NCV Verleihung der Ehrenelferratswürde

Der Titel „humoris causa“ging an Julia Klöckner

Der Titel „humoris causa“
ging an Julia Klöckner

Der NCV und alle anwesenden Ehrenelferräte hießen Julia Klöckner im Kreis der Würdenträger willkommen. BSB

Der Titel „humoris causa“
ging an Julia Klöckner

Das Tollitätenpaar 2018 durfte die Reihe der Gratulanten anführen. Prinz Thomas II überreichte Julia Klöckner den Prinzenorden.

Der Titel „humoris causa“
ging an Julia Klöckner

Auch die amtierende Rhein-Lahn-Nixe Maren I. gratulierte.

Lahnstein/Braubach. Mit Verspätung konnte die Bundesministerin Julia Klöckner (CDU) zur Sessionseröffnung 2018/19 nun endlich die Ehrenelferratswürde „humoris causa“ des Niederlahnsteiner Carneval Vereins („NCV“) im Autohaus Schöntges in Braubach entgegennehmen. Die eigentlich für Februar 2018 geplante Veranstaltung musste abgesagt werden, weil Klöckner in Berlin bei den Koalitionsverhandlungen unabkömmlich war. Jetzt aber, am 11.11., ließ sie alle politischen Ämter ruhen, mischte sich auch nicht unter das feiernde Narrenvolk auf den Plätzen der Städte, sondern folgte der Einladung des NCV in die bunte Narrhalla in Braubach.

Der Ehrung voraus schickte Moderator Günter Groß, Vorsitzender des NCV und Ehrenelferrat des Jahres 2004, die nicht enden wollende Begrüßung der zahlreichen Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, der NCV-Ehrenelferräte und -mitglieder sowie der Mitglieder befreundeter Karnevals-Vereine. Für das karnevalistische Vorglühen der Gäste legte sich Marcel Kremer aus Emmelshausen, „Superfastnachter 2017“, ins Zeug.

Mit Kalauern am laufenden Band hieß es bei ihm: „Ich mach nur Spaß, is Karneval, is Blödsinn“.

Reiner Burkard hielt Laudatio

Die Laudatio auf Julia Klöckner hielt, wie es guter Brauch ist, der Ehrenelferrat des Vorjahres. Reiner Burkard begrüßte sie als dritte Frau (neben Ursula Scheeben und Hilde Klein) im Kreis der Ehrenelferräte. In Vers und Reim gab er die Biografie der in Bad Kreuznach geborenen Winzertochter zum Besten. Bei der dafür notwendigen Recherche war ihm ein schon früher, eigens für Julia Klöckner umgetexteter Denkspruch mit auf den Weg gegeben worden, den er hier und heute zu aller, besonders Klöckners Vergnügen vortrug: „Wanderer geh fort von hier, sonst steht sie auf und spricht mit dir!“ Impulsiv, redselig und voller Leben sei sie, wurde ihr schon in der Schule bestätigt. Der ehemaligen Weinkönigin und aktuellen Bier-Botschafterin liege es nicht, halbe Sachen zu machen. Bereits zu Beginn ihrer politischen Karriere in der Jungen Union habe sich erwiesen, dass sie durchziehe, was sie sich in den Kopf gesetzt hat. Sie sei ein Mensch, der anderen nicht nach dem Mund redet, sondern sage, was sie denkt und tue, was sie sagt. „Und kommt einmal ein Dämpfer – egal, sie ist ein großer Kämpfer“. Ihre Bodenständigkeit zeichne sie ebenso aus wie ihr breites soziales Engagement, lobte der Laudator. Auch der Karneval liegt ihr am Herzen. Sie ist Mitglied der Mainzer Ranzengarde und wird im nächsten Jahr in Aachen zur Ritterin des Ordens „Wider den tierischen Ernst“ ernannt. Doch jetzt war sie erst einmal „gerne und sehr spontan zu euch hier an die Lahn“ gekommen. So begann Klöckner ihre Dankesrede, nachdem sie Urkunde und Ehrenkappe des NCV entgegennehmen durfte. Ob diese ihr verliehene Würde aber wirklich wertvoller ist, als ihr „Job in Berlin“, sei dahingestellt. Sicher ist, dass im Karnevalsverein weniger „Näpfe voll Fett als im Kabinett“ die Stimmung vermiesen und sich jagen die Krisen. Sie bevorzuge es daher, gemeinsam mit den Karnevalisten „zu Gott Jokus zu beten und sich die Lachmuskeln lassen zu kneten“. Niederlahnstein verleihe „eine Ehre, für die baue man zu Hause echte Altäre“, zeigte sie sich von der Auszeichnung beeindruckt und lachte, als sie ein dreifach donnerndes Helau auf Lahnstein ertönen ließ.

Reihe der Gratulanten

war lang

Die Schar der Vertreter aus Karneval und Politik, die der frisch gebackenen Ehrenelferrätin gratulieren wollten, war lang. Das Tollitätenpaar 2018, Lahno-Rhenania Laura I und Prinz Thomas II vom Sparda-Schloss absolvierte bei der Gelegenheit als Prinzenpaar seinen letzten Auftritt. Der Prinz schenkte Julia Klöckner nicht nur den für sie noch aufbewahrten Prinzenorden, sondern zusätzlich die im Zuge seiner Amts-Absetzung zu opfernde dritte Feder seiner närrischen Regenten-Kappe. Zum „Bella Ciao“ der 13-köpfigen Big Band der Realschule Plus Lahnstein, die die Veranstaltung musikalisch begleitete, verließ die mit karnevalistischen Orden hoch dekorierte Landes- und stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU die Bühne. Den weiteren Programmablauf verlebte sie in entspannter Gesellschaft inmitten der Festgäste gemeinsam mit ihrem Lebenspartner Ralph Grieser.

Günter Groß ließ es sich zum krönenden Abschluss nicht nehmen, einmal wieder seine Büttenredner-Qualitäten zum Besten zu geben. Mit kritischem Blick ging es der Politik und der Romantik an den Kragen. Er sah ebenso wenig Sinn darin, Dieseltreibstoff abzuschaffen, um hernach auf Kreuzfahrt zu gehen wie darin, beim romantischen Abendessen mit Schatzi über die Essenswahl zu diskutieren.

Wer jetzt Appetit auf mehr Karneval bekommen hat, muss sich noch bis zum nächsten Jahr gedulden, wenn der NCV am 10. und 16. Februar seine beiden Sitzungen und am 24. Februar die Verleihung der Ehrenwürde „humoris causa“ an Adalbert Dornbusch, den Bürgermeister der Stadt Lahnstein, präsentiert. An diesem Tag konnte die närrische Gemeinde ihren Appetit zunächst nur mit süßen Brötchen und herzhaftem Dibbedotz stillen.