Stebach gibt den Ton an und blüht auf - Planungsbüro erstellt jetzt ein Konzept

Dorfwerkstätten haben für das ProjektErneuerung schon viele Ideen entwickelt

Dorfwerkstätten haben für das Projekt
Erneuerung schon viele Ideen entwickelt

Claudia Renz vom Planungsbüro RU-Plan fasste in der jüngsten Dorfwerkstatt die Vielzahl der bisher entwickelten Überlegungen zusammen. Als Nächstes soll ein Entwurf für ein Konzept erstellt werden.KER

Dorfwerkstätten haben für das Projekt
Erneuerung schon viele Ideen entwickelt

Lebhafte Diskussionen prägen die Treffen der in den Dorfwerkstätten engagierten Bürger. Ortsbürgermeister Karl-Heinz Klein freut sich über den frischen Wind, der durch seine Gemeinde weht.

Dorfwerkstätten haben für das Projekt
Erneuerung schon viele Ideen entwickelt

Direkt hinter dem Dorfgemeinschaftshaus gibt es einen Jugendraum. Er wird kaum genutzt, weil die Kinder und Jugendlichen des Ortes ihn unattraktiv finden.

Dorfwerkstätten haben für das Projekt
Erneuerung schon viele Ideen entwickelt

Verschneit, aber putzmunter ist der etwas mehr als 300 Einwohner zählende Ort Stebach zwischen Großmaischeid und Dierdorf. Im Zuge des Dorferneuerungsprojekts wurden viele Ideen entwickelt.

Dorfwerkstätten haben für das Projekt
Erneuerung schon viele Ideen entwickelt

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Erneuerung schon viele Ideen entwickelt

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Erneuerung schon viele Ideen entwickelt

Stebach. In der „Dorfwerkstatt“ von Stebach wird fleißig gearbeitet. Woran? An der Dorferneuerung. Seit dem vergangenen Sommer nimmt der Ort an dem vom Land unterstützten Programm teil. Das Projekt befindet sich noch in der Phase der Ideensammlung. Zum Beispiel wird darüber diskutiert, welche Angebote man den Kindern des Dorfes noch machen kann. Im Gespräch sind eine Aufwertung des Spiel- und Bolzplatzes, die Einrichtung eines Jugendraums und Kinoabende. In der jüngsten Zusammenkunft der Dorfwerkstatt wurde die aktuelle Situation besprochen. Die Jugendpflegerin der Verbandsgemeinde Dierdorf, Elke Thiemann, meldete aus Gesprächen mit Kindern und Jugendlichen eher geringes Interesse von diesen zurück.

Diesem Eindruck widersprachen einzelne Teilnehmer des Treffens: Der Jugendraum sei leer und unattraktiv. Da sei es kein Wunder, dass die Kinder unmotiviert und uninteressiert an Aktivitäten seien. Ein junger Mann fragte: „Was sollen die Kinder in dem Jugendraum, wenn da nichts ist?“ Übereinstimmend fasste man den Entschluss, mit einem Kinoabend im Dorfgemeinschaftshaus zu beginnen, um Kinder und Jugendliche für gemeinschaftliche Aktivitäten zu interessieren.

Es sollen zwei Filme für zwei verschiedene Altersgruppen gezeigt werden. Eine Tatsache ist auch, dass es nicht sehr viele Kinder und Jugendliche in Stebach gibt. Am Kinder- und Jugendworkshop im November hatten ein Mädchen und drei Jungs im Alter von sieben bis elf Jahren teilgenommen. Wünsche dieser Kinder waren unter anderem ein besser aufgeräumter, gemütlicherer Jugendraum und eine Fahrradparcours-Strecke. Beim Dorfrundgang einer Gruppe von Bürgern mit Vertreterinnen des Planungsbüros RU-Plan hatten sich die Umgestaltung des Brunnenplatzes und der Bau einer barrierefreien Toilette als Schwerpunkte der Wünsche der Erwachsenen herauskristallisiert. Ebenso sollen der musikalische Charakter von Stebach, der Gemeinschaftssinn, die Naturverbundenheit und die Pflege von Traditionen bei der Selbstdarstellung hervorgehoben werden. In der Dorfwerkstatt wurden dafür schon Slogans entwickelt wie „Stebach gibt den Ton an“ oder „Vom Bach zum See - ein Dorf zu dem ich steh‘“.

