Gelungene Premiere mit Einaktern

Chateau Pech spielt in dieser Saison Stücke von Curt Goetz

Chateau Pech spielt in dieser Saison Stücke von Curt Goetz

Minnas Vater (2.v.r.) ist vor Wut kaum zu halten, weil er seine Tochter (l.) unehelich schwanger wähnt. Fotos: CEW

Chateau Pech spielt in dieser Saison Stücke von Curt Goetz

Erst ein Brief vom Arzt klärt das Missverständnis um das angeblich schwangere Hausmädchen auf.

Chateau Pech spielt in dieser Saison Stücke von Curt Goetz

Im Angesicht des Leibhaftigen (r. Ursula Rocke) wird der Geheimrat (l. Clint Christian Staak) nervös.

Wachtberg. Wenn eines der kleinsten Theater im weiten Umkreis im Herbst seine Tür zur neuen Spielzeit öffnet, dürfen sich die Besucher des Chateau Pech auf anspruchsvolle Bühneninszenierungen nah am Ursprungswerk freuen. Während hier in der Vergangenheit schon Stücke wie „Amphitryon“, „Arsen und Spitzenhäubchen“ oder „Mutter Courage und ihre Kinder“ zu sehen waren, liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt auf dem Werk von Curt Goetz. Unter dem Titel „Ergoetzliches“ präsentierte das Ensemble unter der Leitung von Gundula Schroeder „Der fliegende Geheimrat“, „Minna Magdalena“ und „Der Hund im Hirn“. Der Teufel will ihn holen, den Geheimrat. Weil nämlich der Pfuscher, dessen Patienten wegen falscher Behandlung häufig schneller als nötig versterben, seine Praxis schließen will. Damit ist er dem Sensemann leider nicht mehr nützlich. Eine Chance hat der Mediziner allerdings noch, ehe er in die Hölle fahren soll. „Ich garantiere dir weitere zehn Jahre“, verspricht der personifizierte Tod. Das gelte aber nur dann, wenn der Geheimrat in eben diesen zehn Jahren weiterhin praktiziert. Findig handelt der Arzt mit dem Teufel einen Pakt aus: Der Tod holt ihn so lange nicht, wie er weiterhin die Praxis geöffnet lässt. Der Teufel schlägt ein, aber der Geheimrat hat noch andere Pläne in der Hinterhand. Schwerer hat es da das Hausmädchen Minna, weil die Herrin sicher ist, dass sie mit ihren zarten 16 Jahren schwanger sei. Weil ein Verantwortlicher her muss, zitiert man den Vater des Mädchens ins Herrenhaus, noch ehe der Brief mit der vollständigen Information des Arztes ankommt. In heller Aufregung kann man den Vater davon abhalten, seiner Tochter in rasender Wut etwas anzutun. Gott sei Dank, denn kurze Zeit später trifft die Nachricht des Arztes ein…

Nicht ganz so harmlos ist das, was Frau Professor so mit ihrem Liebhaber tut, wenn der Gatte auf Reisen ist. Allerdings kommt ebenjener früher als erwartet zurück und macht sich daran, unterstützt von seinem treuen Diener, die Gattin und den Liebhaber zu einem Geständnis zu bewegen. Knapp 50 Zuhörer verfolgten gespannt und amüsiert heitere und ebenso nachdenklich stimmende Wendungen in den drei Werken, deren Grundthemen in äußerlich abgewandelter Form nach wie vor aktuell sind. Zu sehen sein werden die drei Stücke noch im Oktober am 5., 11., 13., 16., 18., 19., 22., 25., 27., 29 und 31. sowie im November am 2., 5., 8. und 10. Eine Übersicht findet man unter www.chateau-pech.de.