Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler präsentiert Jubiläums-Ausstellung

„Die Welt schuldet dir keine Antwort“

11.02.2019 - 16:18

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mehr als ein Vierteljahrhundert, nachdem Chad Varah in London das erste Hilfe-Telefon für Suizidgefährdete ins Leben rief, genauer gesagt am 1. Oktober 1979, ging um kurz nach 15 Uhr in der Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler der erste Anruf ein. Bei der Gründungsintention vor nunmehr 40 Jahren stand ebenfalls die Suizidprävention im Vordergrund, doch die Aufgaben waren von Anfang an wesentlich vielschichtiger. Eine Tatsache, die sich im Lauf der Jahre stetig potenziert hat. Zum Auftakt waren es 19 Mitarbeiter, die montags bis freitags von 15 bis 23 Uhr im Schnitt rund zwei Anrufe pro Tag entgegennahmen. Die Dienstzeiten wurden kontinuierlich ausgedehnt bis zur Einführung der 24-Stunden-Bereitschaft 1981, die Zahl der Anrufe stieg rasant: Bereits 1980 waren es mehr als 50 monatlich. Heute hat die Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler 70 aktive, ehrenamtliche Telefonseelsorger aus ganz unterschiedlichen Konfessionen, Berufen und Altersgruppen, die für diesen Dienst am Nächsten speziell ausgebildet wurden. Mehr als 10.000 Menschen rufen pro Jahr unter der Rufnummer (08 00) 1 11 01 11 bei der Telefonseelsorge an, aus ganz unterschiedlichen Beweggründen. Einsamkeit, Lebenskrisen, finanzielle Sorgen, Krankheit – Sorgen haben viele Gesichter. In genau diesen Situationen den Anrufern einen geschützten und anonymen Raum sowie vor allem Gehör zu geben, ist die Kernaufgabe der Telefonseelsorge. So entsteht ein Dialog, eine Begegnung zwischen Menschen.

Die Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler finanziert sich dabei ausschließlich aus freiwilligen Zuschüssen des Landkreises Ahrweiler, der katholischen und evangelischen Kirche sowie aus Geld- und Sachspenden.

Um der Telefonseelsorge im Jubiläumsjahr auch ein visuelles Gesicht zu geben, wurde in den Räumlichkeiten der Premium-Residenz Villa Sibilla im Rahmen einer Feierstunde die Ausstellung „Momente“ eröffnet. „Das ist ein Thema, das uns alle angeht. Daher freuen wir uns, hier Gastgeber zu sein“, betonte Einrichtungsleiterin Ute Kellner-Heister in ihrem Grußwort. „40 Jahre lang für Menschen in Not da zu sein, so lange durchzuhalten, das ist schon etwas Besonderes“, sagte Lena Saltzmann vom Vorstand der Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler und ging auf die ausgestellten Kunstwerke ein, die teilweise eigens für die Ausstellung von den Künstlern geschaffen wurden.

Wie beispielsweise das Bild „Wortbrücke“ von Achim Ripperger, das den magischen, nicht sichtbaren Moment von Menschlichkeit visualisiert, die Fotografie „Die Welt schuldet dir keine Antwort“ von Matthias Korb, die die Verbindung zwischen Frage und Antwort, zwischen Hören und Zuhören und zwischen Sein und Nichtsein hinterfragt oder die Skulptur „Ein neuer Weg“ von Sebastian Nose, die zwei Menschen im Gespräch zeigt.

„Die Werke sollen zu Gedanken und Gefühlen inspirieren“, unterstrich Lena Saltzmann die Intention der noch zwei Wochen lang bei freiem Eintritt zu sehenden Ausstellung. Weitere Informationen über die Arbeit der Telefonseelsorge Bad Neuenahr-Ahrweiler finden sich auch im Internet unter www.ts-aw.de.

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