Benefiz-Gala als Abschluss der diesjährigen Burgfestspielsaison

Für Intendant Daniel Ris fiel in Mayen der allerletzte Vorhang

30.08.2021 - 10:27

Mayen. Als er 2017 die Intendanz der Burgfestspiele in Mayen antrat, hatte sich Daniel Ris für das Ende der Spielzeit etwas Neues ausgedacht, um „den letzten Vorhang“ der Saison nicht einfach so fallen zu lassen. Professionell moderiert und vielfach süffisant kommentiert zogen die Schauspieler in einer Abschluss-Gala noch einmal sämtliche Register ihres Könnens. Bekannte Szenen oder Gesangliches aus den Stücken der abgelaufenen Spielzeit wechselten dabei mit Unbekanntem und eigens für diesen Abend einstudierten Darbietungen. Die Gala war als Benefiz-Veranstaltung konzipiert, mit deren Erlös das Ensemble der Stadt Mayen oder ihren Kindern etwas für die schöne hier verbrachte Zeit zurückgeben möchte. In diesem Jahr umfasste der Rückblick bei der Gala sogar alle fünf Jahre der Intendanz von Daniel Ris, der sich künftig anderen ebenso reizvollen Aufgaben stellen will.

Um nicht später in den minutiös geplanten Ablauf der Gala störend eingreifen zu müssen, nutze Oberbürgermeister Dirk Meid die Begrüßung der zahlreichen Gäste, um gleichzeitig dem scheidenden Intendanten für seine Neuausrichtung sowie dem unermüdlichen Wirken im Dienst der Burgfestspiele Mayen herzlich zu danken. „Daniel Ris kann man nicht verabschieden, ohne ein paar Zahlen, Daten und Fakten kurz Revue passieren zu lassen“, so der Oberbürgermeister. Aus den vier Spielzeiten der 5-jährigen Intendanz hatte die Verwaltung folgende Zahlen ermittelt: Es gab 327 Vorstellungen auf der Burg und 148 im Arresthaus. 263 Mitwirkende im technischen und künstlerischen Ensemble gestalteten diese Vorstellungen sowie 47 Festspiel-Extras und 9 Gastspiele in Cochem, Bad Gandersheim und Neersen. Rund 127.000 Besucher erfreuten sich an den Vorstellungen in Mayen. „Und wenn wir über Besucherzahlen sprechen“ so der Oberbürgermeister „darf nicht unerwähnt bleiben, dass von 2017 bis 2019 jedes Jahr ein neuer Zuschauerrekord vermeldet werden konnte.“ Die 131 Aufführungen in diesem Jahr verfolgten – allerdings unter Corona-Bedingungen – knapp 16 Tsd. Zuschauer, was einer Auslastung von rund 78 % entspricht. Dabei mussten sogar noch fünf Vorstellungen wetterbedingt ausfallen, abgebrochen werden oder krankheitsbedingt abgesagt werden. Das von Oberbürgermeister Meid überreichte Abschiedsgeschenk, besser gesagt Ensemble von Geschenken war sehr mayenspezifisch: Ein Weinkühler aus Mayener Basaltlava, BFS-Wein, ein Frühstücksbrettchen mit Sehenswürdigkeiten der Stadt, ein MY-Regenschirm und anderes mehr. Um in Zukunft mal kräftig zu fluchen oder zu schimpfen war das MY-Schimpfwörterbuch gedacht, damit es an neuen Wirkungsorten niemand versteht. Abschließend nannte Dirk Meid die Kinderstation des Krankenhauses, die Mayener Tafel und den neu geschaffenen Sozialfond der Burgfestspiele als Empfänger der heutigen Einnahmen aus Ticketverkauf, Versteigerungen, der Spendenbox sowie der großzügigen Spende eines Sponsors.

Und dann startete ein buntes künstlerisches Feuerwerk, das immer auch unter dem Stichwort Abschied stand. Abschied vom Intendanten Daniel Ris, Abschied von den Zuschauern und Abschied von Mayen. Hoffentlich für viele nur bis zur nächsten Saison. Dabei kam es auch zu zahlreichen Tränen, die das eine oder andere Mal den geplanten Redefluss ersticken ließen. Das war authentisch, das war verständlich und daher verzeihlich und eben einfach live. Eingebettet in den abendlichen Ablauf waren zwei Versteigerungen für den guten Zweck. Für je 300 Euro wechselte ein Zuckertoni-Fanpaket sowie das geniale weiße Bild mit den weißen Streifen aus dem Stück „Kunst“ seine Besitzer. Und auch eine Welturaufführung hatten die Burgfestspiele in diesem Jahr so kurz vor Schluss noch zu bieten. Der musikalische Leiter der Festspiele Marty Jabara, der schon Sänger wie Placido Domingo über Bette Midler bis hin zu Barry Manilow auf der Bühne begleitet hat oder im Studio spielte in Mayen Bach.

Nach einem großartigen Abend für die Gäste verabschiedeten sich Schauspieler, Helfer vor und hinter der Bühne sowie Intendant Daniel Ris endgültig. Unter dem Motto „Querköpfe“ verspricht der Festspielsommer 2022 wiederum ein sehenswertes Programm. Eine Musical-Uraufführung, die ebenso komisch wie tiefgründig ist, ein Komödien-Klassiker, der ein Fest für alle Shakespeare-Fans sein dürfte und ein behutsam modernisiertes Märchen für Familien. Auch der Spielplan für die Kleine Bühne steht schon fest. WE

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