Allgemeine Berichte | 23.05.2022

Der Schiedsrichter aus Ahrweiler pfiff das Rheinlandpokalendspiel zwischen dem FV Engers und dem FC Karbach und verletzte sich nach einer Viertelstunde

Bitteres Finale für Fabian Schneider

Trotz aller Bemühungen war eine Fortsetzung des Spiels für Schneider ausgeschlossen.  Foto: Volker Horz

Trotz aller Bemühungen war eine Fortsetzung des Spiels für Schneider ausgeschlossen. Foto: Volker Horz

Koblenz/Kreis Ahrweiler. Das Endspiel des Rheinland-Pokals in Koblenzer Stadion bot alle Zutaten für ein emotionsgeladenes Finale: Jubel bei dem FV Engers, der die Partie mit 1:0 für sich entschied und somit in den DFB-Pokal einzieht. Enttäuschung bei den Karbachern, deren Traum erneut geplatzt ist. Doch das Finale bot auch einen seltenen Fall regionaler Fußballgeschichte. Für Fabian Schneider, Schiedsrichter aus Ahrweiler, war die Partie nach knapp fünfzehn Minuten vorbei. Der Grund: Jonas Runkel vom FV Engers mähte Schneider unbeabsichtigt um. Die Diagnose stand schnell fest. Schneider hat einen Außenbandriss und musste vom Platz. An seiner Stelle übernahm der vierte Unparteiische Dominic Mainzer aus Konz die Spielleitung. „Das ist natürlich bitter, gerade in so einem Spitzenspiel.“ Und tatsächlich: Schneider hat in seiner 15-jährigen Karriere als Schiedsrichter auf ein Pokalendspiel dieser Gewichtsklasse hingearbeitet.

Wichtiges Spiel für alle Beteiligten

Schließlich geht es um etwas: Im DFB-Pokal könnte zumindest theoretisch ein Spitzengegner wie Bayern München oder Borussia Dortmund nach Neuwied kommen. Ein solches Match generiert üppige Einnahmen in der Vereinskasse des FV Engers. Auch die große Tragweite des Spiels veranlasste Schneider, sich auswechseln zu lassen. „Das hier ist ein Spitzenmatch, da geht´s um was“, sagt der 28-Jährige. „Da muss auch der Schiedsrichter volle Leistung bringen, Fehler kann man sich nicht erlauben“, ergänzt er. So konnte Schneider nach der Kollision mit Jonas Runkel zwar noch stehen, aber der Schmerz war zu groß um weiterzumachen.

Hoffnung auf zweite Chance

Mit dem Außenbandriss ist für Schneider ein kleiner Traum geplatzt. „Normalerweise bekommt ein Schiedsrichter nur einmal im Leben die Chance, das Finale des Rheinlandpokals zu pfeifen“, so Schneider ernüchtert. Die Auswahlkriterien für Schiedsrichter sind hart: Dass Schneider die Partie in Koblenz leiten sollte, war nur dank konsequent guter Leistungen möglich gewesen. Die stellte er in der 3. Liga unter Beweis.

MRT und Coolpacks

Jetzt ist erst einmal Ruhe angesagt. Nächste Woche lässt er sein Bein im MRT noch einmal gründlich durchchecken. Im Bundeswehrkrankenhaus war er bereits am Finaltag. „Ich hoffe, dass ich in etwa vier bis sechs Wochen wieder einsatzfähig bin“, hofft Schneider. „Und vielleicht bekomme ich ja aufgrund der unglücklichen Umstände noch einmal die Chance, ein Endspiel im Rheinlandpokal zu pfeifen“, fügt er hinzu. In den nächsten Woche geht es aber nicht mehr auf dem Platz. Denn Schneider hat sich ausgerechnet im letzten Spiel der Saison verletzt. „Dass das letzte Spiel unbedingt das Finale war, hätte echt nicht sein müssen“, so Schneider, der im Hauptberuf Büroleiter im Rathaus der Verbandsgemeinde Mendig ist. Immerhin hofft er, dass er im Sommer an Qualifikationslehrgängen, die für Schiedsrichter obligatorisch sind, teilnehmen kann. ROB

Trotz aller Bemühungen war eine Fortsetzung des Spiels für Schneider ausgeschlossen.  Foto: Volker Horz

Trotz aller Bemühungen war eine Fortsetzung des Spiels für Schneider ausgeschlossen. Foto: Volker Horz

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