Matthiasbruderschaft Kobern-Gondorf pilgert seit drei Jahrzehnten nach Trier

Der Weg ist das Ziel

Der Weg ist das Ziel

Die Pilgergruppe auf ihrem Weg nach Trier. privat

Kobern. Vor 30 Jahren machte sich erstmals eine Gruppe von sieben Leuten auf den Weg von Kobern nach Trier zum Grab des Apostels Matthias. Niemand ahnte, dass diese Idee, initiiert durch den heutigen Ehrenbrudermeister Hans-Josef Koggel, so viel Interesse finden würde.

Mittlerweile pilgert jährlich eine große Gruppe für drei Tage nach Trier. Jedes Mal kommen Neupilger dazu, die dann, angetan von der guten Aufnahme, gerne wiederkommen. Nicht wenige haben inzwischen ihr 80. Lebensjahr überschritten, für sie gehört die Teilnahme zu ihrem Jahresablauf, man möchte jedes Jahr dabei sein.

Was bewegt den Einzelnen, eine solche Strapaze auf sich zu nehmen? Es gilt doch, fast 100 km an drei Tagen zu bewältigen. Diese Frage stellt man sich immer wieder, besonders die Neupilger. Eine Antwort darauf gibt der Weg, er ist das Ziel! Ein jeder trägt im Rucksack nicht nur sein Gepäck, auch seine Lebensereignisse: Freude, Leid, Dankbarkeit, Höhen und Tiefen, man pilgert und redet miteinander, das verbindet.

Dieses Jahr waren wiederum 62 Pilger unterwegs. Früh morgens um 6 Uhr, nach einem Morgenimpuls und guten Wünschen von Pfarrer Fuchs, machte man sich von Kobern auf den Weg. In Hatzenport im Weinhaus Gietzen war traditionell Frühstückspause, Mittagsrast in Treis, Fußmarsch nach Cochem, per Zug nach Bullay, letzte Etappe der Aufstieg zur Marienburg, das Domizil für zwei Nächte. Der zweite Tag führte über die romantischen Moselhöhen Reiler Hals, Kröv, Ürzig mit Mittagspause, anschließend nach Klausen, wo zum Tagesabschluss ein Gottesdienst von Pfarrer Fuchs gehalten wurde, bevor ein Bus die Gruppe zurück zur Marienburg brachte.

Mit einem Morgengebet in der Pfarrkirche in Rivenich startete der dritte Tag. Es lagen noch ca. 30 km vor den Pilgern bis nach Trier zur Matthiasbasilika. Zwischendurch eine Mittagsrast in Schweich, sowie eine kurze Pause im Pfarrheim in Ehrang, dann werden die letzten Mobilitätsreserven aktiviert, es geht dem Abschluss des Pilgerweges entgegen. Der Einzug in die Basilika ist für jeden ein ergreifender Moment, es ist geschafft! Bei der feierlichen Begrüßung durch Pilgerpater Athanasius wurden Pilger für 10 und 25 Jahre Dabeisein sowie Erstpilger geehrt. Diesmal gab es ein besonderes Jubiläum zu würdigen: Ehrenbrudermeister und Begründer der Gemeinschaft, Hans-Josef Koggel, pilgert seit 30 Jahren. Für dieses „Pilgern aus Überzeugung“ fand Pater Athanasius besondere Worte der Freude und Anerkennung, die ihm auch seine Mitpilger erwiesen. Der anschließende Dankgottesdienst bringt die Erkenntnis: Pilgern motiviert, verbindet, macht Vorfreude fürs nächste Jahr vom 23.-25. Mai, wenn es wieder heißt: „Kommt und seht!“

Wer mehr von der Matthiasbruderschaft wissen möchte, der besuche doch die einzigartige Matthiaskapelle hoch über Kobern-Gondorf. Dort übernehmen die Mitglieder der Matthiasbruderschaft von Palmsonntag bis Allerheiligen an allen Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr ehrenamtlich die Aufsicht und informieren gerne über die Gemeinschaft.