15 Jahre Jugendkeller Oberwinter

Ein Ort für die Gemeinschaft

Ein Ort für die Gemeinschaft

Der Jugendkeller in Oberwinter wird für die unterschiedlichsten Veranstaltungen genutzt. Foto: privat

Oberwinter. Im September dieses Jahres wird der Jugendkeller in Oberwinter 15 Jahre alt, was am Freitag, 4. September, gefeiert werden soll. „Keimzelle“ waren Überlegungen der evangelischen Kirchengemeinde um Pfarrer Schankweiler, nicht nur für die evangelische Jugendarbeit, sondern für alle Jugendlichen in und um Oberwinter einen Jugendraum zu schaffen. Mit dem ehemaligen Kohlekeller unter dem evangelischen Gemeindehaus wurde ein potenzieller Entstehungsort gefunden, es wurden im Presbyterium Bauüberlegungen angestellt und zur Unterstützung am 2. September 2005 offiziell der „Förderverein Jugendkeller“ gegründet.

Neben der evangelischen Kirchengemeinde und dem Kirchenkreis Koblenz unterstützten Vertreter aller Parteien, Stadt, Kreis und Land, Eltern, ortsansässige Unternehmen und Privatpersonen engagiert und auf vielfältige Weise das Projekt.

Besonders aber trugen die Jugendlichen selbst den Begeisterungsfunken weiter. Zunächst wurde der Keller gemeinsam entrümpelt, Ruß und Dreck in eigens dafür gestifteten Arbeitsshirts von den Wänden und dem Boden gekratzt. Auch in die Bauplanung, zum Beispiel bei der Thekenform, wurden die Jugendlichen eingebunden. Sie übernahmen Streichaktionen und mehr und stärkten sich danach beim gemeinsamen Imbiss. Seit der Fertigstellung waren und sind regelmäßiger Konfirmandenunterricht und einmal wöchentlich der „Offene Treff“ mit Programmangeboten wie Kochen, Filmvorführungen, Basteln, Kickerturnier und mehr fester Bestandteil der Arbeit im Jugendkeller. Darüber hinaus fanden Begegnungen zwischen Firmlingen und Konfirmanden, Konzerte von Jugendbands, gemeinsame betreute Feten, Teilnahme am Weihnachtsmarkt und Oberwinterer Karnevalszug, Ferienprogramme, Veranstaltungen zum Lesesommer und mehr statt. Eine Honorarkraft mit mindestens Jugendleiterqualifikation wird durch den Förderverein bezahlt. Die Gemeinde Remagen finanziert eine zweite Betreuung für den offenen Treff, und so ergab sich von Anfang an die Zusammenarbeit mit Vertretern der städtischen Jugendarbeit. Die evangelische Kirchengemeinde unterstützt die Finanzierung mittels Zuschüssen und Diakoniespenden. Aufgaben des Fördervereins bzw. seines Vorstands sind, neben praktischen Einsätzen zu Pflege und Erhalt der Räumlichkeiten, ehrenamtliche Mitbetreuung und Organisation von Veranstaltungen, Anschaffung von Material und Einrichtungsgegenständen, anwerben von Sponsoren sowie die (Personal-)Verwaltung, denn auch eine Reinigungskraft aus dem Umfeld der Jugendlichen, sorgt mit für Sauberkeit.

Seit 2015 ist Maike Kriechel von der städtischen Jugendarbeit Remagen als hauptamtliche Fachkraft für die Jugendräume in den Stadtteilen angestellt. In diesem Zusammenhang hat sie für die offene Jugendarbeit und die Konzeption des offenen Treffs die pädagogische Leitung in Oberwinter übernommen.

Im Zuge der Gebäudestrukturreform des Kirchenkreises Koblenz wurde das Gemeindehaus 2016 mitsamt dem Jugendkeller, trotz höherer Angebote, an die Stadt verkauft, um die öffentlichen Räume für die Gemeinschaft zu erhalten.

Seit 2019 ist die Gemeinde Remagen bzw. die städtische Jugendleitung für die Nutzung des Jugendkellers zuständig. Für seine Beisetzung Ende Oktober 2019 hatte der ehemalige Baukirchmeister Volkhard Peters verfügt, dass anstelle von Blumen oder Kränzen die Kinder und Jugendlichen im Jugendkeller unterstützt werden sollen, und es sind 815 Euro zusammengekommen.

Alle Gaben werden in Peters‘ Sinne verwendet. Wer sich tatkräftig einbringen möchte, sei es im Verein oder direkt im Jugendkeller selbst, bitte melden bei Helga Hoffmann, FV Jugendkeller Oberwinter e.V. Tel. (0 26 42) 10 12, fv-jugendkeller@web.de, oder donnerstags von 16 bis 20 Uhr im Jugendkeller, Hauptstr. 75, bei Maike Kriechel, Handy (0 15 22) 5 66 94 23, m.kriechel@jugendbahnhof–remagen.de.