Baudenkmal in Oberdrees wurde aufwendig restauriert
Ehrenmal für Kriegsopfer in Eigeninitiative instand gesetzt
Oberdrees. Mitten in Oberdrees, unmittelbar an der Kirche, befindet sich das Ehrenmal zur Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege.
In diesem Jahr ist es 100 Jahre her, dass der 1. Weltkrieg zu Ende ging. Und da passte es, dass eine kleine Gruppe Freiwilliger das Projekt „Sanierung des Kriegerdenkmals“ in Angriff nahm. Angestoßen hatte Günter Schwark das Projekt. Nachdem jahrelang nichts passierte und sich das Kriegerdenkmal, wie es im Volksmund genannt wird, in immer schlechterem Zustand befand, hatte Schwark schnell ein paar Unterstützer gefunden, die hier mit anpacken wollten.
„Nur ein paar Anrufe und die Unterstützer standen bereit, ohne auch nur nach einem Honorar zu fragen“, erklärte Schwark.
Zuerst galt es, die Grünanlage rund um das Denkmal auf Vordermann zu bringen und die alten Sträucher mit ihrer Wurzel auszubaggern. Hier war Klaus Dietzler als alter Oberdreeser, der seinen Pflasterbetrieb jetzt in Niederdrees hat, zur Stelle. Er rückte mit Bagger und Anhänger an und sanierte die gesamte Fläche rund um das Denkmal. „Für mich war es selbstverständlich, die Instandsetzung des Ehrenmals zu unterstützen“, so Dietzler nach getaner Arbeit.
Nachdem das Denkmal mit Hochdruckreiniger gesäubert worden war, galt es, die verwitterten Buchstaben der Gefallenen und Zivilopfer wieder sichtbar zu machen. Laut einem Angebot eines Steinmetzbetriebes sollte dieses Vorhaben mehre Tausend Euro kosten. Geld, das nicht zu Verfügung stand, weswegen Schwark Kontakt zum ortsansässigen Malerbetrieb Gregor Cramer aufnahm, der nach einer Besichtigung zusagte, die Sanierungsaktion zu unterstützen. Bereits am folgenden Wochenende rückte Cramer mit Pinsel und einer Dose Mineralfarbe an und begann seine aufwendige Arbeit, da jeder Buchstabe von den über 90 Opfern beider Kriege, die in die Lava-Basalt Blöcke eingemeißelt sind, nachgezogen werden musste.
Die Fläche rund um das Denkmal ist heute mit Grauwacker und wenigen Blumen gestaltet und macht insgesamt einen sauberen und würdevollen Eindruck. So konnte, durch den Arbeitseinsatz von einer Handvoll Bürgern und Bürgerinnen, ohne großen finanziellen Aufwand die Aktion beendet werden. „Es ist den Initiatoren und Unterstützern, hier insbesondere Günter Schwark, für ihren Einsatz bei der Sanierung des Kriegerdenkmals zu danken. So viel Eigeninitiative von wenigen freiwilligen Bürgern aus Oberdrees gilt es besonders zu würdigen“, so der Ortsvorsteher von Oberdrees und Ratsherr in Rheinbach (CDU), Kurt Brozio. Das Denkmal selber besteht aus Lava-Basalt und hat eine obeliskartige Darstellung mit Sarkophag und ist mit zwei Stehlen links und rechts eingefasst.
Entworfen und erbaut wurde das Ehrenmal in den 1920er Jahren von Prof. Carl Burger, Leiter der staatlichen Bildhauerschule Mayen in der Eifel. Die feierliche Einweihung war dann acht Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, am 11. Juli 1926, unter der Teilnahme aller Ortvereine. Traditionell gedenkt die Dorfbevölkerung an Festtagen, insbesondere im Rahmen von Kranzniederlegungen und Ansprachen des Bürgermeisters, des Ortvorstehers oder der Vereinsvorsitzenden der gefallenen Vereinsmitglieder und Opfer beider Weltkriege.