Karnevalsverein „Spokus“ Treis

Die Zukunftssorgen werden immer größer

Treis-Karden. Ausgerechnet wenige Monate vor seinem 50-jährigen Bestehen plagen den traditionsreichen Karnevalsverein „Spokus“ Treis große Zukunftssorgen. Was den Vorsitzenden Michael Thomas besonders bedrückt, sind die personellen Ressourcen - in allen Bereichen. Dabei steht der Verein finanziell auf gesunden Füßen. „Eigentlich eine gute Grundlage für die Zukunft“, meint Thomas, der unbedingt verhindern will, dass die Arbeit der Treiser Karnevalisten nach fünf Jahrzehnten „einschläft“. So wünscht er sich vor allem, dass sich die Dorfgemeinschaft (Vereine, Bürger, Nicht-Mitglieder) mehr mit dem Treiser Karneval identifiziert. „Natürlich auch Kardener“, schmunzelt er. Der Vorstand könne den bisher gewohnten Standard nicht mehr allein organisieren. So ist nicht nur die Zahl der Bühnenbauer stetig weiter zurückgegangen, sondern auch die der Helfer „hinter den Kulissen“. Erstmals fanden sich in diesem Jahr nicht ausreichend Aktive für die beliebte Prunksitzung. Thomas: „Bis zuletzt haben wir gehofft, aber wir wollten die Besucher - die hohe Ansprüche an unsere Sitzungen haben - nicht enttäuschen. Dies hätte sich besonders negativ ausgewirkt“, wirbt er auch im Nachhinein noch einmal um Verständnis für die kurzfristige Absage.

Dabei steht der Verein nicht nur finanziell gut da, sondern verfügt auch über eine eigene Halle und mehrere eigene Motivwagen. 60 Gardemädchen stehen für ansprechende Garde- und Showtänze zur Verfügung. Was besonders fehlt, sind Büttenredner. Für den Vorsitzenden sind die „für eine Kappensitzung unverzichtbar, auch wenn sich die Zeiten geändert haben und der Verein gern auf Wünsche der jüngeren Generation eingehen will. Und natürlich ist eine solche Sitzung auch eine Kostenfrage. Die muss sich rechnen. Und das geht nur, wenn Programm und Besucherzahl stimmen.“ Aktuell werden dringend ein Prinzenpaar sowie ein Kinderprinzenpaar gesucht, die natürlich vom Verein, der mittlerweile gemeinnützig ist, finanziell unterstützt werden. Thomas beklagt generell eine Überalterung im Verein. Er wünscht sich mehr junge Leute, die nicht nur mit anpacken, sondern auch gute Ideen einbringen. So habe der „Spokus“ nur noch 15 aktive Komitee-Mitglieder - die ja auch den Elferrat bilden. Und davon sei der Jüngste auch schon „an die 40“. Trotz aller aktuellen Sorgen gibt sich der „Spokus“-Chef optimistisch und setzt auf den Gemeinsinn im Dorf. „Ein Dorf lebt von seinen Vereinen“, appelliert er an alle Karnevalisten und weist auf die lange Tradition des „Spokus“ hin. Treis galt bisher immer als eine der karnevalistischen Hochburgen in der Region. Außerdem - so Thomas - habe man ein ausgesprochen gutes Verhältnis zu den Nachbarvereinen. „Verein und natürlich vor allem der Vorstand werden weiter bemüht sein, Karneval zu machen“, verspricht er. Der gesamte Vorstand fühlt sich auch weiterhin den in der Vereinssatzung formulierten Zielen verpflichtet. Dort heißt es unter anderem: „ ... als seine Aufgabe an, das Brauchtum Karneval in seiner kulturhistorischen Bedeutung zu hegen und zu pflegen und die hiermit verbundenen Sitten und Gebräuche, aber auch die heimische Mundart zu schützen und zu erhalten.“ Thomas ist und bleibt Optimist und hofft natürlich gerade kurz vor dem Jubiläumsjahr auf neue Aktivitäten, damit „wir in Treis den Schlüssel nicht endgültig rumdrehen müssen. Das wäre schade und würde eine große Lücke reißen.“ Für den 1. bis 3. Oktober lädt der „Spokus“ wieder zum Oktoberfest auf dem Marktplatz in Treis ein. Wer Interesse an einer Mitarbeit im Verein hat, kann sich wenden an: Vorsitzender Michael Thomas, Telefon (0 26 72) 26 07 oder (01 70) 4 73 70 36, E-mail: ernstmichael_thomas@yahoo.de.