Aus dem Kurpark wird wohl ein Wohnpark werden

Bis zu 100 neue Wohnungen könnten entstehen

Erste städtebauliche Konzepte vorgestellt

17.02.2019 - 18:00

Sinzig. Im Kurpark Bad Bodendorf gab es seit jeher mehr Wiese als Rasen, mehr maroden Schick als mondäne Weltbad-Ausstrahlung. Doch die Zeiten des Parks und des ehemaligen Kurmittelhauses samt Trinkhalle könnten in Bad Bodendorf gezählt sein. Es deutet einiges darauf hin, dass aus dem jetzigen Kurpark eher ein Wohnpark mit rund 100 neuen barrierefreien Wohnungen entstehen kann.

Erste städtebauliche Planskizzen wurden bei der jüngsten Sitzung des Bauausschusses im Sinziger Rathaus vorgestellt. Und zwar durch Harald Monschau, der als Geschäftsführer des Seniorenzentrums Maranata Eigentümer des über 17.000 Quadratmeter großen Grundstücks ist. Bei der Planvorstellung unterstützt wurde Monschau durch Städteplaner Dirk Strang aus Polch und den Architekten Carsten Herges aus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Entstehen sollen auf dem Kurparkgelände insgesamt fünf dreieinhalbstöckige Gebäude.

Einer der Bauten hoch auf dem Gelände an der Burggrafenstraße gelegen soll als Erweiterungsbau des Seniorenzentrums Maranata samt Großküche fungieren und auch die neue Verwaltung des Maranata aufnehmen. „Durch den Neubau möchten wir die 340 Arbeitsplätze im Seniorenzentrum Maranata und im Hotel Maravilla im Bestand sichern“, erläuterte Monschau. Alleine durch den Erweiterungsbau können bis zu 50 Arbeitsplätze neu geschaffen werden. Nicht nur von den Maranata-Mitarbeitern wird in Bad Bodendorfer aber auch krampfhaft Wohnraum gesucht.

Im Zentrum des Parks soll dann auch ein Spielplatz und viel öffentlicher Raum entstehen. Übrigens samt dem heutigen Technikmuseum als Pumpenhäuschen. Nur für den Erhalt der als marode eingestuften Trinkhalle wird sich wohl keine Grundlage finden. Das vorgestellte Konzept bleibt nicht ganz ohne Konsequenzen für die Besucher des nostalgischen Thermalbades.

Denn die Parkplätze rund um das Thermalbad werden vollkommen neu sortiert werden müssen. Die Parkflächen innerhalb des Wohnparks sollen übrigens durch Tiefgaragen unter den entsprechenden Gebäuden zur Verfügung gestellt werden.

Monschau und seine Planer und die Stadtverwaltung haben übrigens eine eher ungewöhnliche Form der Planung gewählt. Denn die läuft zunächst formlos aber mit frühestmöglicher Bürgerbeteiligung ab. Und so unterbrach dann auch Bürgermeister Andreas Geron die Sitzung, um dem Publikum und den Bürgern Gelegenheit zu geben, Fragen zum Projekt zu stellen.


Ortsbeirat nimmt Planungen zur Kenntnis


Zum Hintergrund: Der komplette Bad Bodendorfer Ortsbeirat war zur Sitzung gekommen und so wurde auch kein förmliches Verfahren eingeleitet, sondern der Ausschuss nahm die Planungen zunächst einmal schlicht zur Kenntnis. Um es noch einmal klarzustellen, es handelt sich um erste städtebauliche Betrachtungen. Die technischen Details haben die Planer noch gar nicht in Angriff genommen.

Als da wären: Hochwasserschutz, Grundwasserproblematik und auch die Tatsache, dass man mitten im Quellenschutzgebiet baut. Dies soll nach Aussagen von Architekt Carsten Hagen nun Schritt für Schritt abgearbeitet werden. Das bisherige Eingangsgebäude mit Touristinfo und kleiner Bäckerei soll nach den vorliegenden ersten Planungen übrigens bestehen bleiben.

Dort könnte sich Harald Monschau einen etwas größer dimensionierten „Tante-Emma-Laden“ zur Nahversorgung vorstellen. Monschau zeigte sich bei der Planvorstellung auch offen für jedwede Zusammenarbeit mit der Stadt Sinzig.

Übrigens wissen nicht nur erfahrene Kommunalpolitiker, dass die Planungen für den Kurpark und auch das angrenzende Thermalbad in den vergangenen Jahrzehnten Legionen waren. Eines unterstreicht aber die jetzige Ernsthaftigkeit: In Bad Bodendorf will man in aller Ruhe Schritt für Schritt planen.

Und vielleicht wird dann aus dem in die Jahre gekommenen Kurpark wirklich ein schmucker Wohnpark.

BL

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