Neuwieder WirtschaftsForum mit neuem Vorstand am Start

Digitalisierung fordert Unternehmen heraus

20.11.2017 - 10:59

Neuwied. „Die Digitalisierung fordert die Unternehmen heraus, stellt den Sozialstaat vor neue Herausforderungen und setzt die marktwirtschaftlichen Mechanismen außer Kraft“, stellte Thomas Wildt fest. Bevor sich das Neuwieder WirtschaftsForum diesem spannenden Vortrag ihres Vorstandsmitglieds widmete, stellte man erst einmal intern die Weichen für die Zukunft. Im Mittelpunkt der turnusmäßigen Jahreshauptversammlung stand die Neuwahl des Vorstands.

Zuvor hatte Kassenprüfer Erhard Hassel dem scheidenden Vorstand ein einwandfreies Zeugnis ausgestellt, um Entlastung gebeten und diese ohne Gegenstimmen erhalten. Mit absoluter Mehrheit der 46 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder wurden im Anschluss Marion Blettenberg, Wolfgang Beth, Christina Degenhart, Oliver Kuhn, Fabian Sauer und Frank Wolsfeld gewählt. Vom langjährigen Vorstandsmitglied Heinz-Peter Gütler verabschiedete sich Sprecherin Marion Blettenberg mit Worten des Dankes und einem Geschenk. Ihm sei die verdiente Zeit für sich, die Hobbys und die Enkelkinder gegönnt. So ganz mochte sich Marion Blettenberg aber nicht verabschieden und kündigte vorsorglich an, Heinz-Peter Gütler zu rufen, wenn es brennt.

Der Dank und die Anerkennung wird im WirtschaftsForum stets groß geschrieben. Immerhin stecken die Engagierten neben der beruflichen Tätigkeit viel Zeit in das 150 Mitglieder zählende Netzwerk.


Ehrenschild für Franz-Jürgen Lacher


Die höchste Vereinsauszeichnung ist das Ehrenschild. Die Urkunde bekam in diesem Jahr Franz-Jürgen Lacher überreicht. Der langjährige Vorstandssprecher der VR-Bank habe sich in besonders herausragender Weise für das WirtschaftsForum verdient gemacht, hieß es in der Laudatio. Seit vielen Jahren findet der Neujahrsempfang im Finanzcenter der VR-Bank statt. Dabei sorgt Franz-Jürgen Lacher für die Wohlfühlatmosphäre und engagiert alljährlich einen interessanten Gastredner. „Das ist keine Einzelleistung von mir, sondern vom ganzen Team, dem ich die Anerkennung gerne weitergebe“, sagte Franz-Jürgen Lacher. Als heimatverbundenes Unternehmen, zu dessen Kunden zahlreiche Mitglieder des WirtschaftsForums gehören, sei das Engagement für ihn selbstverständlich gewesen. Einen Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre hielt Marion Blettenberg. Von den zahlreichen Veranstaltungen hob die Sprecherin zwei heraus.

Die 15-Jahr-Feier WirtschaftsForum und die Premiere des Azubi-Speed-Datings, das auf riesengroße Resonanz stieß. Erfolgreich seien der „Leuchtturm gesunde Region“ und die Sprachkurse für Flüchtlinge verlaufen. Als besonders erfreulich strich Marion Blettenberg heraus, dass die ersten Migranten in Arbeit vermittelt wurden. Persönlich hätten die Vorstandsmitglieder und anderen aktiven Mitglieder viel Freude an der Vereinsarbeit gezeigt. Dank eines tollen Teams und der Möglichkeit, sich ganz nach Interessenslage aktiv in den Arbeitskreisen einzubringen. Den Vorsitzenden der Arbeitskreise, Frank Wolsfeld (Standort), Heinz Peter Gütler (Ideenwerkstatt), Jörg Schlüter (Gesunde Region) und Wolfgang Beth (Personal) sprach die WiFo Sprecherin ihren Dank für das Engagement und die Bereitschaft weiterzumachen, aus.


Digitalisierung: Chance und Risiko


Aufhorchen und ein wenig aufschrecken ließ Thomas Wildt mit seinem Vortrag „Wirtschaft im Wandel - Ausrichtung der nächsten zwei Jahre“. Zwei Jahre vorhersehen, sagte er einleitend, könne im Zeitalter der Digitalisierung auch Wirtschaft 4.0 genannt, keiner. Wirtschaft 1.0 ist die Industrialisierung Anfang des 18. Jahrhunderts, hundert Jahre später war mit 2.0 die Fließbandproduktion und Arbeitsteilung gemeint. Ab 1970 beginnt in der Wirtschaft 3.0 das Zeitalter der Elektrifizierung und der EDV. Heute wird der Wertschöpfungsprozess digitalisiert, das Handy ist zum PC geworden und die industrielle Fertigung geht bis Losgröße ein Stück. Stichwort 3D Druck. Mehr und mehr Arbeitsplätze fallen Robotern zum Opfer, ganze Berufsbilder werden verschwinden. „Die Digitalisierung stellt den Sozialstaat vor Herausforderungen“, sagte Thomas Wildt und bedauerte, dass die Politik die Augen vor diesen radikalen Veränderungen verschließt. Er ist überzeugt, dass die Digitalisierung marktwirtschaftliche Mechanismen außer Kraft setzen wird. Obwohl sich Deutschland nur im Mittelfeld der Digitalisierung und auf Platz 25 in Sachen schnelles Internet befindet, ist Thomas Wildt für die deutsche Wirtschaft nicht so pessimistisch. Viele Unternehmen hätten sich darauf eingestellt. Alle anderen die es nicht tun, forderte Thomas Wildt zum Umdenken auf. Es gehe schlichtweg um die Existenz. Genau so schnell wie sich Geschäftschancen und neue Märkte auftun, könnten bisherige verschwinden. Frohe Kunde hatte Brigitte-Ursula Scherrer bezüglich der schnellen Datenanbindung für Neuwieder Unternehmen im Distelfeld und Friedrichshof. Die High-Speed Offensive von WirtschaftsForum und Stadtwerke Neuwied sei erfolgreich gewesen. Ab dem 1. November 2018 ist die Versorgung mit Glasfaser bis in die Gebäude der Unternehmen sichergestellt. FF

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