Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler feierte 50-jährigen Geburtstag

Die Sonne strahlte über der Jubiläumsstadt

Die Sonne strahlte über der Jubiläumsstadt

Die Vertreter der „Stadtfamilie“ schnitten die Jubiläumstorte an. Fotos: -KG-

Die Sonne strahlte über der Jubiläumsstadt

Die nostalgische Kirmes mit ihren Fahrgeschäften gab einen Einblick in die Vergangenheit.

Die Sonne strahlte über der Jubiläumsstadt

Bürgermeister Guido Orthen begrüßte die Gäste des Jubiläumsfestes.

Die Sonne strahlte über der Jubiläumsstadt

Der Platz vor der Bühne verwandelte sich zu einem Tanzparkett.

Bad Neuenahr. Nachdem die Spuren des außerordentlich gut besuchten Kölschen Open-Air-Abends im Kurpark in Bad Neuenahr beseitigt waren, ging es am Sonntag gleich mit den Festivitäten zum Goldenen Jubiläum der Kreisstadt weiter. Schon am späten Vormittag öffnete das Festgelände die Pforten und die Besucher freuten sich auf einen Tag voller Musik, interessanter Rückblicke und kulinarischen Leckerbissen und Getränken. Und das bei absolut hochsommerlichen Temperaturen.

Los ging es schon um 12 Uhr mit Musik. Die Band Lady Sunshine & the Candy Kisses präsentierte Oldies und Hits aus den 1950er und 1960er Jahre. Schon die Gruppe um Frontfrau Lillemor Spitzer haben gemeinsam schon mit Größen wie Hot Chocolate die Fans begeistert und präsentierten auch im Kurpark mit viel Professionalität und ohne technischen „Schnickschnack“ Stücke wie „It´s my party“ oder „Speedy Gonzales“. Wenn auch nicht ganz so viele Besucher wie am Vorabend den Weg in den Kurpark fanden, war die Stimmung trotzdem klasse und der Freiraum vor der Bühne wurde zur Tanzfläche.

Am Nachmittag wurde es Zeit für den offiziellen Teil des Bürgerfestes. Auf der Bühne konnten gleich ein Duo begrüßt werden, dass sich im Kurpark bestens ausgeht: Roland Nenzel, künstlerischer Leiter und Moderator der Klangwelle begrüßte mit seinem Co-Moderator der furiosen Show aus Wasser und Licht, Wolfgang Spitz, die Gäste. Anschließend reflektierte Bürgermeister Guido Orthen über die Historie und die Entwicklung der Stadt. Natürlich dankte Orthen auch den zahlreichen Helfern, die hinter den Kulissen das Stadtfest zum Jubiläum überhaupt erst möglich gemacht haben. Dabei erinnerte der Bürgermeister auch an die Anfangszeit der Stadt. Der damalige Bürgermeister Rudolf Weltken hatte die komplexe Aufgabe, nach der Kommunalreform im Sommer 1969 aus den „zusammengewürfelten“ 13 Stadtteilen eine Einheit zu formen. „Das hat funktioniert“, so Orthen und wies in diesem Zusammenhang auf die gute Entwicklung der Stadt als Mittelzentrum hin, die sich gegenwärtig weiterhin positiv entwickelt.

