Europa-Union Mayen-Koblenz lädt ein

Die Sayner Hütte erkunden

Die Sayner Hütte erkunden

Sayn ist ein Ort mit einer Vielzahl an kulturellen Highlights, die am 4. November erkundet werden. privat

Sayn. Nach der kolossalen Völklinger Hütte, die vor zwei Jahren Ziel einer Fahrt war, besuchen die Teilnehmer diesmal ein architektonisches Juwel: 1778 lässt der Trierer Bischof am Saynbach einen ersten Hochofen errichten. 1815 fällt die Hütte in preußischen Besitz, 1824 entsteht ein Kanonenbohrwerk. Mit Carl Ludwig Althans beginnt 1818 die Kunstgussproduktion – auch Schmuck für Preußens adlige Fräuleins. Zwischen 1828 und 1830 wird die neue Gießhalle errichtet: der erste Industriehallenbau Europas mit tragender Gusseisenkonstruktion. 1865 an den Essener Kanonenkönig Alfred Krupp verkauft, erhält die Hütte 1908/09 sogar noch eine neue Produktionshalle, wenig später jedoch wird die Mülhofener Hütte erweitert, der Sayner Ofen stillgelegt, der Betrieb 1926 endgültig eingestellt .

Danach begann ein stetiger Verfall der Industriegebäude, obwohl diese bereits 1929 unter Denkmalschutz gestellt worden waren. Die Halle wurde schließlich schon auf Abbruch verkauft, blieb jedoch dank der Weitsicht des Erwerbers H. Strüder erhalten, bis die Stadt Bendorf die Halle ab 2012 mit Hilfe von Bund und Land erwerben konnte und die Maßnahmen zur Erhaltung und Renovierung einsetzten. Derzeit laufen Arbeiten zur Rekonstruktion des historischen Ofens der Gießhalle, ja, es gibt Bemühungen, die Hütte mit ihrer einzigartigen Architektur ins UNESCO-Welterbeverzeichnis einzutragen.

Erst vor Kurzem wurde die glänzend restaurierte Kruppsche Halle der Öffentlichkeit vorgestellt - das 1908/1909 errichtete Gebäude dient nunmehr als Besucherzentrum und als Ausstellungs- und Veranstaltungssaal. Filigraner noch als der Eisenkunstguss – zu sehen im Sayner Schloss – sind freilich die paradiesischen Schmetterlinge im Sayner Schmetterlingsgarten: Beides hochattraktive Teile des Besuchsprogramms - auch dafür bleibt Zeit.

Im Schloss können Hals- und Armschmuck, ein filigranes Diadem, Neujahrsplaketten mit Ansichten rheinischer und westfälischer Kunstdenkmäler, durchbrochene Teller, Ziertische, Sitzmöbel, eine Wendeltreppe, aber auch Herde, Kochgeschirr und technische Geräte bewundert werden, im „Garten der Schmetterlinge“ umgaukeln die Besucher 1001 farbenprächtige Falter aus Südamerika, Afrika und Asien – alle nicht aus Gusseisen.

Im Anschluss wird in der „Sayner Scheune“ in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hütte noch Zeit zur kulinarischen Nachbearbeitung aller Eindrücke sein. Anmeldung bei Lis Pink unter Tel. (0 26 51) 94 67 78 oder per E-Mail: epink@t-online.de.