Kirchweihgottesdienst im Schatten der Kirche
Es durfte wieder gesungen werden!
Und ein Kirmesbier in südländischer Abendstimmung wurde auch genossen
Herschbach. „Wir alle wir leben im Schatten des Doms, und Gott Jokus singt mit uns ein Halleluja. Wir halten unsere Fahnen schwenkend hoch in den Wind
und danken dass wir Gast auf Erden sind.“ Dieses karnevalistische Lied spiegelte die Situation des diesjährigen Kirchweihgottesdienstes in Kurzform wider. Geplant war die Eucharistiefeier wegen Corona auf dem Festplatz. Am Samstagmorgen wurde es aber immer deutlicher, dies war wegen der Sahara-Hitze nicht möglich. Also was tun? Bürgermeister Axel Spiekermann schlug vor, den Gottesdienst im Schatten der Kirche zu feiern. Vorgeschlagen, getan. Die Feuerwehr half mit, einen Teil der Heinrich-te-Poel-Straße abzusperren und einzurichten. Die Gläubigen, die sich für den Gottesdienst angemeldet hatten, wurden schnell telefonisch auf die veränderte Situation hingewiesen. Trotz sengender Hitze, aber im Schatten, waren fast alle aufgestellten Stühle besetzt. Entsprechend den Corona- Vorschriften wurde Abstand gehalten. Das Schönste war, es durfte wieder gesungen werden, Eines Abordnung des Musikvereins Herschbach wie die Pastoralreferenten Matthias Scherer und Andreas Kratz sorgten für die musikalische Unterstützung. Pfarrer Stephan Neis zelebrierte, unterstützt von Diakon Mario Isack und Frauke Himmerich, die Eucharistiefeier. In seiner Ansprache ließ Pfarrer Neis das vergangene Jahr sowohl der Pfarrei wie auch im Weltgeschehen in Versform kurz Revue passieren. Beifall belohnte ihn für seine treffenden Ausführungen. Zum Schluss ergriff Bürgermeister Spiekermann das Wort. Er bedankte sich, wie bereits Pfarrer Neis vorher, bei allen, die diesen Gottesdienst trotz Corona und trotz sengender Hitze möglich gemacht hatten. An Pfarrer Neis gewannt meinte er, dass Herschbach nicht Venedig sei und nur 16 Brücken hätte, nicht 18, wie Neis dies vorher angedeutet hatte. Das „Großer Gott, wir loben Dich“, wurde aus vollem Halse mit voller Seele gesungen.
Nach dem Gottesdienst saßen viele, mit entsprechendem Abstand, noch auf dem Marktplatz, um sich bei südländischer abendlicher Stimmung ein Kirmesbier zu genehmigen. Wenn überhaupt,dann hat Corona auch was Gutes an sich: Die Nächte von Freitag bis Kirmesmontag sind ruhig, meinten einige „Kirmesbesucher“.