Erntedankfest in Plaidt

Der Apfel stand im Zentrum

Der Apfel stand im Zentrum

Die schönsten Erzeugnisse aus ihren Gärten hatten die Mitglieder des Plaidter Gartenbauvereins zum Erntedank vor dem Altar von St. Willibrord aufgebaut. Foto: privat

Plaidt. Das Jahr 2019 wird den Gärtnern und auch den Landwirten als zu trocken und zu warm in Erinnerung bleiben. Die wenigen Niederschläge, die meist noch rechtzeitig der Feldflur und den Gärten etwas Regen brachten, konnten Dürreschäden wie im vergangenen Jahr zwar verhindern, das Auffüllen des Grundwasserspiegels aber noch nicht bewirken. Nach jedem Spatenstich kommt auch jetzt noch trockene Erde zum Vorschein. Etwas besser ging es in den Gärten, die schon früh mit Mulch bedeckt waren, und so das wenige Wasser sparen halfen.

Zum Erntedankfest hatte der Gartenbauverein Plaidt in den Pfarrsaal in Plaidt, eingeladen. In der St.-Willibrord-Kirche waren die Erntekrone aufgestellt und die schönsten Exemplare von Obst und Gemüse aus den Gärten aufgebaut worden. Nach dem Gottesdienst wurde im geschmückten Pfarrsaal weiter gefeiert.

Hier konnten Guido Weiler als Vorsitzender und die Gartenfreunde zahlreiche Gäste zum Vortrag über den Pomologenverein Rheinland-Pfalz/Saarland/Luxemburg begrüßen, der 2007 in Koblenz gegründet worden ist. Erwin Unger übernahm das Informieren der Anwesenden, da der Vorsitzende, Christoph Vanberg aus Bad Breisig, leider nicht anwesend sein konnte und auch weitere Vorstandsmitglieder nicht dabei waren.

Die Landesgruppe dieses Vereins möchte die Streuobstarten erhalten, die für die jeweilige Gegend typisch sind und die Bevölkerung über Jahrhunderte ernähren half. Inzwischen wurde durch den Verein eine „offene Obstsorten-Datenbank“ angelegt, die möglichst viele Informationen zu den Streuobstsorten enthalten soll. Die aktuelle Liste der empfohlenen Sorten lag auf den Tischen aus und kann beim Verein angefordert werden. Ebenso wird die Ausbildung zum „Streuobst-Baumwart“ betrieben, die dritte Ausbildungsstaffel läuft bereits. Exkursionen zu den unterschiedlichen Apfel-Anbaugebieten, dazu Bestimmungsseminare für Apfelsorten und Möglichkeiten der Verwertung von Streuobstäpfeln rundeten das Programm ab.

Dazu hatte sich Familie Hasdenteufel aus Hatzenport bereit erklärt, Apfelwein aus eigener Herstellung anzubieten und ihren Betrieb vorzustellen, der mit einer sehenswerten historischen Presse arbeitet. Apfelwein in drei Geschmacksrichtungen konnten die Anwesenden nun probieren, und sowohl der fruchtig-milde als auch der trockene Wein überzeugten die Anwesenden. Bevorzugt eingeschenkt wurde aber der halbtrockene Wein, ebenfalls unvergleichlich besser als die Produkte, die im Großhandel angeboten werden. Im vergangenen Jahr fiel bekanntlich die Apfelernte so überreich aus, dass wochenlang der Erntesegen auf Flaschen gefüllt werden konnte. Dieser Vorrat hilft jetzt, das wenige Streuobst zu ersetzen, das diesmal zur Verfügung steht. Ein Besuch der Gartenfreunde bei Familie Hasdenteufel in Hatzenport ist zugesagt.

Nun schmeckte auch der Döppekooche wieder vorzüglich, und nach der Mittagspause gab es Kaffee und Kuchen.

Der Schluss wurde ebenfalls gemeinsam erlebt, wie es ja auch in jedem Garten sein soll: gemeinsam arbeiten, gemeinsam feiern, gemeinsam aufräumen.