Tag der offenen Tür im neuen Stadthaus in Polch
„Es war wie ein Kampf gegen Windmühlen“
Polch. Was lange währt, wird endlich gut: Mit einem Tag der offenen Tür ist das neue Stadthaus in Polch seiner Bestimmung übergeben worden.
Nach einer kurzen Ansprache von Stadtbürgermeister Gerd Klasen (einen längeren Aufenthalt draußen ließ das regnerische Wetter nicht zu) nahmen Pfarrer Andreas Kern und Pfarrerin Susanne Albrecht gemeinsam die ökumenische Segnung vor. Von 11 bis 14 Uhr hatte die Polcher Bevölkerung die Gelegenheit, das neue Schmuckkästchen zu inspizieren. Und sie machte reichlich Gebrauch davon.
Das neue Stadthaus ist ein Ort mit Vergangenheit: Das geschichtsträchtige Gebäude gehört zur historischen Hofanlage der Abtei St. Matthias (im Volksmund Mattheiser Hof genannt), die seit über 200 Jahren der Familie Gilles gehört. In den vergangenen Jahren wurde das barocke Wohnhaus, das später als Gefängnis diente und dann nach und nach verfiel, samt gemauerter Toreinfahrt mit großem Engagement grundsaniert, restauriert und neu aufgebaut. Unter Beachtung der Denkmalschutzrichtlinien und mit Mitteln aus dem Städtebauförderprogramm. Entstanden ist ein modernes, freundliches Haus, das die historische Substanz bewahrt und zugleich den Blick in die Zukunft richtet. Es fügt sich als wunderschönes altes Gebäude harmonisch in das zentrale Stadtbild ein. Hier ist Platz für die Stadtverwaltung, politische Gremien und ein Stadtarchiv, das städtische Geschichte beherbergt.
„In meinen jungen Jahren habe auch ich mich in dieser dauerhaften Ruine aufgehalten und sie als Schandfleck angenommen“, erinnerte sich Klasen. Als er Stadtbürgermeister wurde, setzte er sich mit dem Polcher Ehrenbürger Anton Reiter zusammen. „Wir mussten etwas machen, es war wie ein Kampf gegen Windmühlen. Städteplaner Jürgen Sommer hat es schließlich ins Rollen gebracht. Nach Jahrzehnten des Leerstands ist dies eine tolle Geschichte, die nur durch ein gemeinsames Vorgehen der Eigentümer und der Stadt möglich wurde.“sk
Pfarrer Andreas Kern bei der Segnung des Gebäudes.
Auch drinnen lässt es sich aushalten.
Stadtbürgermeister Gerd Klasen bekam von Pfarrerin Susanne Albrecht und von Pfarrer Andreas Kern ein kleines Kreuz geschenkt.
