Swisttaler Schulausschuss denkt positiv
Das Leid von Alfter könnte das Glück von Swisttal sein
Die Chancen auf eine Zusammenarbeit mit der Stadt Rheinbach in Sachen Gesamtschule sind nun besser
Swisttal. Die Nachricht aus Köln, dass es keinen Teilstandort der Rheinbacher Gesamtschule in Alfter geben wird, kam auch für den Swisttaler Schulausschuss überraschend.
Doch letztlich gewann man dort der Situation überwiegend positive Aspekte ab, wie etwa SPD-Sprecher Wilfried Bialik bemerkte: „Jetzt kann die Gemeinde Swisttal endlich aktiv Gespräche führen und nicht nur reagieren.“ Auch CDU-Sprecherin Tanja Pleßer stellte fest: „Des einen Leid, des anderen Freud.“ Die Gemeinde Swisttal sei bislang kein Gesprächspartner auf Augenhöhe gewesen, „jetzt sieht die Situation anders aus und unsere Position ist deutlich gestärkt worden.“ Das bedeute, dass man nicht nur nach wie vor mit der Nachbarkommune Weilerswist in Sachen Gesamtschule-Kooperation reden solle, sondern insbesondere mit der Stadt Rheinbach, die ja jetzt ohne Gesamtschul-Partner dastehe. „Klar ist auf jeden Fall, dass wir den Schulstandort Heimerzheim dauerhaft erhalten wollen.“ Der Erste Beigeordnete Hans Dieter Wirtz bestätigte, dass eine Gesamtschule-Dependance-Lösung immer noch eine gute Option für Swisttal sei.
Darüber habe man zwar zuletzt nur noch mit Weilerswist gesprochen und auch am gleichen Tag noch mit denen die vorhandenen Möglichkeiten diskutiert. Aber da der Gesamtschul-Standort Alfter jetzt wohl „gestorben“ sei, habe man sich sofort mit der Stadt Rheinbach in Verbindung gesetzt. Man habe mittlerweile sogar schon ein Gespräch mit der Bezirksregierung am 8. März vereinbart, um auszuloten, inwieweit von dort eine Verbindung zwischen Swisttal und Rheinbach unterstützt würde. Je nachdem, wie die Gespräche ausgingen, wolle man dann am 18. März noch einmal mit der Rheinbacher Stadtspitze darüber sprechen, wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte.
Schulleiterin Angelika Polifka von der Georg-von-Boeselager-Schule grätschte zum Schluss der Diskussion allerdings noch einmal dazwischen und bezeichnete das „Gerede, dass die Sekundarschule in Gefahr“ sei, als „echte Panikmache“, die nicht von der Realität gedeckt sei. Schon jetzt habe die Schule mehr als 50 Anmeldungen für das kommende Schuljahr, die Jahrgangsstufen sieben, acht und neun seien voll ausgelastet und könnten keinen einzigen Schüler mehr aufnehmen. Abgesehen davon müsse man über die Umsetzbarkeit einer Dependance-Lösung noch einmal genauer nachdenken. „In meinen Augen ist Weilerswist der einzig mögliche Kooperationspartner, Rheinbach kommt für mich nicht infrage.“ JOST