Allgemeine Berichte | 03.06.2022

Vermeintliche Rettungsaktionen bringen den Bambi-Nachwuchs oft in Lebensgefahr

Finger weg vom Rehkitz!

Wer ein Rehkitz im Feld oder auf einer Wiese findet, sollte dies weder anfassen noch vermeintlich retten, so die Bitte der Kreisjäger.  Foto: JOST

Kreis Ahrweiler. Dringender Hinweis an alle Rehkitz-„Retter“: Finger weg vom Bambi-Nachwuchs! Die Jäger aus der Kreisgruppe Ahrweiler im Landesjagdverband Rheinland-Pfalz bitten inständig darum, vermeintlich elternlose Rehkitze in Feld und Flur nicht anzufassen und schon gar nicht zu „retten“.

Zwischen Mitte April und Mitte Mai werden die Rehkitze geboren. Die Ricke – so heißt die Rehmutter im Jägerdeutsch – lässt ihren Nachwuchs nach der Geburt in Wiesen zurück, wo das Kitz, durch seine fleckige Tarnung und Geruchsneutralität geschützt, in „gedrückter“ Stellung auf dem Boden kauernd verharrt.

Wichtige Schutzmechanismen

Diese Mechanismen dienten dem Schutz vor Fressfeinden wie dem Fuchs und seien wichtigster Bestandteil des Überlebens, erklären die Jäger.

Durch einen Fiep-Laut verständigen sich Mutter und Kind, so findet die Ricke das Kitz jederzeit zum Säugen wieder. Mit zunehmender Kraft und Größe läuft das Kitz dann mit der Ricke mit und erlernt so den selbstständigen Lebensweg. Das Kitz entwickelt auch nach und nach einen Eigengeruch, und das Verschwinden der Tarnflecken ist ebenso ein Teil des Erwachsenwerdens.

Gut gemeint, aber nicht hilreich

Leider kommt es derzeit häufig zu gut gemeinten „Rettungsaktionen“ durch besorgte Spaziergänger, so die Jäger. Treffen diese auf ein Kitz am Wegesrand, werde angesichts des beschriebenen Verhaltens fälschlicherweise eine Verletzung oder Krankheit diagnostiziert. Das Kitz werde nun „gerettet“ und beim nächstbesten Jäger abgegeben. Dieser kann das Kitz jedoch nur dorthin zurückbringen, wo es „gerettet“ wurde, wegen fehlender Kenntnis der Fundstelle meist weit vom ursprünglichen Platz entfernt.

Deshalb sei es fraglich, ob die Mutter das Kitz überhaupt wiederfindet. Zudem bestehe das Risiko, dass dem Kitz menschliche Gerüche anhaften und die Ricke es deshalb nicht mehr annimmt. Daher bittet die Kreisträgerschaft alle Naturfreunde: „Lassen Sie Kitze unbedingt dort liegen, wo Sie sie gefunden haben. Gut gemeinte Rettungsaktionen bewirken nur das Gegenteil.“

JOST

Wer ein Rehkitz im Feld oder auf einer Wiese findet, sollte dies weder anfassen noch vermeintlich retten, so die Bitte der Kreisjäger. Foto: JOST

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare

Trauer um Wolfgang Schlagwein

  • K. Schmidt: Wolfgang war einer dieser Grünen, denen man einerseits bei Ideen und Grundhaltung schon deutlich anmerkte zu welcher Partei sie gehören, die gleichzeitig in der Diskussion aber offen, praxisnah/realistisch,...
  • Detlev Koch: Der Tod von Wolfgang Schlagwein hat mich sehr betroffen gemacht. Ich habe ihn während der Zusammenarbeit im Rat der Stadt Bad Neuenahr -Ahrweiler als einen ausgesprochen kompetenten und unglaublich angenehmen Politiker und Menschen wahrgenommen.
  • Hans.E: sind eigentlich die Pflastersteine aus China mittlerweile angekommen?
  • Jo Wester: Leider, sie haben Fahrrad Wege vergessen!
Anzeigensponsoring Herbstbunt o. B.
Pflanzenverkauf
TItelanzeige
Imageanzeige
Anzeige KW 42
Neueröffnung Snack Cafe Remagen
Empfohlene Artikel

Kreuzberg. Die L 76 in der Ortslage Kreuzberg muss vom 22. Oktober bis einschließlich 4. November 2025 für den Verkehr voll gesperrt werden. Grund hierfür sind notwendige Brückenbauarbeiten im Zuge des Aufbaus nach der Flutkatastrophe. Die Umleitung erfolgt von Altenburg kommend über die B 257 durch Brück über Lind, Plittersdorf und Binzenbach, aus der entgegengesetzten Richtung kommend entsprechend umgekehrt.

