Ein„Weg der Erinnerung für die Zukunft“ soll bald an die Flutkatastrophe vom Juli 2021, aber auch an die Helfer und das Leid der Betroffenen erinnern

Flut: Leid der Betroffenen soll nicht vergessen werden

Flut: Leid der Betroffenen soll nicht vergessen werden

Auch an die Helfer soll erinnert werden. Foto: ROB

Flut: Leid der Betroffenen soll nicht vergessen werden

Die Initiatorin Annette Holzapfel präsentierte das Projekt in Kesseling. Foto: privat

Kreis Ahrweiler. Es ist geplant, einen „Weg der Erinnerung für die Zukunft - MemoriAHR“ im Ahrtal einzurichten, der vom Quellort Blankenheim bis zur Ahrmündung bei Sinzig führen soll. Dieser Weg soll an die verheerende Flutkatastrophe erinnern, die die Region in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 heimgesucht hat. Die Initiatorin des Projekts, Annette Holzapfel, erklärte bei einer Präsentation am 11. Oktober 2023 im Alten Pfarrhaus in Kesseling, dass dieser Weg dazu beitragen soll, dass die Toten und das Leid der Betroffenen nicht vergessen werden. Gleichzeitig soll er die außergewöhnliche Solidarität und Hilfsbereitschaft der Gemeinschaft in den Tagen, Wochen und Monaten nach der Katastrophe sowie beim Wiederaufbau würdigen.

Die Umsetzung des Projekts begann mit einem kleinen Treffen von Ehrenamtlichen am 6. Januar 2022. Anfangs waren 28 Frauen und Männer, die fast alle aus dem Flutgebiet stammten, an der Ideenentwicklung beteiligt. Inzwischen sind über 100 Personen beteiligt, und die Arbeitsgruppe besteht aus 31 Personen. Im März 2022 erhielt die Gruppe Unterstützung vom Landesministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI). Das Ministerium entwickelt und finanziert eine digitale Seite, die als Informationsquelle für die geplanten Stelen dienen soll. Der Filmemacher und Journalist Utz Kastenholz führte 23 Interviews mit insgesamt 28 Zeitzeugen, die von der Arbeitsgruppe ausgewählt wurden. Diese Interviews behandeln verschiedene Aspekte der Flutkatastrophe, darunter den Verlust von Familienmitgliedern, Freunden, Wohnungen und Eigentum. Sie beschäftigen sich auch mit der mentalen Bewältigung der Katastrophe sowie der Rolle von Helfern, Rettern und Hilfsorganisationen. Diese Interviews sollen über QR-Codes an den geplanten Stelen abgerufen werden können.

Der Erinnerungsweg richtet sich an die Bevölkerung der Region und deren Nachkommen, an Fluthelfer, Touristen sowie Schulklassen. Die Texte auf den Stelen werden nicht nur die Flut reflektieren, sondern auch andere Themen ansprechen, die die Menschen im Katastrophengebiet beschäftigen, wie den Klimawandel, Hochwasser in der Geschichte des Ahrtals, Fragen zur Infrastruktur des Tals, die Situation von Kindern und Jugendlichen nach der Flut und die Bedeutung von Solidarität für die Zukunft. Das Projekt wird voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen sein und besteht aus 32 Stelen, die jeweils 2,30 Meter hoch und quadratisch mit einem Grundriss von 70 mal 70 Zentimetern sind. Sie werden aus wetterfestem Cortenstahl gefertigt und haben ein Betonfundament. Die Kosten pro Stele belaufen sich auf etwa 3000 Euro. Der Weg und die Website werden schrittweise realisiert. BA