Kinderschutzdienst feierte 25-jähriges Jubiläum

Für Thomas Anders wäre es ein Traum, wenn man den KSD nicht mehr haben müßte

28.05.2019 - 09:16

Koblenz. Der Kinderschutzdienst Koblenz (KSD) tritt für den Schutz und die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein. Er ist Anlaufstelle für Jungen und Mädchen, die Opfer von Misshandlungen und sexuellem Missbrauch wurden oder bei denen ein entsprechender Verdacht besteht. In diesem Jahr feiert der KSD nun sein 25-jähriges Jubiläum. Als einer von 16 Fachdiensten des Landes Rheinland-Pfalz ist der Kinderschutzdienst Koblenz direkter Ansprechpartner für die Stadt Koblenz sowie den Kreis Mayen-Koblenz.

3267 Kinder und Jugendliche, sowie deren Eltern, Großeltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Institutionen, wie KiTas, Schulen und weiteren konnte der KSD beraten und begleiten. Über 50 Prozent der Beratungen dauerten zwischen sechs und neun Monaten. Über fünf Prozent der betroffenen Kinder und Jugendlichen kommen länger als 24 Monate zum KSD. Im Jahr 2008 hatte der KSD Koblenz eine Steigerung der Fallzahlen von 25 Prozent. Zurückzuführen war dies auf die konkrete Umsetzung des §8a. Vor 2008 kamen 80 Prozent Mädchen und 20 Prozent Jungen zum KSD. Ab dem Jahr 2008 waren es 60 Prozent Mädchen und 40 Prozent Jungen. Bei den Mädchen ist die Problematik überwiegend sexueller Missbrauch, bei den Jungen eher körperliche Gewalt. Hierbei sind Mädchen zu Beginn der Beratung im Schnitt jünger als Jungen. Mädchen kommen oft im Vorschulalter und Jungen eher im Grundschulalter. 90 Prozent der Eltern haben eine eigene Problematik durch Gewalterfahrungen in ihrer Kindheit.

In über 90 Prozent der Fälle arbeitet der KSD mit Kooperationspartnern, wie Jugendämtern, Schulen, KiTas, Beratungsstellen, Kliniken und weiteren zusammen. So die ernüchternden Zahlen anlässlich der „Geburtstagsfeier“ in Koblenz. Und es gab auch gleich einen Wunsch der Mitarbeiter des KSD für die Zukunft, denn hier ist es eine 100 prozentige Finanzierung, die dringend notwendig ist. Hier sind Stadt, Land, Bund und Ministerium gefordert, denn der KSD kann diese Anforderung weiter nicht mehr alleine meistern und man sieht in ihrer Arbeit eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Personell will man sich dann breiter aufstellen, denn der Bedarf steigt ständig.

Auch Schirmherr Thomas Anders, der sich seit genau zehn Jahren für den KSD einsetzt, kam zur Jubiläumsfeier, denn für ihn ist es großartig, dass es den KSD gibt: „Der Kinderschutzbund ist ganz wichtig für unsere Gesellschaft und für die Kinder. Auf der anderen Seite wäre es ein Traum, wenn man ihn nicht mehr haben müsste“, erläuterte er in einem Interview mit BLICK aktuell Reporter Udo Stanzlawski. „Schön wäre es, wenn es keinen Bund mehr geben müsste, der sich um die Probleme, die die Kinder mit sich tragen aufpassen muss, sondern, dass die Menschen empathisch genug sind den kleinen Bürgern unserer Gesellschaft mit Respekt zu begegnen, erklärte er weiter. Für den KSD und seine Mitglieder wünscht er für die Zukunft viel Ideenreichtum, ganz viel Einsatzfreude und das diese weiter mit ganz viel Herz dabei sind.

Doch dann wurde mit vielen Wegbegleitern gebührend gefeiert. Musikalisch unterstützt von Kim Heinen und Juliana Koch und natürlich der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden, Uwe Diederichs-Seidel ging es dann im Anschluss in eine interessante Talkrunde mit Schirmherr, Thomas Anders, Kulturdezernentin Margit Theis-Scholz und Guido Bayer, Leiter des Amtes für Kinder, Jugend und Familie des Landkreises Mayen-Koblenz.

Nach einem Rückblick und Ausblick des KSD folgte dann noch eine Theateraufführung des Schauspiels „All das Schöne“ von Duncan Macmilian durch das Koblenzer Stadttheater. US

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