Krippenausstellung in Bölingen

Echte Unikate mit liebevollen Details zogen die Betrachter in ihren Bann

Echte Unikate mit liebevollen Details zogen die Betrachter in ihren Bann

Rudolf Schell aus Bölingen zeigte in diesem Jahr wieder eine sehenswerte Ausstellung mit 16 selbst hergestellten Krippen in Bölingen. Fotos: JOST

Echte Unikate mit liebevollen Details zogen die Betrachter in ihren Bann

Sogar „echtes“ Feuer lodert.

Bölingen. Mit einer stimmungsvollen Krippenausstellung begeisterte auch in diesem Jahr Rudolf Schell in Bölingen die Freunde der hochkarätigen Krippenkunst. Im schmalen Innenhof in der Rheinbacher Straße 105 hat er eine kleine, aber feine Präsentation mit 16 selbst gemachten Weihnachtskrippen und jeder Menge Zubehör aufgebaut. Der gelernte Zimmermann hat seine Krippen nämlich überwiegend aus Weinreben von der Ahr und aus im Wald gefundenen Baumwurzeln hergestellt, die ein ganzes Jahr lang trocknen müssen, bevor sie zu einer weihnachtlichen Dekoration verarbeitet werden können. In mühevoller Kleinarbeit entstehen so echte Unikate, die mit ihrem urigen Aussehen und den liebevoll hergestellten Details die Betrachter in ihren Bann ziehen.

40 bis 60 Stunden sitzt er an einem einzigen Exemplar, denn das Aussehen entwickelt sich erst während des Schaffensprozesses und ist stark abhängig von der Form und Beschaffenheit der zu Verfügung stehenden Materialien. Diese Freizeitbeschäftigung haben ihm übrigens seine Kinder eingebrockt, die ihn vor einigen Jahren gebeten hatten, eine schöne Krippe zu basteln. Seither ist er in seiner Freizeit fast nur noch in der Werkstatt anzutreffen, wo er stets an neuen Mini-Bauwerken arbeitet. „Ein guter Ausgleich für den Job“, gibt er zu.

Winzige Holznägel verbinden die Balken

Dabei entstehen auch immer wieder interessante kleine Details wie eine originalgetreu nachgebaute Scheune aus Lehm mit einer Mini-Bruchsteinmauer, deren Wände mit einer Egge, einem Wagenrad und einer Sense im Miniformat verziert sind. Die Rundholzbalken sind sogar mit winzigen Holznägeln verbunden, und kleine Scharniere machen die Türen beweglich. In einem kleinen Schuppen daneben steht noch eine Holzkarre mit einem Bündel Reisigholz. Die Liebe im Detail geht sogar so weit, dass auf dem Dach kleine Moosanhaftungen zu sehen sind, die mit Naturfarben aufgepinselt werden. Sehenswert auch die kleine Töpferei mit Drehscheibe und Ausstellungsstücken aus Ton oder die Schmiede mit eisernem Amboss und „brennendem“ Feuer in der Esse. Auch fingergroße Forken und Rechen oder eine Mini-Trummsäge aus geschnittenem Blech kombiniert Schell zu kleinen, stimmigen Gesamtkunstwerken. Sehenswert ist auch der kleine Bachlauf, die aus einer Buchenholzwurzel ausgefräst wurde, oder der kleine Brunnen mit einem Dach aus 500 echten Schindeln.

Darüber hinaus gibt es jede Menge kleine dekorative Objekte rund um die Krippen, aber auch künstlerisch gestaltete Holzkunstwerke mit Hintergrundbeleuchtung. Zugunsten des Kinderschutzbundes Bad Neuenahr-Ahrweiler verkaufte Schell auch jede Menge kleine Holz-Tannenbäume und Sterne. Der Chor „Rondo Vokal“ gab am Sonntagabend noch ein kleines Platzkonzert, und Enkelin Hanna hatte eine Sparbüchse aufgestellt, mit dessen Inhalt Kindern in Mali geholfen werden soll.