In Kaisersesch wird ein „Sommernachtstraum“ Wirklichkeit – Gelungene Premiere

Ein Klassiker in ganz neuem Gewand

Ein Klassiker in ganz neuem Gewand

Auf einer schweren Harley Davidson braustElfenkönig Oberon in Kaisersesch mit Geknatter vor die Bühne. Fotos: MT

Ein Klassiker in ganz neuem Gewand

Der quirlige Puck sorgt mit Zauberei für Verwirrung.

Ein Klassiker in ganz neuem Gewand

Prächtige Kostüme und einehervorragende Maske bringen beim„Sommernachtstraum“ Farbe und Frische auf die Freilichtbühne am schiefen Turm.

Ein Klassiker in ganz neuem Gewand

Zum Schluss scheint alles wieder seine Ordnung zu haben.

Ein Klassiker in ganz neuem Gewand

Die Liebe mit ihren vielen Facettenbeherrschte das Geschehen auf der Bühne.

Ein Klassiker in ganz neuem Gewand

Kaisersesch. „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare ist ein Klassiker: Ganze Generationen von Schauspielern zieht das Thema immer wieder in seinen Bann. Der Theaterverein „Freilichtbühne am schiefen Turm“ wagte sich in dieser Spielsaison an eine Aufführung, die schrill, bunt, dramatisch und immer mit einem besonderen Gag garniert den Zuschauern präsentiert wird. Erstaunen und ungläubiges Raunen machte sich schon bei der Premiere breit, denn Elfenkönig Oberon braust mit einer original Harley Davidson vor die Bühne. Der Herr der Geisterwelt ist dabei besonders bunt kostümiert und geschminkt – wie viele anderen Akteure – und die Handlung der 1595/96 entstandenen Komödie ist unter Regisseur Stephan Hilken mit manch modernem Gag ein Feuerwerk der Verwechslung, des Aberglaubens und Verwirrungen rund um die Liebe. Kirsten Roscher hatte den Text so überarbeitet, dass die besondere Sprache des Dichters erhalten bleibt. Das Märchen, das ein Verwirrspiel um Liebe, Verrat und Träume ist und schließlich mit Happy End schließt, zeigt die unterschiedlichen Arten von Liebe: Theseus und Hippolyta (Karl-Heinz Lehner, Maria Oster) präsentieren die politisch motivierte Liebe, Helena und Demetrius (Carla Wink/ Marie Schnadhorst und Jakob Heimes) die unerwiderte Liebe, Titania und Oberon (Simone Spies/Thomas Ellerich) die kriselnde Ehe und schließlich Hermia und Lysander (Hannah Lehnen/Melissa Gasser, sowie Morten Roscher) das klassische Liebesleid.

Dass Stephan Hilken sowie die anderen Akteure (Helmut Mattern, Otto Krechel, Stefan Gasser, Wilfried Bernauer und nicht zuletzt Werner Lutz) ebenfalls Theater spielen können, beweist die kleine Handwerkertruppe, die von Shakespeare in das Stück eingebaut wurde und die verbotene Leidenschaft zwischen Pyramus und Thisbe mit einer Eselei, mit Klamauk zu einem komischen Ende führt. Die Elfen, vor allem der wuselige Puck (Kirsten Roscher), liefern in ihren herrlichen Kostümen und Tanzeinlagen Farbtupfer in die klassische Handlung, die in Athen und einem nahe gelegenen Wald spielt. Für den passenden musikalischen Rahmen sorgt wie immer das Blockflötenensemble „Il canto del flauto“ um Annemarie Taßler, Dorotheas Kirsch, Julia Makhlis, Sabine Ziegler, Rüdiger Wink und Sirin Roscher. Das farbenfrohe und passende Bühnenbild bauten die „Mittwochsmänner“, die „Mittwochsfrauen“ schneiderten die Kostüme. Souffleuse Gaby Bernauer schließlich brauchte bei der Premiere nicht einzugreifen, denn die Amateure beherrschen Texte und Choreographie bestens, wobei das Bühnenbild von Willi Schrader echt sehenswert ist und wie das ganze Stück mit viel Beifall vom Publikum honoriert wurde. Nicht unerwähnt bleiben soll das erfrischend junge Ensemble, denn die Theaterfreunde in Kaisersesch können offensichtlich auf viele begabte Laiendarsteller zurückgreifen, die profihaft ihre Rollen spielen. Weitere Aufführungen von „Ein Sommernachtstraum“ sind am 20./21. und am 27/28. Juli jeweils um 20 Uhr. Karten und weitere Informationen gibt es unter info@theater - kaisersesch.de