Weiterlesen

Ahrweiler. Wer an dem Mühlenteich vorbeigeht, mag sich wundern. Der einst quirlige Bach, der durchaus das Stadtbild prägte, ist seit der Flut versiegt. Wie geht es weiter mit dem Gewässer? Vor knapp zwei Jahren wurde bei BLICK aktuell über den Zustand des Mühlenteichs in Ahrweiler berichtet. Die Stadtverwaltung lieferte eine Antwort auf die damalige Anfrage: Seinerzeit hieß es, die freiliegenden Bereiche...

Weiterlesen

Bachem. Am 11.10.25 begrüßte Günter Nerger, 1. Vorsitzender des Kreis-Chorverbands Ahrweiler die angereisten Vertreter der dem Verband angegliederten Gesangvereine sowie insbesondere den Präsidenten des Chorverbands Rheinland-Pfalz (CV-RLP), Karl Wolff und Dietmar Weidenfeller, Vorsitzender der Region 2. Darüber hinaus bedankte er sich beim Vorsitzenden des MC Bachem, Heinz-Rudi Dresen für die erneute...

Weiterlesen

Weitere Artikel

Andernach. Im kommenden Herbst und Winter stehen verschiedene Themen auf der Agenda, die uns in Andernach beschäftigen werden: Wie sieht der Haushalt der Stadt für das Jahr 2026 aus; was müssen wir streichen, was können wir uns leisten?, Wie geht es mit der kommunalen Wärmeplanung weiter?, Was ist der Stand beim Ausbau der Breite Straße?, Wie geht es mit dem Wohnungsbau in Andernach weiter?, Wo stehen wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien?

Weiterlesen

Realistische Übung stärkt Zusammenarbeit und Kommunikation

Frontalzusammenstoß in Bad Hönningen - Feuerwehr und DRK üben den Ernstfall

Bad Hönningen. Ein Unfallauto, eine eingeklemmte Fahrerin und zahlreiche Einsatzkräfte: Was zunächst wie ein schwerer Verkehrsunfall auf einer Landstraße in Bad Hönningen schien, war kein echter Unfall, sondern ein realitätsnahes Einsatztraining der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hönningen und des DRK-Ortsvereins der Verbandsgemeinde Bad Hönningen. Diese gemeinsame Übung zum Thema Technische Hilfeleistung...

Weiterlesen

Mögliche Beutegreifer-Attacke im Kreis Neuwied

Rätselraten um totes Damwild in Asbach

VG Asbach. Am Sonntag, dem 19. Oktober 2025, ereignete sich in der Verbandsgemeinde Asbach im Kreis Neuwied ein Vorfall, bei dem ein totes Damwild gefunden wurde. Es besteht der Verdacht, dass ein großer Beutegreifer beteiligt gewesen sein könnte. Zur Klärung des Sachverhalts wurden DNA-Abstriche genommen und zur Analyse an das Senckenberg Institut geschickt. Derzeit ist es noch unklar, ob tatsächlich ein großer Beutegreifer für den Vorfall verantwortlich ist.

Weiterlesen

Kreishandwerkerschaft
Alles rund ums Haus
Dauerauftrag
Anzeige Holz Loth
Rund um´s Haus
Imageanzeige
Stellenanzeige Fahrer
Anzeigenauftrag #PR111825-2025-0042#
250925 Blick Aktuell MAN 290x210 quer Vallendar KW42 + 43
Stellenanzeige Hartkorn Gewürzmühle GmbH
Seniorengerechtes Leben
Angebotsanzeige (August)
Herbstbunt
Nachruf Regina Harz
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0453#
Titelanzeige
Herbstbunt Bad Neuenahr-Ahrweiler