Sommernachtstheater der Freilichtbühne am schiefen Turm in Kaisersesch

Ein Blick hinter Vorhang und Kulissen

Ein Blick hinter Vorhang und Kulissen

Regisseur Helmut Mattern (li.) steht auch hinter den Kulissen seinem Ensemble mit Rat und Tat zur Seite.Fotos: TE

Ein Blick hinter Vorhang und Kulissen

Glöckner Quasimodo (Stefan Gasser) befindet sich in den versierten Händen der Maskenbildnerinnen.

Ein Blick hinter Vorhang und Kulissen

Kirsten Roscher, alias Bettlerkönigin Clopine Trouillefou, bereitet sich auf ihren zeitnahen Auftritt vor.

Ein Blick hinter Vorhang und Kulissen

Gesangsübungen in der Minicafeteria mit Annemarie Taßler und ihrem Renaissance-Blockflötenspiel.

Kaisersesch. Es liegt eine spürbare Anspannung in der Luft und es geht auch betriebsam und ein klein wenig hektisch im Alten Kinosaal hinter der großen Freilichtbühne im historischen Ortskern zu, als der Uhrzeiger allmählich in Richtung der abendlich vollen Stunde rückt. Denn just zu dieser soll sich der imaginäre erste Vorhang heben, der den Blick auf die Szenerie von Victor Hugos „Der Glöckner von Notre Dame“ (Im Original datiert 1831: „Notre Dame de Paris“) freigibt. So jedenfalls der Wille von Regisseur-Altmeister Helmut Mattern und seinem Ensemble, das mit annährend 80 Akteuren gleich vor ein erwartungsfreudiges Publikum treten wird. Seit zehn Jahren hält dieses der „Freilichtbühne am schiefen Turm“ die Treue, die ein fester Bestandteil der kulturellen Szene der Stadt und der Verbandsgemeinde Kaisersesch ist. Im Jubiläumsjahr präsentiert man seinem gewogenen Publikum als Sommernachtstheater dieses von Liebe, Laster, Leidenschaft und großen Gefühlen getragene Stück jenes bedeutendsten französischen Schriftstellers seiner Epoche (1802-1885). Obwohl es für die Laiendarsteller aktuell bereits die vierte Aufführung des Stücks ist, merkt man ihnen hinter den Kulissen doch ein klein wenig Lampenfieber an. „Das ist aber völlig normal und zeigt deutlich wie die Bühnenaktiven ihren jeweiligen Part verinnerlichen“ weiß Regisseur Helmut Mattern zu berichten. Wirklich Zeit für weitere Erklärungen hat er nicht, denn auch jetzt muss er den bezüglich ihres Auftritts um Rat fragenden Mitstreitern mit einer passenden Antwort erfolgreich Hilfestellung geben. Dies im geschäftigen Gewusel des Alten Kinosaals, der sich in eine von schmalen Gängen durchzogene Umkleidekabine mit verschiedenen Stationen verwandelt hat und überdies auch die Abteilungen der Maskenbildner sowie eine Minicafeteria für das Gesamtensemble beinhaltet. Für jeden Laien auf den ersten Blick ein offensichtlich heilloses Durcheinander, auf den zweiten Blick jedoch ein durchdachtes Konzept mit effektiven Strukturen. Natürlich gibt es im Gedränge der Laiendarsteller auch schon mal einen ungewollten Schubser oder ein unachtsam abgestellter Kaffeebecher kippt um, aber das ist die Ausnahme.

Jeder hilft

Hilfestellungen untereinander beim Umkleiden sind allerdings normal, wenn bspw. der Reißverschluss klemmt, oder das jeweilige Kostüm nicht richtig sitzt. Einen schwierigen Job hat die Abteilung Maske um Leiterin Martina Steffes zu erledigen. Inge Roscher, Camelia Ellerich, Johanna Ellerich, Michaela Venus, Sirin Roscher, Kira Roscher, Lea Steffes, Brigitte Müller, Marie Gödert, Caecilie Loreth und Daniele Gödert gehen ihr hier geschickt zur Hand. Ähnliches hatte die Abteilung Kostüme zu leisten. Susanne Schubert war hier ab der Planung Chefin und sie wurde von Marie Gödert, Monika Näckel, Gisela Lehner, Annamarie Taßler, Dany Gasser, Maija-Leena Forys, Bärbel Junglas, Liesel Hesse und Caecilie Loreth toll unterstützt. Für Ausstattung und Requisiten hatten Helmut Mattern, Susanne Schubert, Stephan Hilken, Kirsten Roscher, Maria Oster und Werner Lutz die Verantwortung übernommen, während Will Schrader im Vorfeld für ein tolles Bühnenbild Sorge getragen hatte. Nach seinem Konzept waren die Kulissenbauer Heinz Christ, Klaus Herres, Uli Hesse, Klaus Junglas, Werner Lutz, Helmut Mattern, Siggi Roscher und Matthias Schnitzler erfolgreich zu Werke gegangen. Das Musikarrangement konzipierte Stephan Hilken, während André Lenz für Kompositionen und Gitarrenspiel, Annemarie Taßler und Sabine Ziegler für das Renaissance-Blockflötenspiel, Stephan Hilken für die Glockenstäbe, der Chor TonArt Hambuch unter der Leitung von Daniel Brengmann für den Choralgesang und Doro Bergmaier für die Tanzchoreographie verantwortlich zeichneten. Auch in seinem Jubiläumsjahr verwöhnte das hervorragend eingespielte Theaterensemble sein Publikum bezüglich dieser Historienaufführung mit einem echten „Sommernachtstraum“ und wusste einmal mehr sowohl auf der Bühne wie hinter den Kulissen auf ganzer Linie zu überzeugen.

Vorschau

Nächstes Highlight im Jubiläumsjahr ist das Konzert von SahneMIXX mit den besten Songs von Udo Jürgens in der Sporthalle Kaisersesch. Termin ist am Samstag, 19. Oktober. Kontakt: info@theater-kaisersesch.de .