Familienbildungsstätten in der Region blicken in die Zukunft

„Ein Mitmachvereinohne Mitgliederbeiträge“

„Ein Mitmachverein
ohne Mitgliederbeiträge“

Beim Treffen des regionalen Qualitätszirkels Nord der katholischen Familienbildungsstätten kommen Kornelia Faber (Simmern), Erika Heinen (Bad Neuenahr-Ahrweiler), Nils Zimmermann (Neuwied), Ute Gilles-Adenauer (Linz), Iris Emmerich (Mayen) Stefanie Lange (Andernach) und Felicitas Flöthner (Koblenz) zusammen.Bistum Trier

Andernach. 127.487 Unterrichtsstunden mit 50.591 Teilnehmenden wurden 2017 von den Familienbildungsstätten (FBS) Andernach, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Koblenz, Linz, Mayen, Neuwied und Simmern geleistet. Etwa alle sechs Wochen treffen sich die Leiterinnen und Leiter in einem regionalen Qualitätszirkel, um über ihre Angebote, aktuelle Themen wie Datenschutzrechtlinien oder über die Bistumssynode zu sprechen. „Unsere Teilnehmer merken, hier ist etwas anders, aber sie können dieses Gefühl nicht konkretisieren. Sie sagen uns, dass sie sich hier angenommen fühlen“, verdeutlicht es Felicitas Flöthner, geschäftsführende Leiterin in Koblenz. „Wir leben das Christsein; da muss nicht vor jedem Angebot ‚katholisch‘ stehen“, fügt Ute Gilles-Adenauer von der FBS Linz hinzu. „Bei unseren Eltern-Kind-Gruppen wird auch schon mal ungezwungen über das Thema Taufe gesprochen. Ich denke, das unterscheidet uns unter anderem von der Volkshochschule“, berichtet Felicitas Flöthner aus ihrem Alltag. Bei den FBS handelt es sich um eingetragene Vereine unter bischöflicher Aufsicht mit einem ehrenamtlichen Vorstand und hauptamtlichen Mitarbeitern. Zuschüsse erhalten die Einrichtungen vom Land Rheinland-Pfalz und vom Bistum; in einigen Fällen auch von den Kommunen. „Wir sind ein Mitmachverein ohne Mitgliederbeiträge“, fasst es Erika Heinen (geschäftsführende Leiterin der FBS Bad Neuenahr-Ahrweiler) augenzwinkernd zusammen. „Durch diese Struktur haben wir eine gewisse Eigenständigkeit, können schnell reagieren und Angebote anpassen“, erklärt Ute Gilles-Adenauer.

Jährliche Teilnehmerbefragungen sind ein Instrument, um die Zufriedenheit abzufragen, aber auch eine Möglichkeit herauszufinden, welche Angebote noch fehlen. „Jedes Jahr machen wir uns neu auf die Suche nach Themen“, sagt Felicitas Flöthner. „Dabei schauen wir immer, ob es zu unserem Leitbild passt“, betont Erika Heinen. „Viele Eltern gehen schneller wieder arbeiten. Da fehlen uns nicht nur Kursteilnehmer, sondern auch Leiter; früher war eine Honorartätigkeit für Mütter bei der FBS durchaus interessant“, erklärt Emmerich, Leiterin der FBS Mayen, die Entwicklung. Angebote, die tagsüber stattfinden, werden seltener angenommen, weiß Nils Zimmermann, geschäftsführender Leiter der FBS Neuwied und Linz. „Viele Infos findet man nun im Internet“, sagt Zimmermann im Hinblick auf die Digitalisierung. „Wir verbinden unser bewährtes Koch-Angebot mit dem Erstellen eines digitalen Kochbuches“, erklärt Felicitas Flöthner wie sie in Koblenz mit dem Thema Digitalisierung umgehen. Die FBS Neuwied bietet Kurse zum Erstellen von YouTube-Channels und zur App-Programmierung an. Iris Emmerich ist im Vorstand der Diözesanen Arbeitsgemeinschaft der Familienbildungsstätten und kümmert sich hier um die Belange der 15 FBS im Bistum Trier - dazu zählt auch die Umsetzung der Synode.

„Was die Umsetzung der Ideen aus dem Synodendokument angeht, sind wir als FBS schon recht weit. Wir sind kommunal und innerkirchlich sehr gut vernetzt“, berichtet sie. „Wir sind zudem Orte des Glaubens - auch wenn das bei vielen noch nicht so präsent ist.“ Daran müssten sie nun gemeinsam arbeiten.

„Charismen vor Aufgaben stellen“ wie es im Synodendokument heißt, würde in den FBS schon praktiziert. „Wir schauen bei den Ehrenamtlichen darauf, was ihre Herzenssache ist und danach gehen wir“, erklärt Stefanie Lange, Leiterin der FBS Andernach und Gastgeberin der Treffen des Qualitätszirkels.

Die FBS suchen noch Honorarkräfte, die einen Kurs anbieten möchten. Weitere Informationen gibt es bei den einzelnen Familienbildungsstätten in Andernach, Tel. (0 26 32) 25 03 50, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Tel. (0 26 41) 2 70 39, Koblenz, Tel. (02 61) 9 14 21 99, Linz, Tel. (0 26 44) 41 63, Mayen, Tel. (0 26 51) 68 00, Neuwied, Tel. (0 26 31) 3 90 70 und Simmern, Tel. (0 67 61) 9 50 20.