„Schweigen für den Frieden“ in Kaisersesch

Die Zwillingsschwesterder Religion heißt Friede

Die Zwillingsschwester
der Religion heißt Friede

Zwölf Menschen hatten sich im Stadtzentrum eingefunden, um für Frieden und Menschlichkeit einzustehen. Matthias Schnitzler, Kaisersesch

Kaisersesch. Zum „Schweigen für den Frieden“ in Kaisersesch versammelten sich zwölf Menschen mitten im Zentrum der Stadt, um öffentlich einzustehen für ein Klima des sozialen Friedens, der Menschlichkeit und der Solidarität mit benachteiligten Menschen auch im eigenen Land. Frieden ist zuallererst eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit – so führte Veronika Rass, Pastoralreferentin in das Schweigen ein, indem sie ein Zitat von Baruch de Spinozas aufgriff. Alle Religionen und Weltanschauungen wollen Menschen in ihrer jeweiligen spirituellen Tradition bestärken, in dieser Geisteshaltung, damit daraus die Kraft erwächst, das Gute zu tun. Anita Emmel, Kappel, gab in der Runde der Menschen, die unterschiedlichen Konfessionen und Weltanschauungen angehören, ein Glaubenszeugnis. Sie wies hin auf ihre Reise nach Assisi, der Stadt, in der das historische Gebet der Weltreligionen für den Frieden vor 30 Jahren zum ersten Mal stattgefunden hat. Assisi war für sie der entscheidende Impuls, sich mit allen Menschen guten Willens zu verbinden - im Schweigen für den Frieden. Es wird in diesem Jahr ein neues Treffen der Religionen in Assisi geben, um zu bezeugen, dass „die Zwillingsschwester der Religion Friede heißt und nicht Gewalt“, so der Kurt Kardinal Koch, Präsident des päpstlichen Einheitsrates. Mehrmals haben in Assisi, der Stadt des heiligen Franziskus, große Gebetstreffen für Frieden stattgefunden. 1986 wurde das erste Gebet der Weltreligionen für den Frieden in Assisi mit Vertretern aller großen Kirchen und Religionen organisiert. Das letzte große Assisi-Treffen fand 2011 auf Initiative von Benedikt XVI. statt; dazu war erstmals auch eine Delegation von Nichtglaubenden eingeladen. Am Dienstag, 20. September wird Papst Franziskus anlässlich des Jubiläums am Gebet der Weltreligionen in Assisi teilnehmen. Wer miteinander schweigen kann, hat sich viel zu sagen. Im Anschluss an die Zeit der Stille blieb man noch zusammen, um sich über das konkrete Engagement einzelner in ihren lokalen Solidaritäts-Projekten für Menschen am Rande auszutauschen. Zum „Schweigen für den Frieden“ versammelt man sich am Freitag, 30. September in Cochem auf dem Carlfritz-Nicolay-Platz.