Lahnsteiner OB fordert Waldpakt für Rheinland-Pfalz

BayerischeRegelung als Vorbild

Lahnstein. Mit Blick auf die dramatische Verschärfung und insbesondere aufgrund der zunehmenden Schäden durch Orkane, Trockenjahre, Hitzeperioden sowie Borkenkäfer und Baumschädlinge hat der Lahnsteiner Oberbürgermeister Peter Labonte die kommunalen Spitzenverbände aufgefordert, sich auch in Rheinland-Pfalz für einen „Waldpakt“ einzusetzen.

Wegen der Bedeutung des Themas für alle kommunalen Waldbesitzer hat er sich auch an Minister Roger Lewentz und den Landtagsabgeordneten Matthias Lammert gewandt und auch diese Politiker um Unterstützung gebeten. Ebenso erhofft er sich neben finanziellen Hilfen des Landes auch eine Unterstützung durch den Bund.

Unterstützung für Waldbesitzer

Labonte betont: „Wir Waldbesitzer sehen hier – wieder einmal – einer richtigen Waldkatastrophe entgegen und benötigen dringend unbürokratische Unterstützung durch das Land und auch durch den Bund.“

Dabei bezieht er sich auf den in Bayern bereits abgeschlossenen und unterzeichneten „Waldpakt“. Danach haben die dortige Staatsregierung unter anderem mit den 1.200 Waldbesitzern und dem bayrischen Städtetag einen sogenannten „Waldpakt“ vereinbart. Labonte sieht in dieser Vereinbarung aus Bayern durchaus auch eine gute Grundlage für ein vergleichbares Abkommen in Rheinland-Pfalz. Dieser Waldpakt könne auch für Rheinland-Pfalz ein partnerschaftlicher Kompass und eine Richtschnur sein, mit dem Ziel, die Zukunft der Wälder auch bei hier zu sichern.

In seinem Schreiben regt er an, sich an Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit der Bitte um Hilfe und Unterstützung für die rheinland-pfälzischen Waldbesitzer zu wenden. Labonte führt aus, denkbar und sehr hilfreich wäre aus seiner Sicht, wenn auch das Land Rheinland-Pfalz sich ein solches Abkommen von den über 1.800 kommunalen Waldeigentümern unterschreiben lassen würde. Das sei doch auch mal ein Aufschlag, der auch bundesweit Beachtung finden könne und der insbesondere auch den Bund veranlassen müsse, hier noch mehr zu tun.

Leiter des

Forstamtes befürwortet Initiative

Der Leiter des Forstamtes Lahnstein, Forstdirektor Hans-Leo Cremer, befürwortet die Initiative ausdrücklich. Er sei dankbar, dass Oberbürgermeister Peter Labonte dieses Thema aufgegriffen habe. Denn man brauche klimastabile Wälder. Ein breit angelegter Waldpakt könne helfen, die Menschen mitzunehmen, um die erforderlichen Mittel für das Ziel dauerhafter stabiler Wälder aufzubringen.

Denn die vorbildliche Bewirtschaftung der Wälder ist auch in den kommunalen Wäldern kein Selbstläufer mehr. Orkane und Schädlinge zerstören mehr und mehr das wirtschaftliche Grundgerüst, auf dem die Waldeigentümer bisher die Gemeinwohlleistungen des Waldes bereitgestellt haben. Über 1.800 kommunale Waldeigentümer in Rheinland-Pfalz benötigen daher Unterstützung.

Der Ansatz von Oberbürgermeister Labonte geht aber weiter. Wie im bayerischen Beispiel soll der Waldpakt alle Waldeigentumsarten umfassen, um eine Basis zu schaffen, die alle gesellschaftlichen Bereiche erreicht.

Breit fundierte

Lösung angestrebt

Entsprechend der Bedeutung und der vielfältigen Leistungen des Waldes ist der Waldpakt in Bayern ausgesprochen breit fundiert. So soll insbesondere für Kinder und Jugendliche Waldwirtschaft mit dem Projekt „Waldbesitz vermittelt Forstwirtschaft“ unmittelbar erlebbar gemacht werden.

Dieses Bekenntnis zur Waldpädagogik und der öffentlichen Förderung begrüße er ausdrücklich, so Oberbürgermeister Peter Labonte. Denn man arbeite mit dem Stromerwald für Kindergarten- und Grundschulkinder schon seit fast 20 Jahren in diese Richtung. Die Verantwortlichen könnten aber auch für diese absolute Zukunftsaufgabe mehr personelle und finanzielle Unterstützung gebrauchen, appelliert Oberbürgermeister Peter Labonte. Pressemit-

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