Theatergruppe Lampenfieber läuft zur Höchstform auf

Der Grillclub mit dem roten Auto

Der Grillclub mit dem roten Auto

Das Ensemble der gelungenen Premierenvorstellung: (v. li.) Rebecca Heinze, Alfred Scharrenbach, Rita Friedrich, Melanie Decker, Andreas Barth, Werner Willems, Kevin Junk, Annika Lythje, Elisabeth Göhring, Lisa Garling und Martin Linder. WK

Der Grillclub mit dem roten Auto

Die Dorftratschliese Grete Knalldall (Melanie Decker) informiert die neue Wehrführerin über die Wehr.

Der Grillclub mit dem roten Auto

Besorgt machen sich Hauptfeuerwehrmann Harry Pichler (Andreas Barth), Ober-löschmeister Knut Knollenknacker (Werner Willems) und Feuerwehrmann-Anwärter Basti¬an Müller (Kevin Junk) Gedanken um die Nachfolge des verstorbenen Wehrführers.

Der Grillclub mit dem roten Auto

Der Kreisbrandmeister (Alfred Scharrenbach) und die Katastrophenschutzbeauftragte (Trude Hasenclever) informieren die Wehrangehörigen über die Nachfolge.

Der Grillclub mit dem roten Auto

Der entscheidende Augenblick auf der Olympiade, als Knut Knollenknacker das Arm-drücken gegen seine Frau Helga verliert.

Wassenach. Mit der Komödie in vier Akten „Der Grillclub mit dem roten Auto“ von Carsten Lögering startete die Theatergruppe Lampenfieber in Wassenach in die diesjährige Theatersaison in Wassenach. Die Besucher der Premierenvorstellung wurden nicht enttäuscht und kamen aus dem Lachen nicht heraus. Das Ensemble zeigte sich auch in diesem Jahr aufs Beste vorbereitet und lief gleich zur Höchstform auf. Erneut wurde mit der Auswahl des Stücks und der Besetzung der einzelnen Rollen eine glückliche Hand bewiesen. Das Ensemble, das dieses Jahr zum zweiten Mal unter der Regie von Mike Duffy agierte und bereits seit Anfang des Jahres fleißig probt hatte, zeigte sich bereits bei der Premiere in Hochform. Bis auf die Rolle des Feuerwehrmann-Anwärters Bastian Müller wurden wieder alle Rollen doppelt besetzt, um beispielsweise gegen krankheitsbedingte Ausfälle gewappnet zu sein und so dürften auch die weiteren geplanten Aufführungen am Samstag, 27. Oktober um 20 Uhr und Sonntag, 28. Oktober um 17 Uhr für alle Besucher unterhaltsame Stunden bieten. Oliver Lange konnte das in froher Erwartung in der Klieburghalle harrende Premierenpublikum begrüßen. Er wünschte allen Besuchern einen recht unterhaltsamen Abend bei dem turbulenten Geschehen auf der Bühne. Hier bildete die Grillecke im Feuerwehrgerätehaus die Kulisse für das Geschehen. Es folgte eine Feuerwehrsatire, die in der Gegenwart spielt, wobei zur Erheiterung der Zuschauer insbesondere der Konflikt von Knut Knollenknacker, dem Oberlöschmeister und Wehrführer in Lauerstellung, und Ina Specker, der neuen, jungen Brandmeisterin und neu ernannten Wehrführerin, um die Nachfolge des verstorbenen Feuerwehrchefs Heiner Schmierlapp sowie die Dorftratschliese Grete Knalldall durch viele turbulente Szenen und Irritationen für wahre Lachsalven sorgten. Köstlich dabei, wie das Ensemble mit allen Vorurteilen, Gerüchten und Klischees, die oft einer kleinen örtlichen Feuerwehr anhaften, zurecht kommt und für Erheiterung unter den Zuschauern sorgte.