Da an den bisherigen Treffen der Dorfwerkstatt nicht sehr viele Bürger teilgenommen haben - beim jüngsten Treffen waren es 18 - wurden Wünsche der Einwohner auch durch eine Umfrage ermittelt. Demnach gibt es auch Interesse an mehr gegenseitiger nachbarschaftlicher Hilfe und eventuell auch einer Tauschbörse für Gegenstände und Tätigkeiten. Claudia Renz von RU-Plan erarbeitet jetzt den Vorentwurf für ein Dorferneuerungskonzept, der dann mit den Bürgern überarbeitet und anschließend vom Gemeinderat besprochen und abgestimmt werden soll. Sobald dieses Konzept beschlossen ist, können private Investitionen und solche der Gemeinde bezuschusst werden.

Wohin soll

die Grillhütte?

Diskutiert wurde noch über den Bau einer Grillhütte. Noch nicht klar ist, wo der Standort sein soll. Zunächst hatte eine Arbeitsgruppe einen Platz nahe beim Dorfgemeinschaftshaus favorisiert, zusammen mit einem Anbau am Dorfgemeinschaftshaus mit integrierter barrierefreier Toilette. Dann kamen aber Zweifel auf, ob eine Grillhütte direkt beim Dorfgemeinschaftshaus sinnvoll ist. Es wird also weiter nach einem geeigneten Standort gesucht. Bauunternehmer Johannes Kern aus dem Ort hat bereits mitgeteilt, dass er Holz für den Bau der Grillhütte zur Verfügung stellen könne. Fest steht wohl, dass die Umgestaltung des Brunnens mit dem dazugehörigen Platz auf jeden Fall in das zu erstellende Dorferneuerungskonzept aufgenommen wird.

Um mehr Gestaltungsspielraum zu erhalten, denkt man auch an den Kauf und anschließenden Abriss einer angrenzenden Scheune, dem alten „Schmidte-Haus“, welches nicht mehr bewohnt wird. Für eine intensive Beschäftigung mit den Wander- und Radwegen sehen die Stebacher keinen großen Bedarf. Auch die Beschilderung der Wege sei ausreichend. Interesse besteht dagegen für biologische Aktivitäten: Unter dem Motto „Stebach blüht auf“ denkt man an das Anlegen einer Bienenweide, eines Selbstpflücker-Beets, eines Kräutergartens und einer Streuobstwiese. Ebenso gibt es viele Ideen für die Aktivierung des sozialen Miteinanders in Stebach. Dazu gehören die Ausrichtung eines Weihnachtsmarktes, Dia-Abende, ein Kinderflohmarkt, der Start der Nachbarschaftshilfe, ein Bringservice für Biogemüse, gemeinsame Fahrten zu Großveranstaltungen in anderen Orten, ein Neubürger-Infobrief und die Gründung einer Ortsverschönerungs-Gruppe. Ausführlich diskutiert wurde am Ende des Treffens noch einmal über den Vorschlag eines Bürgers, eine Mitfahrerbank einzurichten. Gemeint ist ein Platz an der Bushaltestelle, wo man sich aufhalten kann, wenn man in den nächsten Ort - nach Dierdorf oder Großmaischeid - mitgenommen werden möchte. Die Idee fanden alle gut, nur über die konkrete Umsetzung gab es noch unterschiedliche Auffassungen. Noch nicht funktioniert hat die Vernetzung von Nachbarn auf der Internetplattform www.nebenan.de. Ein Anwender aus Stebach hatte sich viel davon versprochen, war aber noch nicht wirklich erfolgreich in seinem Bemühen, über das Internet mit seinen Nachbarn in Kontakt zu treten.