Das wichtigste Denkmal Dernaus wurde in den Fluten stark in Mitleidenschaft gezogen

„Dernauer Esel“ soll bald wieder stehen

„Dernauer Esel“ soll bald wieder stehen

Stolz und störrisch: Der „Äsel“, der einst am Dorfplatz stand. Foto:ROB

„Dernauer Esel“ soll bald wieder stehen

Eine satte Spende erreichte die Wanderfreunde Dernau. Foto: privat

Dernau. Der Esel ist für Dernau praktisch das, was für Berlin der Bär ist. Der durchaus als recht störrisch verpönte Vierbeiner ist das Wappentier des Weinortes und demzufolge ist man dort auch mächtig stolz. So stolz, dass sich die Dernauer einen Esel aus Marmor auf den Dorfplatz setzen. Die Geschichte der herausgehobenen Stellung des Tieres ist diese: Nach dem ersten Weltkrieg war das Ahrtal französisches Besatzungsgebiet. Die Truppen aus Frankreich brachten die Esel als Packtiere mit, um allerlei Gerät zu schleppen. Nach dem Abzug der Besatzer waren die Dernauer froher Hoffnung. Denn die Soldaten ließen die Esel zurück und die Dorfbewohner spielten mit dem Gedanken, die grauen Tiere bei der Weinlese einzusetzen. Funktioniert hat das überhaupt nicht: Die Dernauer Weinberge sind viel zu steil. Und so führten die Esel fortan ein friedliches Dasein als Ahrtalbewohner ohne das Joch der täglichen Arbeit. Diese Tatsache machte schnell die Runde an der Ahr und sobald die Bewohner der umliegenden Ortschaften einen Esel sahen, war schnell klar, dass es sich um einen Dernauer handeln musste. So war das Wappentier und die liebevolle Spottbezeichnung der Dernauer als „Äsel“, wie es im Ahrtal mundartlich heißt, perfekt. 

Esel litt nicht zum ersten Mal

Vor einigen Jahren setzte man dieser Geschichte in Form eines Esels ein Denkmal mitten auf den Dernauer Dorfplatz. Leicht hatte es der Esel in der Folgezeit nicht. Bei rauschenden Weinfesten wurden dem Tierchen gerne die Ohren abschlagen. Doch mit Beharrlichkeit reparierten die Einwohner „ihren“ Esel. Statt betrunkenen Vandalen fiel er den Wassermassen des 15. Julis zum Opfer. Umgedrückt von Fluten lag er deutlich angeschlagen vor dem kleine Supermarkt am Dorfplatz, der ebenfalls stark zerstört ist.

Doch den Wanderfreunden Dernau ist bewusst, dass Dorfplatz wie Esel eine wichtige Stellung im Ort haben. So war die Freude riesengroß, als nun eine satte Spende von 5000 Euro eintraf. Der 1.Vorsitzende Rudolf Schwalbach und der 2. Vorsitzende Dr. Patrick Schillberg vom Mandolinen Club TC „Wandervogel“ Merken  spendeten 2500 Euro aus dem Erlös einer  öffentlichen Probe als Startkapital für die Erneuerung des komplett zerstörten Dorfplatzes. Diesen Betrag verdoppelte der bekennende „Dernau-Fan“ Dieter Meier aus Kreuzau auf 5000 Euro. Meier war es auch, der versprach einen neuen Esel auf dem Platz aufzustellen und somit eine besondere Dernauer Herzensangelegenheit wieder aufzubauen. Diese tolle Nachricht konnte nun Ingrid Näkel-Surges aus Dernau überbringen. Somit ist der Weinort ist auf dem richtigen Weg, nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die Dorfidentität mit Tatendrang wieder aufzubauen.

ROB