Erntedank des Plaidter Gartenbauvereins

Erntedank oder„Die Macht des Wassers“

Plaidt. Das Jahr 2021 wird allen Menschen unserer Heimat in Erinnerung bleiben als kühl und nass. Doch das ist der eher harmlose Teil des Jahresablaufs, der besonders an der Ahr und den angrenzenden Gebieten Nordrhein-Westfalens eine verheerende Sturzflut gebracht hat.

„Pflastern Sie bitte nicht den lebenden Erdboden zu, damit für den Regen die natürliche Versickerung gegeben bleibt!“ so das Fazit von Regine Eckenroth, Referentin aus Münstermaifeld, die der Plaidter Gartenbauverein eingeladen hat. Überall dort, wo freie Erde möglich ist, soll sie unversiegelt bleiben, und blühende Grasflächen sind wertvoller als jeder, noch so „gepflegter“ Zierrasen. Anhand von Fotos belegt sie ihre Aussagen, die von den anwesenden Gartenfreunden gerne bestätigt werden. Von den negativen Auswirkungen der Vorgärten, die mit Steingeröll aufgeschüttet sind, ist die Aufheizung des innerörtlichen Klimas nur ein Bereich. Dort, wo keine Pflanze wachsen kann, kann auch kein weiteres Lebewesen existieren, und das Sterben der Insekten, allen voran der Wildbienen, ist für das gesamte Leben von großem Nachteil.

Der Mittagstisch mit besonders leckerem „Döppekooche“ und frischem Federweißen sorgt dann für die nötige Ruhe im Pfarrsaal an der Kirche; hier haben sich die Gäste, alle zweifach geimpft, frei bewegen können.

Bereits um 13.00 Uhr berichtet Wolfgang Horch mit Foto- und Videobericht über die verheerende Flut der Nette am 14./15. Juli. Vor knapp drei Monaten haben die Wassermassen auch hier in unserem Bereich großen Schaden angerichtet. Wolfgang Horch hat die Ereignisse in eindrucksvollen Bildern und Videosequenzen festgehalten. Spätestens hier ist jeden klar geworden, dass Klimawandel kein abstrakter Begriff ist, sondern gewaltig stark in unseren Lebensraum eingreifen kann. „Wäre das Zentrum des Regentiefs nur zehn Kilometer weiter südlich gewesen, wären auch die Ortschaften und Häuser entlang der Nette ebenso extrem geschädigt worden wie die an der Ahr“, so ein Kommentar zu den Flutbildern aus Plaidt.

Die Erntekrone in der Kirche ist trotzdem geschmückt worden, Erntedank fällt aber anders aus, wenn Häuser und Gärten von Wassermassen geschädigt werden.