Weihnachtskonzert des Westerwald-Chores mit klangkräftiger Unterstützung

Ein Stern leuchtete über Wirges

Ein Stern leuchtete über Wirges

Der gesamte Klangkörper harmonierte auf beeindruckende Weise und begeisterte das große Publikum.Fotos: WR

Ein Stern leuchtete über Wirges

Jessica Burggraf nimmt die Standing Ovations entgegen.

Ein Stern leuchtete über Wirges

Das Orchester „Sinfonietta“, links stehend der Dirigent Sedat Sen.

Wirges. „Es strahlt ein Stern“, das war das Motto des diesjährigen Weihnachtskonzertes des Westerwald-Chores in Wirges. Dieses Motto ist noch etwas untertrieben, denn es gingen gleich mehrere Sterne auf. Ganz alleine lag das an den Protagonisten des Konzertes: Den Kinder- und Jugendchören „StaKiChos“ aus Staudt, dem Jugend- und Konzertchor Wallmerod, sowie dem Schulchor der Freiherr-von-Stein Realschule Plus aus Nentershausen, dem Orchester Sinfonietta aus Koblenz, und nicht zuletzt an den Gastgebern des Westerwald-Chores aus Wirges.

Trotz gefrierender Nässe auf den Straßen war das Bürgerhaus in Wirges bis auf den letzten Platz ausverkauft, Qualität spricht sich halt rum. Die Besucher fanden ein herrliches Ambiente im Bürgerhaus vor, denn sie konnten gemütlich an gedeckten Tischen Platz nehmen, nicht wie üblich auf Stühlen, die in Reih’ und Glied aufgestellt sind. Auf den Tischen standen Teller mit Weihnachtsgebäck zum Naschen, dazu wurden kostenlos Glühwein oder alkoholfreier Punsch gereicht. Im Bürgerhaus waren im Saal alle Flügel geöffnet, sogar die Abtrennung zum Foyer war entfernt worden. Trotzdem war der Platz so eng, dass man kaum durchgehen konnte. Die Vorfreude war entsprechend groß, als der Vorsitzende Johannes Paffhausen – überwältig von der großen Resonanz für das Konzert – die Besucher begrüßte und auf das Konzert vorbereitete. Die Moderation des Konzertes übernahm Jochen Straub, dem es gelang, zwischen den einzelnen Musikvorträgen das Publikum mit mal berührenden, und mal erheiternden Geschichten und Gedichten durch das Programm zu führen.

Festliche Melodien

in ungewohnter Sprache

Ein ausgewogenes, überaus festliches Programm verzauberte das Publikum, die meisten Lieder stammten von dem noch lebenden englischen Komponisten und Chorleiter John Sutter, der sich auf Chor- und Kirchenmusik konzentrierte. Das Besondere an diesem Weihnachtskonzert war die Tatsache, dass alle Lieder auf Deutsch vorgetragen wurden. Aus den klassischen Weihnachtsliedern „Winter Wonderworld“ und „Let It Snow“ wurde „Weißer Winterwald“ und „Lass es schnei’n“. Als Jochen Straub das ankündigte, dankte ihm das Publikum mit lautem Beifall.

Selbstverständlich duften bei diesem Konzert die Weihnachtsklassiker „Kling Glöckchen, klingeling“, „Leise rieselt der Schnee“, „Stille Nacht“ und „Feliz Navidad“ von José Feliciano nicht fehlen. Gänsehaut pur erzeugte das gemeinsam vorgestellte „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel, diese Interpretation überzeugte durch die Kraft und Intensität der Musik, genial vereinten sich Chöre und Orchester zu einer gewaltigen Symbiose. Ergriffen lauschte das Publikum, erst nach einigen Momenten löste sich die Faszination und entlud sich in befreiendem Applaus.

Einige Künstler hatten die Möglichkeit, ihre exzellenten Fähigkeiten bei Soloeinlagen zu präsentieren. Johanna Single begeisterte mit einem Stück des französischen Komponisten Marcel Tournier an der Harfe, die Musik aus dem Märchenfilm „3 Haselnüsse für Aschenbrödel“ wurden Solo mit Klarinette und Klavier vorgetragen, dieser Vortrag war nicht im Programm vorgesehen, war praktisch eine Überraschung für das Publikum, entsprechend wurden die Künstler gefeiert. Nach über zwei Stunden Konzert beendete das gemeinsam vom Publikum, den Chören und dem Orchester „Sinfonietta“ gesungene und gespielte „O du Fröhliche, o du Selige“ ein überragendes Konzert, dem es tatsächlich gelang, vorweihnachtliche Stimmung und Freude bei den Besuchern zu erzeugen.

Gekonnt gebündelt: Jessica Burggraf leitet die Musiker an

Die musikalische Gesamtleitung lag bei Jessica Burggraf, zu deren künstlerischen und musikalischen Qualitäten nicht viel zu sagen ist, außer „Chapeau“. Überragend, wie es ihr wieder gelang, die Kinder- und Jugendchöre zusammen mit dem Westerwald-Chor und dem Orchester „Sinfonietta“ zu verschmelzen. Wenn alle Beteiligten Musiker und Sänger auf der Bühne standen, waren mehr als 100 Menschen tätig. Kein Problem für Jessica Burggraf, die unter ihrem Dirigat alles im Griff hatte. Der musikalische Leiter des Orchester „Sinfonietta“, Sedat Sen, spielt selbst aktiv Geige im Orchester und „spricht“ dabei dauernd per Blickkontakt mit seinen Musikern.

Alles in allem war das Weihnachtskonzert in Wirges ein voller Erfolg: Getragen von der Begeisterung des Publikums liefen die Sänger und Musiker zur Höchstform auf. In seiner Schlussrede dankte Johannes Paffhausen nochmals allen beteiligten Musikern, dem Publikum und allen Helfern vor und hinter der Bühne.

Eine kleine Anekdote zum Schluss: Eine Sängerin des Westerwald-Chores berichtete „BLICK aktuell“, dass es nicht zu einfach gewesen wäre, bei den rund ein halbes Jahr andauernden Proben, bei 30° im Schatten im Sommer „Leise rieselt der Schnee“ zu proben, da hätte nur noch ein Glühwein gefehlt.