmaßnahmen sinnvoll ist. JOST

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