Marienburger auf großer Reise
Dreiländertour mit Wetterkapriolen
Kempenich. In diesem Jahr war es das zehnte Mal, dass Heimleiterin Rita Gasper mit einer Gruppe von Bewohnern Urlaub im Allgäu in der Nähe des Bodensees machte. Heuer waren noch zwei externe Gäste dabei. Logiert wurde – wie in all den Jahren zuvor – in einem behindertengerechten, liebevoll eingerichteten Ferienhaus in Weiler, das von einer Anhöhe aus einen traumhaften Blick auf den Ort und die reizvolle Landschaft des Allgäus bietet. Das Seniorenmobil mit einer Rampe für zwei Rollstühle bewährte sich als große Hilfe für die Bewohner und das Betreuungspersonal. Die Hinreise verlief ohne Staus und mit vielen Erholungspausen so angenehm, dass sich alle gegen Abend noch für einen kleinen Ausflug zu einem Aussichtspunkt auf die Alpen fit fühlten. Ein eindrucksvoller Sonnenuntergang mit Panorama auf die verschneite Berglandschaft begeisterte die Urlauber. Frostige Temperaturen ließen erahnen, dass für die nächsten Tage warme Kleidung angesagt war. Wegen besserer Wetterprognosen für die Schweiz war am nächsten Tag der Rheinfall von Schaffhausen das Ziel – und tatsächlich empfing das tosende Naturschauspiel die Reisegruppe mit strahlendem Sonnenschein. Die mächtigen Wassermassen des Rheins, die zu Tal stürzen, zogen alle in ihren Bann. Kaum in den Fahrzeugen angekommen, zogen heftige langandauernde Unwetter mit Wolkenbrüchen und Hagel übers Land, sodass das mittelalterliche Städtchen Stein am Rhein nur vom Auto aus besichtigt werden konnte. Als Entschädigung wurden alle mit einem leckeren Abendessen von Chefkoch Peter Gasper verwöhnt, der sich auch in den nächsten Tagen als kulinarischer Könner am Herd zeigte. Auch der Dauerregen am Sonntag konnte die gute Stimmung nicht trüben, zumal mittags Tafelspitz mit frischem Spargel und ein Nachtisch mit Erdbeeren kredenzt wurde.
Dann hießen die Reisenden einen Überraschungsgast willkommen: Bruno Klapperich, ein echter Kemmeje Jung, der seit über 60 Jahren in Weiler wohnt, freute sich, noch einmal Kemmeje Tön zu hören – Heimatklänge, wie er es nannte. Erinnerungen wurden rege ausgetauscht, vor allem mit einer Klassenkameradin. Am Montag zeigte die ansonsten sonnenverwöhnte Insel Mainau den Besuchern die kalte Schulter. Raue Windböen, die vom Bodensee herüberstürmten, ließen die Bewohner in ihren Rollstühlen ihre Jacken und Decken fester um sich ziehen, konnten aber die Begeisterung über die prächtigen Blumenfelder nicht trüben. Die Überfahrt auf dem Fährschiff war noch einmal ein besonderes Erlebnis. Dienstags ging es bei strahlendem Sonnenschein nach Österreich, wo die schöne Stadt Bregenz erkundet wurde. In der Fußgängerzone gab es reichlich Gelegenheit, etwas Schönes einzukaufen, wobei das Ehepaar Gasper seiner Rolle als Modeexperten und Shoppingberater gerecht wurde. Für Erfrischung und Stärkung gab es Pausen bei Kaffee und Eis. In Lindau begeisterte die Seepromenade mit atemberaubendem Blick auf den Bodensee und das Alpenpanorama. In der historischen Altstadt mit ihren pittoresken alten Häusern gefielen vor allem die herrlichen Wandmalereien und die prunkvoll ausgestattete Barockkirche. Erschöpft, aber dankbar für all die schönen Erlebnisse und reichen Eindrücke, wurde die Heimreise angetreten, die wiederum staufrei – und damit ohne Stress – verlief. Zuhause angekommen wurden die Urlauber in der Marienburg begrüßt und gemäß dem Motto: „Wer einmal eine Reise tut, der hat was zu erzählen“, gab es in den nächsten Tagen viel Gesprächsstoff. Die Urlauber hoben besonders hervor, dass das Ehepaar Gasper mit zeitintensivem Einsatz und viel Herzblut wie jedes Jahr eine tolle Reise möglich gemacht hatte. Auch das Betreuerteam, das gut zusammen harmonierte und gut gelaunt dafür sorgte, dass es den Urlaubern an nichts fehlte und das Lachen nicht zu kurz kam, wurde gelobt.