Stammtisch „Mer looße et kraache“ aus Rheinbreitbach

Der Stammtisch unddie Schutzhütte am Auge Gottes

Der Stammtisch und die Schutzhütte am Auge Gottes

Die fleißigen Helfer an der Schutzhütte am Auge Gottes. Foto: privat

Rheinbreitbach. Nach langer Corona-bedingter Pause traf sich der fast-durchgeimpfte Stammtisch „Mer looße et kraache“ am Auge Gottes, einem um etwa 1870-1890 erbauten Bildstocks in rund 310 Höhenmetern und der auf der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen liegt. Er sollte an das ewig wachende Auge Gottes erinnern. Der sogenannte Rheinhöhenweg, vorbei an der V1-Abschussrampe/-Versuchsgelände, ist Teil des Wanderwegs Rheinsteig und gilt als eine der wesentlichen Sehenswürdigkeiten im näheren Umkreis. Zur Rast laden Sitzbänke sowie eine 30m entfernte Schutzhütte ein. Samstagmorgen und die LKW’s waren voll beladen mit Werkzeugen, einem Stromaggregat, Baugerüsten, Baumaterial, Gartengeräten, Insekten- und Sonnenschutzmitteln und Verpflegung. Denn der Jagdvorsteher Dieter Kral von der Jagdgenossenschaft Rheinbreitbach hatte beim Stammtisch angefragt, ob sie die Schutzhütte restaurieren und das Gelände reinigen wollten; im Hinterkopf der ausgefallene Nikolausmarkt im Ort. Und das ist ganz nach Stammtisch-Geschmack: ein Arbeitseinsatz!

Pünktlich zur Ankunft schien vom wolkenlosen Himmel die Sonne. Und voller Tatendrang nahm sich jeder Stammtischler ein Gerät in die Hand und es wurde geschaufelt, gehackt, genagelt und geschraubt, gesägt, gemäht, umherliegender Müll eingesammelt, gerufen und gelacht und stetig ging es augenscheinlich vorwärts. Sehr freute der Zuruf eines vorbeifahrenden Radlers „Dankeschön fürs Saubermachen“. Das motiviert.

Besonders aufwendig gestalteten sich aber die Arbeiten an der Schutzhütte: morsches Holz, fehlende Bretter, ein undichtes Dach und bröcklige Sitzbänke. Doch die Handwerker und das Teamwork haben es geschafft. Fast am Ende des Einsatzes angekommen, wurden die Utensilien wieder auf die LKW’s gepackt, zuzüglich des gefundenen Mülls. Natürlich wurde auch der Sondermüll (altes Dach) für eine fachgerechte Entsorgung mitgenommen.

Die Stammtischler haben es also nach einem langen Tag gemeinsamer Arbeit geschafft und zwar auf die Minute passend, denn gegen 18 Uhr überraschte ein heftiger Regenschauer. Schutz fanden sie nun in der fertigen Schutzhütte. Die letzten Handgriffe übernahm Laura. Sie zauberte einen runden Tisch mit Schiefersteinplatten im Mosaikmuster.

Alle waren glücklich, müde, zerstochen, stolz, sehr schmutzig, hungrig! Und die Energie führte noch weiter. Das Material musste vom LKW wieder herunter und aufgeteilt und eingeräumt werden. Und der Grill wollte noch heiß gemacht und die große Tafel noch gedeckt werden: das Stammtischtreffen konnte vollzählig losgehen. Wichtige Themen wollten in einer ruhigen Atmosphäre mit Ideen, Vorschlägen oder Bedenken besprochen werden. Auch wenn die Augen ständig auf die vorbereiteten Salate und Leckereien schielten… alle hatten viel zu erzählen. Ein herrlicher Grillabend beendete den gemeinsamen Stammtisch-Tag. Nicht zuletzt sind Achim Steffens und sein „Semmelexpress“ zu erwähnen, denn er belieferte die Helfer tatsächlich am Auge Gottes mit seinen leckeren Brötchen pünktlich zur Mittagszeit.

Von der Jagdgenossenschaft erhält der Stammtisch für das Engagement eine großzügige Unterstützung. Die nächste gute Tat/ Spende ist bereits geplant und wird sich innerhalb von Rheinbreitbach wiederfinden. Auch das eingesetzte Bau-Material wird freundlicherweise finanziert.