Die Handlung des Stücks

Im Fokus des „spritzigen“ Vierakters steht die freiwillige Ortsfeuerwehr, die nach dem Tod des bisherigen Wehrführers Heiner Schmierlapp nur noch aus Oberlöschmeister Knut Knollenknacker (Werner Willems), Hauptfeuerwehrmann und Grillwart Harry Pichler (Andreas Barth) und Feuerwehrmannanwärter Bastian Müller (Kevin Junk) besteht. Sie sind zwar stolze Feuerwehrmitglieder, sind aber nur stark am Glas und am Grill. Der Schlendrian macht sich in der Truppe breit. Knut Knollenknacker, der Wehrführer in Lauerstellung, stimmte nach der Beerdigung des verstorbenen Wehrführers das Lied vom „alten Kameraden“ an, wobei natürlich auch ein guter Tropfen aus der Flasche nicht fehlen durfte. Schnell waren bei den drei verbliebenen Wehrleuten die Rollen verteilt. Doch da naht schon das Unheil in der Gestalt des leicht korrupten Dorfpolizisten Bernd Becker (Martin Linder), der den bereits geschriebenen Strafzettel gegen „Kühles aus dem Kühlschrank“ und frisches Grillgut vernichtete. Aber damit nicht genug. Da platzen auch noch Kreisbrandmeister Alfons Schaaf (Alfred Scharrenbach) und die Katastrophenschutzbeauftragte des Landkreises Trude Hasenclever (Rebecca Heinze) in die Runde und räumen auf. Der Kreisbrandmeister ernennt die resolute Vegetarierin und Anti-Alkoholikerin Ina Specker (Annika Lythje), eine bis zu diesem Zeitpunkt im Ort unbekannte Frau, zur neuen Wehrführerin. Das ist für die harten Männer der Truppe ein Schock. Nicht nur kein Bier mehr, kein Grill-fleisch – nein, und dann noch eine Frau als Chefin. Dass das nicht gut gehen konnte, dürfte wohl jedem klar sein. Die bisherige Männerdomäne gerät gehörig ins Wanken, als die neue Chefin den „Sauladen“ umkrempelt. Mitten in die Vorstellung der neuen Chefin ertönt die „Randal-Hupe“ (Sirene) und ruft zum Einsatz. Ein Schuppen im Ort brennt. Zu allem Überfluss vergessen die Drei bei der Abfahrt zum Einsatz die neue Chefin, die dadurch das „Putzkommando“ der Wehr kennenlernt. Helga Knollenknacker, Ehefrau von Knut (Elisabeth Göhring), Else Pichler, Ehefrau von Harry (Rita Friedrich) und Tina Schmidt, das naive und schöne Dorfdummchen, die Freundin von Bastian (Lisa Garling) rücken stets dann zum Putzen des Gerätehauses an, wenn die Wehr ausrückt. Dies hält die neue Wehrführerin für überflüssig und beendet diese Tätigkeit. Nachdem die drei Putzfrauen das Gerätehaus verlassen haben, tritt die Dorftratschliese Grete Knalldall (Melanie Decker) in Erscheinung und informiert die neue Feuerwehrchefin über die „versoffene“ Truppe. Der Brandeinsatz, wie auch weitere Einsätze, enden in einem Desaster. Einmal hatte das Fahrzeug keine Schläuche an Bord, ein andermal war sogar das Feuerwehrfahrzeug nicht im Gerätehaus. Immer hatte der eifrige Grillmeister und Getränkewart Harry seine Finger im Spiel. Es kommt noch schlimmer. Die neue Wehrführerin nimmt die Frauen der Wehrleute als Aktive in die Wehr auf. Schließlich müssen die Männer ihr Können bei einer Feuerwehrolympiade gegen die Frauen unter Beweis stellen. Unter der unabhängigen Schiedsrichterin Grete Knalldall beginnt ein ungleicher Geschlechtskampf, bei dem die Männer letztendlich den kürzeren ziehen und beinahe das Feuerwehrhaus abbrennt. Anwärter Bastian hatte am Tag der Olympiade noch mit den Folgen einer tags zuvor stattgefundenen Trinktour zu kämpfen. Bei den Spielen leerte er seinen Mageninhalt über dem Batterieladegerät, was zu einem Kurzschluss führte. Es kam, wie es kommen musste. Eine sich anbahnende Versöhnung der feindlichen Lager in der Wehr fiel jedoch ins Wasser. Und zu allem Überfluss erschien auch noch der Kreisbrandmeister und löste unter großem Protest die Wehr auf und verkaufte das Gerätehaus und die gesamte Einrichtung. Das bedeutete zwar das Ende des „Grillclubs mit dem roten Auto“, war aber noch nicht aller Tage Abend. Wie die turbulente Komödie letztendlich ausgeht, erfahren Neugierige, wenn sie eine der weiteren Aufführungen besuchen.

Eine empfehlenswerte Komödie

Eine witzige und unterhaltsame Komödie, die Jedem zu empfehlen ist und bei der auch ein paar „rustikale Vokabeln“ nicht fehlen durften. Wer mehr erfahren will, sollte die weiteren Aufführungen nicht verpassen. Nach der gelungenen Premierenvorstellung, bei der alle Akteure mit sehr viel Applaus bedacht wurden, bedankte sich Oliver Lange im Namen der Theatergruppe Lampenfieber sowohl bei allen Darstellern für die gezeigten Leistungen sowie beim begeisterten Publikum. Besonderen Applaus gab es für Regisseur Mike Duffy. Bei den weiteren Vorstellungen kommen noch im Wechsel der Besetzung der Premierenvorstellung zum Einsatz: Martina Jesse (als neue, junge Brandmeisterin und Wehrführerin Ina Specker), Herbert Pütz (als Knut Knollenknacker), Oliver Lange (als Harry Pichler), Christel Rossel (als Helga Knollenknacker), Renate Erler (als Else Pichler), Michelle Thiele (als Tina Schmidt), Linda Oster (als Grete Knalldall), Anna Winterer (als Trude Hasenclever), Egon Adams (als Alfons Schaaf) und Klaus Erler (als Bernd Becker). Dabei gaben Martin Linder und Rebecca Heinze zuletzt ihr Debüt und Michelle Thiele und Anna Winter werden am nächsten Wochenende debütieren. Im Anschluss an die erfolgreiche Premierenvorstellung verweilten Einige noch im Foyer der Klieburghalle und feierten die erfolgreiche Premiere. Alle Beteiligten würden sich freuen, wenn auch die kommenden Aufführungen so gut besucht werden würden. Wie die Theatergruppe Lampenfieber bekannt gab, überreichte sie dem Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Wassenach eine Spende über 500 Euro für die Unterstützung durch die Wehr im Vorfeld der Veranstaltungen. Auch soll der Erlös aus dem Spendenschwein, das im Foyer der Klieburghalle aufgestellt war und wird, dem Förderverein der Feuerwehr zugutekommen.