Kammerchor begeisterte in der St. Laurentiuskirche mit Mozart und Buxtehude
Ein ganz besonderes Konzerterlebnis
Ahrweiler. Obwohl draußen herrlichstes Frühlingswetter herrschte, war die Pfarrkirche St. Laurentiuskirche voll besetzt, denn der Kammerchor Bad Neuenahr-Ahrweiler hatte zu einem besonderen Konzerterlebnis geladen. Der Chor präsentierte gemeinsam mit den Solisten Sunja Wehmeier (Sopran), Cordula Hörsch (Alt), Jiyuan Qiu (Tenor) und Ansgar Eimann (Bass) sowie dem Schöneck-Ensemble aus Koblenz in Kammerorchester-Besetzung unter der bewährten Leitung von Ulrike Ludewig eine der bekanntesten Kompositionen Wolfgang Amadeus Mozarts, das Requiem d-Moll (Köchel-Verzeichnis 626). Das Konzert begann zunächst mit einer Komposition des begnadeten Lübecker Organisten Dietrich Buxtehude, die in Seoul geborene Sopranistin Sunja Wehmeier sang die Kantate „Jesu meine Freude“ mit brillant klarer Stimme. Das Requiem aus dem Jahr 1791 ist Wolfgang Amadeus Mozarts letzte Komposition. Obwohl es nur zu etwa zwei Dritteln tatsächlich von Mozart stammt, ist es eines seiner am höchsten eingeschätzten Werke. Noch bevor Mozart sein Stück beenden konnte, starb er im Dezember 1791 mit gerade einmal 35 Jahren. Da es sich um ein Auftragswerk handelte, vervollständigten Joseph Eybler und Franz Xaver Süßmayr, ein Schüler von Mozart, das Requiem im Auftrag von Constanze Mozart, der Witwe des Komponisten.
Mozart Requiem – Süßmayr remade 2016
Mit dem Mozart Requiem – Süßmayr remade 2016 – stand am Sonntag eine außergewöhnliche Interpretation des Requiems in der viel beachteten Neubearbeitung durch den jungen französischen Komponisten Pierre-Henri Dutron auf dem Programm. 2016 legte Dutron seine Aufmerksamkeit erregende Neufassung der Süßmayr Version vor, in der vor allem den Orchesterstimmen eine differenziertere und finessenreichere Aufgabe zukommt als in der Instrumentierung Süßmayrs, auch wenn der vierstimmige Vokalsatz im Vordergrund steht und es nur kurze rein instrumentale Partien gibt. Das Orchester hat mit wenigen Ausnahmen eher dienende Funktion. Auch die Vokalsolisten treten hinter dem Chor deutlich zurück und werden im Wesentlichen als Ensemble eingesetzt. Der Chor erhält allerdings, zumindest im Kyrie, erheblichen Raum zur Glanzentfaltung, was dem Kammerchor wieder einmal in hervorragender Weise gelungen ist.
Angesichts der vollen Bänke und zusätzlich bereitgestellter Stühle im Mittelgang können Stefan Giffels und seine Sangeskollegen und -kolleginnen auf einen stimmigen und erfolgreichen Konzertabend zurückblicken. Ein netter „Nebeneffekt“ der Veranstaltung war, dass im Jubiläumsjahr der Pfarrkirche St. Laurentiuskirche (750 Jahre) 1 Euro pro Eiintrittskarte an die Pfarrgemeinde zur Renovierung der Außenfassade des „Geburtstagskinds“ ging – „Alles für LAU“