Große Prunksitzung der Ahrweiler Karnevalsgesellschaft lässt über 700 Jecken jubeln

Ein Wurstautomat als beste Erfindung der Menschheit

Mischung aus Lokalkolorit und kölschem Fastelovend begeisterte – Prinz Mathias I. rockte mit den „Höhnern“

14.01.2020 - 17:07

Ahrweiler. Was für ein Tag im Zeichen des Fastelovends im Ahrweiler Bürgerzentrum! Die Ahrweiler Karnevalsgesellschaft (AKG) hatte zur großen Prunksitzung geladen und lieferte den gut 700 Jecken ein mehr als sechsstündiges Fasteleer-Feuerwerk mit einer wohldosierten Mischung aus begeisterndem Lokalkolorit und Kölner Erstliga-Karneval.

Schon als der Spielmannszug Ahrweiler mit allen Korporationen einmarschierte, erstrahlte der Alaaf-hallende Saal in bunten Farben.

Das galt auch für Prinz Mathias I. (Rudolphi), der sich bei bester Laune für den „geilen Empfang“ bedankte.

So hatten die kleinen Funken leichtes Spiel, die mit ihrer Darbietung locker die Bretter zum Beben brachten und dafür mit der ersten Rakete des Tages belohnt wurden.


Nicht mehr wegzudenken: Die „Lästerschwestern“


Eines der – wenn nicht das – Highlight lieferte das Programm gleich zum Beginn: Mit den „Lästerschwestern“ (Carolin Groß und Theresa Friedrich) haben sich zwei junge Rednerinnen längst fest etabliert. Ihr Auftritt ist bei der Prunksitzung schlicht und ergreifend nicht mehr wegzudenken.

Keine Frage, dass das scharfzüngige Duo auch diesmal wieder die Ereignisse in Ahrweiler ins Visier nahm – gepflegte Seitenhiebe auf Bad Neuenahr inklusive.

Da ging es um den Prinzen Mathias, der in seinen Edeka-Geschäften die Rentnerinnen heiß macht, ebenso wie um den nicht stattgefundenen Dreck-weg-Tag von Bad Neuenahr.

„Machen alte Menschen etwa keinen Müll?“, fragten sich die „Lästerschwestern“, nur um anschließend zu attestieren, dass Abfall und alte Schrauben doch ideal gewesen wären für eine Skulptur bei den „Uferlichtern“.

Einig waren sich die geschwätzigen Damen sowieso – auch in Sachen Wurstautomat am Ahrtor, den sie flugs zu einer der wichtigsten Erfindungen der Menschheit ernannten. Neu dürfte für die meisten Besucher hingegen der Erdölfund in der Oberhut gewesen sein, der jetzt zur Finanzierung der kommenden Landesgartenschau verwendet wird.


Knödel in Netzstrümpfen


Nach dem umjubelten Auftritt der Lästerschwestern war es für Profi-Redner Frank Friederichs als „Ne Spätzünder“ gar nicht so einfach, eigene Akzente zu setzen. Doch genau das gelang dem kölschen Jung aus Bilderstöckchen, der mit schleichenden Autobahn-Rentnern, der Ehefrau und den Teenager-Pänz so seine Probleme hatte. „Wer pubertierende Kinder hat, weiß, warum in der Natur manche Spezies den eigenen Nachwuchs frisst“, so der „Spätzünder“, für den die Dessous-Party der Gattin eher eine Knödelshow in Netzstrümpfen ist.

Mit „Jeckeditz“ enterte dann die erste Musik-Combo das Bürgerzentrum, die mit ihrem Mix aus Eigenkompositionen und kölschen Hits leichtes Spiel hatte. Das galt auch für Martin Schopps, der als einer der beliebtesten und gefragtesten Redner des rheinischen Fastelovends auch zu späterer Stunde noch problemlos Gehör fand. Kein Wunder, denn allein sein gereimtes „Prominentenraten“ sorgt sicherlich überall für beste Stimmung.


Kölsche Kult-Bands: „Klüngelköpp“ und „Höhner“


Mit den mittleren und großen Funken der AKG, der Stadtgarde weiß-rot und dem „Tanzcorps seiner Tollität Kölner Luftflotte“ war zudem für jede Menge Tanz und Artistik gesorgt. Doch damit nicht genug, denn mit den „Klüngelköpp“ und den „Höhnern“ gaben sich zwei absolute Kult-Bands aus der Domstadt in Ahrweiler die Ehre. Hymnen und Klassiker wie „Stääne“, „Bella Ciao“ und „Jedäuf met 4711“ (Klüngelköpp) oder „Hey Kölle“, „Schenk mir dein Herz“ und „Viva Colonia“ ließen das Volk auf den Stühlen stehen und die Halle kochen. Dabei durften sich beide Gruppen über ein neues Band-Mitglied freuen, rockte doch Prinz Mathias I. mit den Musikern nach allen Regeln der Kunst ab. Das alles unter der souveränen Sitzungspräsidentschaft von Routinier Udo Groß, perfekt assistiert von Tochter Carolin – Karnevalsherz, was willst du mehr?

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