Freitagskonzertreihe in der Neuwieder Marktkirche diesmal mit einem früheren Rock-Gitarristen

Bornzero bot Gitarrenklängeder ungewöhnlichen Art

Bornzero bot Gitarrenklänge
der ungewöhnlichen Art

Dieter „Bornzero“ Bornschlegel gab ein Konzert in der Marktkirche.Fotos: Jürgen Grab

Bornzero bot Gitarrenklänge
der ungewöhnlichen Art

Die Zuhörer waren begeistert - mit Abstand natürlich.

Neuwied. Gitarre, aber flachgelegt – das ist das Instrument, welches die Besucher des Freitagskonzertes in der Neuwieder Marktkirche erleben konnten und wovon sie absolut fasziniert waren.

Die Veranstalter dieses erstmaligen öffentlichen Konzertes während der Corona-Krise, die Evangelische Marktkirchengemeinde Neuwied, hatte hierzu eingeladen. Sowohl Kirchenmusikdirektor Thomas Schmidt als auch Pfarrer Werner Zupp konnten sich über den Besuch von rund (offiziell genehmigten) 60 Konzertbesuchern freuen, die mit Mund-Nasenschutz und immer in entsprechender Distanz zueinander sowie nach Eintragung in eine Anwesenheitsliste, zweifellos ein bemerkenswertes Konzert mit Dieter „Bornzero“ Bornschlegel erlebten. KMD Thomas Schmidt hatte zu Beginn ein Konzert angekündigt, dass der Protagonist des Abends als „Psychodelic freestyle guitar-Performance“ bezeichnet, die wiederum das Music-Label „Rolling Stones“ als Darbietung bezeichnet hat, die sowohl instrumental- als auch vokal mit einer ganz speziellen Aussagekraft beinhaltet ist. Die Besucher erlebten ein ganz besonderes Konzert , das von einem Musiker offeriert wurde, der in den 70er/80er Jahren als einer der besten deutschen Rock-Gitarristen, insbesondere innerhalb der Krautrock-Szene, galt. Dieter Borschlegel spielte zum Beispiel bei den legendären Bands „Atlantis“ und „Guru-Guru“ mit, die in der damaligen Szene, ebenso wie auch „Inga Rumpf“, eine entsprechende Karriere gemacht haben.

„Bornzero“ nahm das zunächst erstaunte, dann aber emotional total mitgehende Publikum mit seiner einzigartigen Spieltechnik mit auf die Reise durch seinen Kosmos aus eigenwilligen, teilweise durchaus auch tanzbaren Kompositionen.

Dabei war es vor allem die fantastisch- unkonventionelle Spielweise des Künstlers, die das aufmerksam-zuhörende Publikum in ihren Bann zog. Zu Beginn dieses nach langer Pause wieder stattgefundenen Freitagskonzertes hatte KMD Thomas Schmidt den Marburger Gitarrenvirtuosen als Musiker angekündigt , der mit seiner atemberaubend-klingenden elektroakustischen Solo-Gitarre – und einer emotionalen Song-Performance, seinem musikalischen Einfallsreichtum und seiner kreativen Spontanität unbedingt zu begeistern wusste. Bornschlegel verwendet bei seinen Auftritten den Gitarrenkorpus als Drumset und erzielt damit einen besonderen Soundeffekt.

Das Griffbrett der Gitarre hingegen wurde zum eher unkonventionellen Synthesizer, der die ungewöhnlichsten Klänge hervorbrachte. „Atemberaubende Schnelligkeit, groovende Rhythmen und soulige Melodien, all das waren besondere Zutaten einer außergewöhnlichen Rezeptur, oder kürzer formuliert: Die Zuhörer und Zuhörerinnen erlebten an diesem Freitagabend ganz großes Gitarrenkino.

Das begeisterte Publikum in der Marktkirche spendete nach Beendigung des besonders kurzweiligen Konzertes besonders herzlichen Applaus, über den sich mit dem Künstler, der am nächsten Tag ein weiteres Konzert in Schwerin gab , auch Thomas Schmidt als Veranstalter besonders freute. Schmidt wies schließlich auf das nächste Freitagskonzert am 3. Juli hin, bei dem Fumito Nuonya auf dem Marimba-Instrument spielen wird.

-Jürgen Grab-