Erwin Rüddel hatte Mitte der Woche zum 9. Karnevalistischen Prinzentreffen geladen

Fasanenfedern-Konventmit CDU-Prominenten-Auflauf

Fasanenfedern-Konvent
mit CDU-Prominenten-Auflauf

Seinen „Prominenten-Auflauf“ holte der CDU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel zu den blaublütigen Regenten und Karnevalsgesellschaften aus seinem Wahlkreis, die Mitte voriger Woche der Einladung zum 9. Karnevalistischen Treffen in das Unkeler Center-Forum gefolgt waren. Foto: DL

Unkel. Fest in der Hand närrischer Regenten und Gesellschaften war das Center-Forum in Unkel beim 9. Karnevalistischen Prinzentreffen des CDU-Kreisverbands Neuwied, wobei deutlich weniger Fasanenfeddere durch den Saal wippten als die Jahre zuvor. Eingeladen zu diesem Konvent der närrischen Blaublüter und deren „Stadthalter“ hatte der Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel aus Windhagen, selber 2002 Tollität seiner „Wenter Klaavbröder“ und seit Jahren Bezirksvorsitzender der Rheinischen Karnevals Korporationen (RKK). Pünktlich eröffnet wurde die Veranstaltung jedoch nicht von dem Gastgeber. Dem Chef-Moderator Ewald Buslei sprang der stellvertretende Kreisvorsitzende Viktor Schicker zur Seite, um zunächst die KG Altenkirchen mit Prinz Christian I. „aus dem Hause Bergk“ auf die Bühne zu holen. Nachdem sich die Westerwälder mit einem für Anhänger des kölschen Fastelovend überaus fremd klingenden „Schepp – Schepp!“ verabschiedet hatten, wurde das Prinzenpaar aus der Kreisstadt, Frank II. „der lustige Maurermeister“ und Moni I. „vom Hexenberg ins Tal“, die ersten erwachsenen Tollitäten der Karnevalsfreunde aus Oberbieber, samt ihrer großen Entourage begrüßt. Hofmarschall Lukas Wendland war es vorbehalten, dem jecken Publikum den Hofstaat mit Mundschenk Frank Flick und Hofdame Silke, mit Schatzmeister Willi Thon und Hofdame Petra sowie mit dem Pagen Sascha Wendland und dem Hofnarren Philipp Zimmermann vorzustellen.

Dem just in den Saal eilenden Erwin Rüddel machte es nichts aus, sich zu den nicht nur rot gekleideten, sondern auch entsprechend gesinnten Tollitäten zu gesellen. Allerdings holte er sich mit dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion, Christian Baldauf, der Landtagsabgeordenten Ellen Demuth und Landrat Achim Hallerbach hochrangige schwatte Unterstützer an seine Seite.

Sichtlich sicherer fühlte er sich, als er dann mit seinen Wenter Klaavbrödern um Prinz Holger I. „von Marketing und Musik“ sowie Prinzessin Michaela I. „von Chirurgie und Chor“ auf die Bühne ziehen konnte, während er unten im Saal neben dem RKK-Ehrenvorsitzenden Peter Schmorleiz, auch noch die Kreismitgliederbeauftragte Ulrike Jossen, den Integrationsbeauftragten des Kreises, Wolfgang von Keitz, sowie die Vorsitzenden des CDU-Gemeindeverbands Unkel, Heinz Schmitz und Alfons Mußhoff, begrüßen konnte, allerdings mit dem 1. Kreisbeigeordneten Michael Mahlert sowie Stadtbürgermeister Gerhard Hausen auch ein paar rote Freunde.

„Dat mit dem Fliejer us Berlin war doch e bisje arch knapp“, entschuldigte er sich bei seinen Gästen für die halbstündige Verspätung. Die zahlreichen Aktiven der Karnevalsgesellschaften und -vereine im Kreis Neuwied und Altenkirchen würden Jahr für Jahr mit großem ehrenamtlichem Engagement unheimlich viel zur Pflege des rheinischen Brauchtums Karneval beitragen. „Dafür möchte ich Üch, die Ihr durch Euren Einsatz und Eure Mühen den Narren ein unterhaltsames und verbindendes närrisches Feuerwerk bietet, meinen Dank aussprechen“, so Erwin Rüddel, bevor der Klaavbröder- Sitzungspräsident, Dennis Heinemann die „Wenter Flöhe“ des Möhnenclubs „Rubbeldi Dupp“ ins Rennen brachte.

