Die St. Laurentius Junggesellen-Schützengesellschaft Ahrweiler 1612 e.V. feierte auf dem Festplatz hinter der Feuerwehr

Festkommers zum Junggesellentag

Festkommers zum Junggesellentag

Zahlreiche Gäste hatten sich an diesem Tag im Festzelt eingefunden, um mit den Junggesellen-Schützen zu feiern. Fotos: KG

Festkommers zum Junggesellentag

Gemäß der Tradition sorgten die Veranstalter auch für einen musikalischen Beitrag.

Festkommers zum Junggesellentag

Lukas Knieps leitete zum dritten und letzten Mal den Kommers.

Ahrweiler. Der Samstag nach Fronleichnam steht traditionell ganz im Zeichen der Junggesellen-Schützen. Auf dem Programm stand nach dem Kirchgang der Festkommers, später folgten Paraden und am Abend Tanz mit Live-Musik im Festzelt. Wie in jedem Jahr hatte der Hauptmann der St. Laurentius Junggesellen-Schützengesellschaft Ahrweiler 1612 e.V. zum großen Festkommers auf den kleinen Festplatz hinter der Feuerwehr eingeladen. Das Festzelt war bis auf den letzten Platz besetzt. Die Gäste standen auch bei der Begrüßungsrede von Hauptmann Lukas Knieps, der zum dritten und letzten Mal den Kommers leiten durfte, im Mittelpunkt – allen voran natürlich ihr neuer König der Junggesellen, Marc Schorn.

Grußworte der Gäste

Für den Landrat war Horst Gies ins Festzelt gekommen und der erste Beigeordnete Peter Diewald vertrat die Stadt Bad Neuenahr. Er bedankte sich bei Lukas Knieps dafür, dass er beim Jubiläums-Stadtfest in Bad Neuenahr den großen Zapfenstreich kommandiert hatte. Dieser Zapfenstreich war eine tolle Geste. Für den Stadtteil Ahrweiler war die stellvertretende Ortsvorsteherin Monika Busch, für Bachem Georg Schikowski und für Walporzheim ihr Gregor „Sebi“ Sebastian zu Gast. Von der St. Sebastianus Bürger-Schützen-Gesellschaft von 1403 e.V. kam neben dem Verwaltungsrat eine große Delegation, um dem Kommers ihrer Jungen beizuwohnen. Traditionell sind auch die Weinmajestäten, allen voran die neue Ahrweinkönigin und Walporzheimer Weinkönigin Eva Lanzerath sowie Burgundia Elena Platz und die Bachemer Weinkönigin Kim Dahlmeier zu Gast bei den Junggesellenschützen. Lockere Reden, schwungvolle Traditionsmusik und ein ordentlicher Schuss Humor bestimmten in gewohnter Manier den Kommers, den die Jung-Gesellenschützen durchaus feucht-fröhlich zelebrierten.

Lukas Knieps ging in seiner Ansprache auf die derzeitigen Proteste vieler junger Menschen in der Welt ein, wo man die Stimme gegen viele Aspekte der modernen Welt erhebe. In Ahrweiler sei das ein wenig anders. Dort zieht es die jungen Menschen bewusst gegen den derzeitigen Trend nicht weg in Großstädte: Sie kommen immer wieder zurück in ihre Heimatstadt. Er appellierte an die aus sechs Junggesellenvereinen gebildete Schützengesellschaft, mit den Worten „Junggesellen aller Huten und Stadtteile vereinigt Euch!“ gemeinsam und selbstbewusst aufzutreten und Gehör für ihre Anliegen und Ideen zu finden.

Den Reigen der Grußworte begann Dechant Jörg Meyrer, der seine Gedanken mit den Worten „Pils oder Kölsch, wieß oder ruud – wir können wählen, haben Wahlfreiheit“ begann und im Weiteren Freiheit und Glück und ihre Reziprozität als die höchste Gabe der Demokratie erläuterte. Abschließend gratulierte er dem neuen König: „Lieber Marc, Du hast geschossen und Glück gehabt, danach Glück erlebt und ich wünsche Dir viel Glück im vor Dir liegenden Jahr“. Die Weinmajestäten, die ihre Majestätsweine überreichten, bezeichneten das Schützenfest als „Phase der Entschleunigung in einer durchplanten Zeit“, dabei fielen auch Begriffe wie „gelebte Tradition“ und „back to the roots“.

Ehrung der Jubilare

Zwischen den einzelnen Wortbeiträgen wurden wie immer Jubilare geehrt. Für die Goldjubilare forderte Jochen Ulrich die jungen Schützen auf, „nicht nur in der großen Weltpolitik, sondern auch in kleinen Gemeinschaften – wie eben unseren Schützengesellschaften – oder in den Vereinen – einzustehen für Familie, für Toleranz und für ein friedliches Miteinander – und uns zu wehren gegen Gleichgültigkeit und Populismus. Seien wir dankbar und zufrieden, in einer Stadt zu leben, die sich in einer politisch und wirtschaftlich im Wandel befindlichen – oder sogar unsicheren Zeit – auf Werte berufen kann, die Gemeinschaft in vielerlei Formen in den Mittelpunkt stellt. Wir können hier in Ahrweiler stolz sein auf das immer wiederholte Bekenntnis zu unserem Gemeinwesen, zu unserer Stadt mit ihren Traditionen, die mit einem Schützenfest – wie dem heutigen Tag der Junggesellen – für alle sichtbar erneuert wird.“

Monika Busch, stellvertretende Ortsvorsteherin von Ahrweiler, erklärte den Kommers-Gästen, dass man bei den Junggesellen keine Ressentiments gegen die anderen Stadtteile hat. Das hat sich im vergangenen Jahr mit dem aus Hemmessen stammenden König gezeigt. Der Kommers endete – auch dies ist gelebte Tradition – mit dem Mittagessen, das von den Brötchesmädchen der Junggesellen im Festzelt aufgetischt wurde.