Tango Argentino auf der Bühne der Burgfestspiele für einen guten Zweck

Für ein paar Stunden die Zeit vergessen

Für ein paar Stunden die Zeit vergessen

Abstand vom Alltag, Nähe beim Tanzen. Foto: Axel Holz

Mayen. Am spielfreien Montag der Burgfestspiele treffen sich einmal im Jahr Tango Argentino-Tänzerinnen und -Tänzer auf der Bühne im Hof der Genovevaburg. In diesem Jahr stand die Veranstaltung unter einem besonderen Stern; Pandemie und Hochwasserkatastrophe prägten deren Charakter mit. 70 Teilnehmer und Zuschauer erlebten einen Abend unter freiem Himmel, bei lauem und warmem Sommerwind, bei wunderbarer Musik - aufgelegt von DJ Jonas Maria - und voller Leidenschaft für den Tanz. Bühne, Kulisse und Ambiente entführten die Tänzer für drei Stunden in eine heile Welt, die schon verloren zu sein schien. Im vergangenen Jahr war der „Burghoftango V“ ausgefallen, um erst in diesem Jahr nachgeholt zu werden. Es war die erste größere Milonga - so wird eine Tango Argentino Veranstaltung genannt - in der Region seit anderthalb Jahren. So war die Sehnsucht nach ihr größer denn je. Tango Argentino ist die Begegnung von zwei Menschen - meistens von Mann und Frau - nach bestimmten Regeln, zu guter Musik, in - hoffentlich - guter Haltung und in geschützten Räumen.

Die lange Durststrecke ohne Tango Argentino war nunmehr überwunden. Die besonderen Hygienebedingungen - genesen, geimpft, getestet, registriert - wurden klaglos hingenommen und sogar ausdrücklich gutgeheißen.

Acht Paare nutzten die Gelegenheit unter Anleitung von Veranstalter Axel Holz und der Assistenz von Rosemarie Lang zu einem Tango Argentino Schnupperkurs, und, wer mutig blieb, zu ersten eigenen Schritten während einer Milonga. Bürgermeister Bernhard Mauel und Burgfestspiel-Intendant Daniel Ris freuten sich über alle Gäste, die zum Teil weite Wege auf sich genommen hatten, um das besondere Ereignis mitzuerleben und um für kurze Zeit Abstand von herber Wirklichkeit zu nehmen. Mauel und Ris sprachen kurze Grußworte und zogen die Gewinnerlose der traditionellen Verlosung. Der scheidende Intendant erhielt zudem ein kleines Abschiedspräsent überreicht, aus Dankbarkeit für jahrelange wohlwollende Begleitung der Tango Argentino-Abende.

Neben Stadt und Burgfestspiel-Intendanz unterstützte dieses Jahr die Reichskronen-Apotheke die Veranstaltung. Mitwirkende hinter den Kulissen waren Bühnenmeister Harald Witt, Stefan Engels (Licht und Ton), Alfrun Jacobi, Benjamin Holz, Rosemarie Lang und Christiane Arens-Pioch. Sie alle zusammen sowie alle Teilnehmer und Zuschauer trugen dazu bei, dass ein hoher, dreistelliger Betrag Helferinnen und Helfern zugutekommt, die tagelang unentgeltlich und ehrenamtlich halfen, einen heftig überfluteten Wohnort wieder begehbar und bewohnbar zu machen. So bot die Burgfestspielbühne eine Premiere: Tango Argentino tanzen für einen wohltätigen Zweck.