Schenkung an die Gemeinde Swisttal

Fotografien, Urkunden und Dokumenteerhellen die Historie der Gemeinde Swisttal

Von Ein Bericht von Volker Jost

Fotografien, Urkunden und Dokumente
erhellen die Historie der Gemeinde Swisttal

Auf zehn Roll-Ups hat Gemeinde Archivarin Hanna Albers (links) die Historie der Gemeinde Swisttal dokumentiert. Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner war begeistert von der Ausstellung.Fotos: JOST

Fotografien, Urkunden und Dokumente
erhellen die Historie der Gemeinde Swisttal

Archivarin Hanna Albers (links), Stifterin Kristina Mosdzien-Pabst, Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner und Professor Dr. Dr. Dieter Lütjohann schmökerten gleich in den Dokumenten, die nun im Archiv der Gemeinde Swisttal unterkommen.

Swisttal. Seit 50 Jahren besteht die Gemeinde Swisttal, das Jubiläumsjahr 2019 sehen Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner (CDU) und Gemeindearchivarin Hanna Albers als willkommene Gelegenheit, mehr Licht ins Dunkel der Swisttaler Historie zu bringen. Dieses Bemühen erhielt jetzt einen gewaltigen Schub, denn Professor Dr. Dr. Dieter Lütjohann stellte dem Gemeindearchiv ein umfangreiches Konvolut aus Urkunden, Dokumenten, persönlichen Unterlagen sowie zahlreichen Fotos auf dem Nachlass seines Vaters zur Verfügung.

Vater Dieter Lütjohann war nämlich von 1969 bis 1991 Gemeindedirektor der Gemeinde Swisttal und bestimmte in dieser Zeit maßgeblich die Geschicke der Kommune mit. Doch damit nicht genug, überließ auch noch Kristina Mosdzien-Pabst der Gemeinde eine Vielzahl von Fotografien aus dem Nachlass ihres verstorbenen Ehemannes, des 2004 verstorbenen Journalisten und Fotografen Ernst F. Mosdzien. Diese flossen bereits in die Erstellung von zehn Roll-Ups ein, die Archivarin Albers beim Bürgerfest zum 50-jährigen Bestehen der Gemeinde Swisttal am 2. Juni im Rathaus der Gemeinde der Öffentlichkeit präsentiert hatte. Die Info-Ständer sollen auch künftig noch bei verschiedenen Veranstaltungen oder zur schulischen Bildung weiter genutzt werden.

Geschichte total

spannend dargestellt

Die Ausstellung „Wie wir wurden, was wir sind“ besteht aus zehn Roll-Ups und beleuchtet hauptsächlich die Vorgeschichte der Gemeinde Swisttal sowie deren Gründung im Zuge der kommunalen Neuordnung 1969. „Hanna Albers hat sich damit selbst übertroffen, denn die Geschichte der Gemeinde Swisttal ist total spannend dargestellt, und die Ausstellung räumt auch noch mit vielen weitverbreiteten Irrtümern auf“, lobte Kalkbrenner die Archivarin. So steht nun fest, dass das Gemeindewappen nicht etwa schon vor hunderten von Jahren entstanden sei, sondern tatsächlich erst 1962 erstellt wurde, und zwar vom damaligen Unkeler Bürgermeister und Heraldiker Joseph Decku.Die Texte auf den Roll-Ups basieren auf Erkenntnissen, die aus den Archivakten des 1969 aufgelösten Landkreises Bonn gewonnen werden konnten, sowie auf Recherchen in den Archivbeständen der Gemeinde Swisttal. „Ohne die Fotos von Ernst F. Mosdzien wäre die Fotoschau sehr lückenhaft gewesen, da das Gemeindearchiv über kaum Fotos aus der Zeit vor 1980 verfügt“, gab Albers zu. Mosdziens Fotos sind eigentlich im Stadtarchiv Rheinbach beheimatet, das diese aber gerne zur Verfügung stellte. Im Rheinbacher Stadtarchiv sei ohnehin zurzeit eine Projektgruppe mit der Ordnung dieses sehr umfangreichen fotografischen Nachlasses beschäftigt, berichtete Albers.

780 Fotoabzüge

und 2000 Negative

Besonders freue sie sich aber über die Schenkung von Professor Lütjohann, die aus etwa 780 Fotoabzügen und noch einmal etwa 2000 Negativen besteht, größtenteils Pressefotos zu Ereignissen im früheren Amt Ollheim/Amt Ludendorf und der Region seit 1954 bis in die 1960 er Jahre. Dazu zahlreiche Zeitungsartikel auf aus der Lokalpresse zur Person und zu beruflichen Werdegang Dieter Lütjohanns sowie zu wichtigen Ereignissen und zur Geschichte der Gemeinde Swisttal. Maschinenschriftliche Redemanuskripte und dienstlicher Schriftverkehr ergänzen die Sammlung, zu der auch zahlreiche Einladungen, Gratulation- und Glückwunschschreiben zählen sowie Urkunden und private Unterlagen des ehemaligen Gemeindedirektors. Und nicht zuletzt das allererste Foto überhaupt, das Albers vom ehemaligen Amtsdirektor André Schwärtzel zu Gesicht bekam.

Nach wie vor ist das Archiv der Gemeinde Swisttal an Dokumenten, Fotos und sonstigen aussagekräftigen Zeitzeugnissen interessiert, die die Historie der Gemeinde Swisttal erhellen. „Bitte alles anbieten, und wenn es auch nur zum Abfotografieren oder zum Einscannen ist“, bittet Archivarin Albers darum, historisches Material nicht einfach wegzuwerfen.