Angesprochen fühlte sich jedoch vor allem das Tanzpaar der Schweren Artillerie von Bad Hönningen, Tim und Annika, das zusammen mit dem KG-Vorsitzenden Dietmar Walter samt Elferrat und „Mokkakännchen“ ihren Prinzen, Guido I. „aus dem Hause Job“ in den hohen Nordwesten des Kreises begleitet hatte. Nachdem sich die beiden gewünscht hatten, noch mal 20 zu sein, entschuldigte die Tollität das zahlenmäßig etwas dürftige Auftreten. „Die meisten von uns sind gerade in der Sprudelhalle am wusele, weil wir da am Samstag ja unsere Prunksitzung haben“, so Guido I., bevor er zusammen mit seinem Gefolge, Kaufmann Robert Janke, Kutscher Konrad Hecken, Nachtwächter Achim, Zemke, Spielmann Christian Feltens und Winzer Tobias Harzmann, die teils „voll im Saft“ stonn, äwer noch „Mamas janzer Stolz“ sind, teils schon ein „Leben ohne Föhn“ genießen, das Sessionslied trällerte.

Schon allein deshalb hatte die KG Unkel um ihren Vorsitzenden Manfred Himmelbach den Hünnijern den Vortritt gelassen. Während Erwin Rüddel noch seine „Heerscharen“ um die Tollitäten zum Gruppenbild versammelte, zogen Elferrat und Musikcorps mit den Majoretten und „Sternen“ schon mal auf die Bühne, auf die ihnen dann auch Prinzessin Constanze I. „aus dem Hause Ottersbach“ mit ihren Paginnen Saskia und Paula folgte.

Dem Pfälzer Christian Baldauf dürften als Mitglied der „Helau-Fraktion“ die Ohren geklungen haben beim dreimaligen „Alaaf!“, zu dem Manfred Himmelbach die Jecken im Saal anspornte. „Constanze I. und ihre Paginnen haben anschaulich bewiesen, dass sie multifunktional einsetzbar sind“, lobte er das Trio, um die Prinzessin dann zu fragen, wem aus dem „Prominenten-Auflauf“, den Erwin Rüddel gekocht habe, man den Sessions-Orden verleihen solle. Mit diesem wurde dann nicht der Mann aus dem „tiefen Süden“, sondern dat Westerwälder „Filetstückchen“, Achim Hallerbach, dekoriert.

Nicht nur „Hück oder nie“, wie die Mariechen der Erpeler KG, Lara Bender und Tonia Sieberz, erklärten, sondern hück un jrad jetz, direkt nach den Unkelern führte die Vorsitzende Martina Schwager zusammen mit Elferrat und Prinzengarde die Tollität der Alten und Freien Herrlichkeit, Bernd I. auf die Bühne. Eskortiert wurde er von seinem Adjutanten Holger Walbrück, Prinzenführer Uwe Trappe, Koch Frank Bender, Kellermeister Kurt Ziegert sowie von der Bedienung Gisela Ziegert und den „Mädchen für alles“ Kathi Bender.

Damit mussten sich die Tollitäten und die Fedderlosen im Center-Forum nicht begnügen, während sie wie etwa die stellvertretende Präsidentin der Große Linzer KG, Heike Paffhausen, darauf warten aufgerufen zu werden. Begleitet vom „Blechjedöns“ wurde die Rote Husarin auch von Nihat Kökce, dem Kommandanten des Husarencorps, mit dem sie gelassen der Ankunft von Baffy I. „vum Stippeföttje-Corps“ entgegensah. Denn vor dem Jubi-Prinzen der Linzer Stadtsoldaten waren noch das Tanzcorps Rot-Weiß Vettelschoß und die KG „Brave Jonge“ aus Waldbreitbach an der Reihe. Bei denen fühlte sich Christian Baldauf richtig zuhause, grüßten die „Bräbescher“ so wie etwas später auch die „Nidderbräpischer“ vom KC Rot-Blau um ihre Tollitäten, Prinz Mini I. „wird nur im Perso Sven genannt“ und Prinzessin Tina I. „für die Deko im Riehkoppland bekannt“, mit einem dreifachen „Helau!“ Das nahm die KG „So sind wir“ um die Vorsitzende Monika Wilsberg und das Prinzenpaar, Rainer V. „von Robotik, Tanz und Käfertechnik“ mit Bucholdia Bea „von Godesberg und Funkzauber“ gelassen hin, bevor die „Power-Hexen“ aus Königswinter das Ende des närrischen Abends einläuteten, wenn auch nur das offizielle.