Zwei Jahre Freiwilligenzentrum „Blickwechsel“ in Rheinbach

Die besondere Vermittlungsstelle

Die besondere Vermittlungsstelle

Das Team vom Freiwilligenzentrum „Blickwechsel“ in Rheinbach vermittelt Menschen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit leisten wollen und garantiert somit den „Blickwechsel“. STEIN

Rheinbach. Bereits 2012 befassten sich Doris Kübler und Angelika Skupnik mit der Idee, eine Möglichkeit zu schaffen, etwas für Menschen zu tun, die Hilfe benötigen, die jedoch seitens der Stadt nicht geleistet werden kann. Menschen, die in Rheinbach ein Ehrenamt suchen, sollen beraten und an eine passende Organisation vermittelt werden. Das Vermitteln zwischen Hilfesuchenden, soziale Einrichtungen und anbietenden Einzelpersonen nach dem Motto „Bürger helfen Bürger“ war und ist der Grundgedanke dieses Projektes. Inspiriert von ähnlichen Einrichtungen in Bonn und Meckenheim und „hartnäckigen“ Vorsprachen beim Bürgermeister, schafften es die Damen, das Freiwilligenzentrum „Blickwechsel“ am 24. März 2014 aus der Taufe zu heben. „Alles Gute den Damen, sie schaffen es schon“, sagte Bürgermeister Stefan Raetz am Ende seiner Begrüßung zur Eröffnungsveranstaltung im „Himmeroder Hof“. Nun, zwei Jahre nach der Gründung des Freiwilligenzentrums „Blickwechsel“, können die Damen nicht nur auf gesammelte Erfahrungen zurückblicken, sondern auch auf eine erfolgreiche Entwicklung. Bei einem kleinen Pressegespräch mit der Sprecherin des Blickwechselteams, Doris Kübler, Pressesprecherin Angelika Skupnik, Doris Chahal, Elke Gaude, Karen Heidgen und Monika Schmitt, berichteten die Damen über ihre Arbeit im Freiwilligenzentrum. Alle Frauen des Teams besitzen langjährige eigene Erfahrungen im Ehrenamt und verfügen aufgrund ihrer Vorbildung über eine hohe Beratungskompetenz. Wie eine kleine Agentur für Arbeit vermittelt das Team zwischen Menschen, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit interessieren und öffentlichen sozialen Einrichtungen sowie hilfsbedürftigen Einzelpersonen. Das Team des Freiwilligenzentrums freut sich über jeden interessierten Bürger, der sich ehrenamtlich engagieren will. Wer also meint, etwas Sinnvolles mit seiner Freizeit anfangen zu wollen, braucht nur in den „Himmeroder Hof“ zu gehen und sich bei den Damen vorzustellen. Zweimal in der Woche, Dienstag von 10 bis 12 Uhr und Donnerstag von 15 bis 17 Uhr werden die Ratsuchenden beraten und können ihre individuellen Fähigkeiten für Mitbürger und Mitbürgerinnen in Rheinbach zur Verfügung stellen. Auch über die Dauer, Häufigkeit und Zeit kann selbst bestimmt werden. Wer etwa gut mit Kindern umgehen kann, unterstützt Kinder mit Migrationshintergrund oder bei Hausaufgaben. Wer schon immer mal einen Hund haben wollte, kann mit einem Hund des Nachbarn Gassi gehen, wenn Not am Mann ist. Jugendliche können älteren Mitbürgern den Umgang mit dem Smartphone erklären und vieles mehr. Auch als Gesprächspartner in einem Seniorenheim erlangt man schnell einen neuen Blick für die Bedürftigkeit vieler Mitbürger. So erhalten die neuen „Helferinnen und Helfer“ ihren persönlichen Blickwechsel in Bereiche, die ihnen vorher unbekannt waren und im Verborgenen blieben.

„Blickwechsel“ profiliert sich

Die Erfolgsbilanz der zweijährigen Tätigkeit des Teams ist bemerkenswert. In den zwei Jahren des Bestehens gab es über 65 Beratungen. Etwa 35 Beratungen endeten mit einer dauerhaften Vermittlung. Einige sind bereits schon zwei Jahre ehrenamtlich aktiv und einige haben ihre „Berufung“ gefunden, berichtete Doris Kübler. Dabei war am Beginn des Projektes durchaus Skepsis vorhanden. „Wird das etwas?“, „Betrachtet man uns als Konkurrenz?“, „Werden wir angenommen?“, waren die Anfangsfragen. Zwischenzeitlich hat das Freiwilligenzentrum alle großen und kleinen Rheinbacher Einrichtungen „im Boot“, 65 an der Zahl. Ein regelmäßiger Austausch mit den Ansprechpartnern in den Einrichtungen gehört dazu. Auch für das Jahr 2016 und darüber hinaus hat sich das Team des Freiwilligenzentrums eine Menge vorgenommen. So gibt es eine Kooperation mit der neu gegründeten Rheinbacher Taschengeldbörse in Zusammenarbeit mit dem Schülerparlament und dem Rheinbacher Seniorenforum. Unter dem Motto: „Jugendliche helfen – SeniorInnen wird geholfen“ können sich Jugendliche ein paar Euro verdienen, wenn sie einfache Jobs ausüben und gelegentlich Hilfe leisten, etwa beim Einkaufen oder im Garten. Auch der weitere Ausbau des Kontaktes zur Fachhochschule steht an. Noch mehr Studierenden sollen die Möglichkeit erhalten, sich freiwillig etwa in Fachpraktika sozial zu engagieren. Selbstverständlich will man in Zukunft auch im eigene Team mehr für engeren Zusammenhalt und Teamgeist tun. Weitere Infos gibt es auf der Homepage www.blickwechsel-rheinbach.de und unter Tel.: (0 22 26) 91 72 10, E-Mail: helfen@blickwechsel-rheinbach.de.