Erntedank- und Winzerfest in Dattenberg

Erntedankfestzug trotzte dem Regen

Weinkönigin Lisa I. stand im Mittelpunkt

08.10.2019 - 08:40

Dattenberg. Mit einem Fackelzug durch den Rheinhöhenort eröffnete die nach amtierenden Weinkönigin von Dattenberg, Nina I. „aus dem Hause Birrenbach“, am Freitagabend das Weinfest, bei dem im Anschluss die Band „Sunny Raindrops“ auf dem Marktplatz, der sich wieder in eine nahezu komplett überdachte Weindorf verwandelt hatte, zum Tanz aufspielte. Tags drauf machten sich das das Tambourcorps des Ortes und die „Napoleon’s Hijskapel“ auf den Weg, um die Weinkönigin 2019 abzuholen. Um dieses Amt konnte man sich dieses Jahr erstmals bewerben und da Lisa ihrer Zwillingsschwester nicht nachstehen wollte, hatte sie ihren Hut in den Ring geworfen und das mit Erfolg. „Für mich ist ein Kindheitstraum wahr geworden. Seit 1997 bin ich jedes Mal bei Winzerfestzug mit dabei und war 2006 im Doppelpack mit Nina bereits Kinderweinkönigin“, erinnerte die 23-jährige Rechtspfleger-Studentin beim Oberlandesgericht in Köln.

Während Lisa I. feinherben Rosé oder Riesling bevorzugt, trinkt ihre 21-jährige Freundin, Weinprinzessin Julia Orawetz am liebsten einen lieblichen Weißwein. Dagegen erklärte ihre Kollegin, die gleichaltrige Christine Wolscht, nach ihrem Lieblingsgetränk gefragt: „Etwas Trockenes oder ganz konkret Drachenblut.“

„Genießt mit mir den herrlichen Wein. Er wächst hoch über dem Mittelrhein. Mit Liebe gepflegt werden Trauben und Reben. Er schmeckt nach Sonne, nach Heimat, nach Freude am Leben. Zum Wohle!“, verkündete Lisa I. ihren Weinspruch, bevor Ralf Michels, der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsverein, der wieder für die Organisation des Festes verantwortlich zeichnete, die Kinderweinkönigin vorstellte. Diese Funktion nahm dieses Jahr die neunjährige Paulina, der ihre gleichaltrigen Freundinnen, Lara und Naira, zur Seite stehen. „Stärke deine Lebenskraft mit dem edlen Rebensaft. Genieße die Früchte, den Saft und den Wein bei uns in Dattenberg am schönen Rhein!“, riet die junge Weinmajestät den zahlreichen Festgästen, bevor der Musikzug der Leubsdorfer Feuerwehr für Stimmung im Weindorf sorgte, eine Funktion, die dann bis spät in die Nacht von der Band „Swing Dry“ übernommen wurde.

Fast war man am Sonntagvormittag versucht „Nomen est omen“ zu sagen, blieb die Gästen des Festes dann allerdings am Sonntag nach dem Erntedank-Festhochamt angesichts des anhaltenden Regens nicht anderes übrig, als sich warm zu schunkeln, allerdings konnte von „sunny raindrops“ bei Temperaturen im einstelligen Bereich nun wirklich keine Rede sein. „Wir hatten all die Jahre mit dem Wetter Glück. Aber irgendwann erwischt es eben jeden einmal. Aber nachher beim Wein-und Erntedankfestzug soll es wenigstens trocken bleiben“, versicherte Ralf Michels. Ein Versprechen, das er allerdings nicht halten konnte.

„Schön, dass Sie trotz des schlechten Wetters gekommen sind“, begrüßte es am frühen Nachmittag erheblich weniger Besucher als üblich. Nach Dattenberg gekommen waren aber nicht nur der Leubsdorfer Bürgermeister Achim Pohlen, der Linzer Erste Beigeordnete Helmut Muthers und der Vettelschoßer FWG-Fraktionsvorsitzende Norbert Rohringer, die sich um ihren Dattenberger Kollegen und „Hausherrn“ Stefan Betzing sowie VG-Chef Hans-Günter Fischer scharten. Dem Regen trotzten auch der Erste Kreisbeigeordnete Michael Mahlert, der Beauftragte der VG Bad Hönningen, Reiner W. Schmitz, sowie der Unkeler Stadtbürgermeister Gerhard Hausen und der Erste Beigeordnete Jörg Scheinpflug. Der besonders herzliche Willkommensgruß von Ralf Michels aber galt natürlich den Weinmajestäten um die Mittelrhein-Weinkönigin Johanna Schneider aus Leutesdorf.

Sie alle, wie auch die „60-jährige“ Dattenberger Weinkönigin, Ilse Kraus, erwiesen auch im anschließenden Festzug Lisa I. ihre Reverenz, deren Prunkwagen den krönenden Abschluss bildet. Tapfer hielt die 23-Jährige dem Regen, neben einem mächtigen Füllhorn stehend, stand, dessen Blumen und Früchte sich zu den vor ihr stehenden Weinprinzessin ergossen. Den Anfang machten kleine Rappelkisten-Kita-Bienchen, die angesichts fast schon frostiger Temperaturen von fürsorglichen Imkern betreut wurden.

Mit einem mobilen Hühnerstall, waren die „Lustigen Landleut‘“ mit dabei, die zudem Produkte der vier Jahreszeiten auf Schürreskarren gepackt hatten. Während die Feuerwehr mit ihrem Mühle-Wagen auf zu Mehl gemahlenen Getreide setzte, freute sich die Dorfgemeinschaft Heeg über eine reiche Kartoffelernte. Aber auch der Dattenberger Nachwuchs weiß die Knollen zu schätzen. „Trinkt sich der Junggesellen aus den Pantoffeln, braucht er Suppe aus Kartoffeln“, so das Motto ihres Motivwagens. Einen himmlischen Boten ließ dagegen die Gruppe „Weinbau Wagner“ getreu dem Versprechen abheben: „Trinke Wein aus roten Reben, dann wirst du wie ein Engel schweben!“ Eine Erfahrung, welche die Doctores der „Beschwipsten“, dank ihrer „Weinakademie“ längst gewonnen hatten. Und werden am Sonntag auch einige Besucher gemacht haben, obwohl die „Rööpe Kicker“ von ihrem Wagen jeden Menge „Himmel un Ääd“ unters Volk brachten, wurden die Gäste doch gleichzeitig von den Zugteilnehmern wieder mit 1000 Liter Wein versorgt. DL

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