„Vielfalt in Einheit – Einheit in Vielfalt“

Guido Orthen stellte die Unterschiedlichkeiten der einzelnen Stadtteile heraus. „Hier spielt sich das wahre Leben ab“, fasste der Bürgermeister zusammen. „Dort wird die individuelle Lebenskultur der Ahrregion bewahrt“, fügte er hinzu. Dass die Stadt trotz der Unterschiede derart eng zusammengewachsen ist, sei ein Verdienst der Vereine, der Ehrenamtler und den aktiven Kräften aus der Kommunalpolitik. Und natürliche waren auch Guido Orthens Amtsvorgänger, namentlich Rudolf Wetlken sowie der kürzliche verstorbene Edmund Flohe und Dr. Hans-Ulrich Tappe, maßgeblich am „Werden“ der noch jungen Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler beteiligt. In diesem Zusammenhang lobte Orthen auch das tolerante Klima in der Kreisstadt, in der „jeder willkommen ist, der bereit ist, friedlich und respektvoll mit allen Menschen auf Augenhöhe zu leben, unabhängig davon, wo jemand herkommt, was jemand glaubt oder verdient.“ Anschließend blickte Orthen vorfreudig auf die Landesgartenschau im Jahre 2022 und ging auf einige Meilensteine in der jüngsten Entwicklung Bad Neuenahr-Ahrweilers ein. Auch auf die aktuellen Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen ging Orthen kurz ein: „Wir erleben gerade eine frisch politisierte Zukunft, die sich für Zukunftsthemen einsetzt – nehmen wir dieser Jugend bitte nicht ihren Mut zur Selbstverantwortung“, appellierte er an die Zuhörer. Doch natürlich stand der Gedanke des gemeinsamen Feierns im Vordergrund. Eine Möglichkeit bot sich dazu am Bierstand der Gäste aus der 250 Kilometer entfernten belgischen Partnergemeinde Brasschaat. Dort konnte belgisches Bier erstanden werden und das für den guten Zweck: Alle Einnahmen kommen der OKUJA (Offene Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler) zu Gute, wie Jan Jambon, Bürgermeister von Brasschaat, auf der Festbühne erläuterte. Der freute sich schon auf das Goldene Jubiläum der Partnerschaft, doch bis dahin dauert es noch etwas: Die freundschaftliche Verbindung der zwei Städten besteht „erst“ seit 37 Jahren. Nach den Redebeiträgen aus der Kommunalpolitik erteilten die Vertreter der beiden Kirchen, Dechant Jörg Meyrer und Pfarrer Friedemann Bach ihren Segen und animierten das Publikum beim Lied „Viel Glück und viel Segen“ zum Mitsingen. Auch zwischen den Wortbeiträgen blieb es musikalisch. Der 30-köpfige „Chor unterwegs“ unter der Leitung von Hannelore Küpper unterhielt mit modernen Spirituals und Gospel.

Eine Torte zum Geburtstag

Nach dem offiziellen Teil kam das, was zu jeder guten Geburtstagsparty dazugehört: Eine richtige Jubiläumstorte. Diese konnte mittels einer Spende der Bürgergesellschaft Wadenheim und der dem „Backesverein Grabenstraße“ aus Heimersheim realisiert werden. Und natürlich durfte auch das feierliche Anschneiden der Torte nicht fehlen. Bei dem anschließenden Programm, dass durch die Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler mit einem Rundumschlag durch 50 Jahre Musikgeschichte gestaltet wurde, hatten die Besucher die passende Gelegenheit, sich auf dem Festgelände umzuschauen. Dort wurde einiges geboten: Bei „Halbmeter-Bratwurst“, Pulled Pork oder „Schnibbelchen“ fand jeder etwas gegen den Hunger. Leckere Kuchen gab es beim Kuchenbufett und regionale Weingüter hatten spritzige Tropfen im Angebot. Die OKUJA bot in der Fotobox eine Zeitreise in vergangene Jahrzehnte. Einblick in die Vergangenheit gab es auch bei der nostalgischen Kirmes. Dort konnten gerade jüngere Besucher auf dem ältesten transportablen Riesenrad Deutschland aus dem Jahre 1902 ihre Runden drehen oder das Pferde-Hängekarussel mit Baujahr 1936 testen. Ein Puppentheater, Wurf- und Schießbuden oder „Hau´ den Lukas“ sorgten für weitere Zerstreuung.

Ein historisches Ereignis

Ein wirklich einmaliges Erlebnis stand am frühen Abend: Zu Ehren der Stadt präsentierten die drei Schützengesellschaften Ahrweilers (Aloisius-Jugend, Sankt Laurentius Junggesellen-Schützengesellschaft und Sankt Sebastianus Bürgerschützen-Gesellschaft) mit ihren Hauptmännern einen großen Zapfenstreich auf der Kurgartenstraße. Das würdevolle Ereignis zum Jubiläum der Kreisstadt war ein absolut einmaliges Ereignis. Denn niemals zuvor hielten die Ahrweiler Schützen einen großen Zapfenstreich im Nachbarstadtteil Bad Neuenenahr ab. Stimmungsvoll wurde diese Premiere von Musikvereinigung Bad Neuenahr-Ahrweiler musikalisch untermalt.