Der Bruchhausener Bürgerverein lud zur Laurentius-Kirmes ein

Der Namenstag des ersten„Herbstbruders“ wurde gefeiert

Der Namenstag des ersten
„Herbstbruders“ wurde gefeiert

Am Ehrenmal gedachten die Vorsitzenden des Bürgervereins nicht nur der Toten aus ihren Reihen. Foto:DL

Bruchhausen. „Sollen sich Obst und Trauben mehren, müssen mit Lorenz die Gewitter aufhören!“, lautet eine Bauernregel, eine andere: „Kommt Sankt Lorenz mit heißem Hauch, füllt er dem Winzer Fass und Bauch“. Dass aber erfolgt normalerweise mit dem Beginn der Lese erst ab Mitte/Ende September, während dieses Jahr die Traubenernte bereits im August begonnen hatte. Das hielt den Sankt Laurentius-Josefs Bürgervereins, der sich vor genau 138 Jahren unter dem Motto „Glaube, Sitte und Heimat“ als „Broichhausener Bruderschaft“ gegründet hatte, aber nicht ab, seinen ersten Namenspatron, wenn auch zwei Tage nach dessen Namenstag am 10. August, zu feiern.

Nach der von Subsidiar Klaus Theis in der Wallfahrtskirche Sankt Johann Baptist zelebrierten Messe zog der Musikverein Vettelschoß in die Kirchstraße, um dort mit dem Präsentiermarsch die beiden Vorsitzenden des Bürgervereins, Jürgen Reuter und Stephan Schneider abzuholen. Zusammen mit den Offizieren des Junggesellenvereins, Jannik Roos und Justus Nitzsche, Fähnrich Philipp Schmitz und den beiden Kirchenfähnrichen, Manfred Paaßen und Bastian Lindlohr, zogen die beiden mit dem Musikzug zur Kirche, wo Jürgen Reuter den Festzug, in den sich auch Pfarrer Klaus Theis eingereiht hatte, gegenüber der Sakristei Stellung beziehen ließ.

„Wir gedenken heute hier am Ehrenmal der Toten beider Weltkriege sowie der Opfer aller Völkern dieser Erde, die während der Flucht oder aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen sowie terroristischer Verbrechen gestorben sind. Wenn wir gedacht haben sollten, wir würden in Frieden leben, sollten wir uns in der Welt umsehen, um eines Besseren belehrt zu werden“, beklagte Jürgen Reuter. Entsprechend sei jeder Einzelne gefordert, sich für den Frieden einzusetzen und alles dafür zu tun, Rassenhass für immer zu beenden, forderte er, bevor der Musikzug „Ich hatt einen Kameraden, einen bessern findst du nitt“, spielte.

Während Jannik Roos den Festzug wieder antreten ließ und dieser dann durch den mit Kirchenfahnen und Birkengrün dekorierten Ort marschierte, sicherten sich andere Bruchhausener bereits die besten Plätze an den Biergarnituren unter weiten Pavillons, die der Bürgerverein gegenüber vom Brunnenplatz ausgebaut hatte. Diese boten dieses Mal Schutz vor der Sonne, auch wenn diese längst nicht mehr so stach wie noch einige Tage zuvor. Wegen dieser Hitze konnten die Winzer dem heiligen Laurentius dieses Mal an seinem Ehrentag nicht ihre Erstlingstrauben darbringen, während die Bauern angesichts des ausgetrockneten Boden wohl kaum am Gedenktag des ersten „Herbstbruders“ mit dem Anbau der Herbstfrüchte beginnen konnten. Den Kirmesgästen, die neben Gegrilltem auch die Kuchen und Torten der im Winzerkeller aufgebauten Cafeteria genossen, kamen die angenehmen Sommertemperaturen sehr entgegen, die ihnen einen tollen Festtag sicherten, an dem auch Landrat Achim Hallerbach, dem als Asbacher eine Laurentius-Kirmes bestens bekannt ist, in Bruchhausen vorbeisah.