„Start 2020“ in der Andernacher Mittelrheinhalle

Großer Andrang bei der Ausbildungs- und Studienmesse

Großer Andrang bei der Ausbildungs- und Studienmesse

Bürgermeister Claus Peitz (3.v.rechts) und Christian Heller, Geschäftsführer von Andernach.net (3.v.links) eröffnete die dritte Andernacher Ausbildungs- und Studienmesse. Fotos: UBU

Großer Andrang bei der Ausbildungs- und Studienmesse

Die Bundespolizei informierte die Schüler über die zahlreichen Karrieremöglichkeiten.

Großer Andrang bei der Ausbildungs- und Studienmesse

Auf der Ausstellung herrschte vor allem am Vormittag großer Andrang.

Großer Andrang bei der Ausbildungs- und Studienmesse

Auch die Stadt Andernach bietet zahlreiche Ausbildungsmöglichkeiten.

Andernach. Auch die dritte Auflage der Ausbildungs- und Studienmesse, die am vergangenen Freitag unter dem Motto „Start 2020“ an den Start ging, fand bei Ausstellern und Schülern gleichermaßen Anklang. Mehr als 40 Betriebe und Hochschulen aus der Region präsentierten sich in der Andernacher Mittelrheinhalle auf der von der städtischen Gesellschaft „Andernach.net“ organisierten Veranstaltung.

Für die 15-jährige Sophie von der St. Elisabethschule Mayen hat sich der Besuch der Messe auf Anhieb gelohnt. Die Schülerin hatte nicht nur reichlich Gelegenheit, sich über ihren Traumberuf „Altenpflegerin“ zu informieren – sie konnte sich noch vor Ort einen Praktikumsplatz sichern. „Ich habe gleich für heute Nachmittag einen Termin bekommen, um mich bei einer Einrichtung vorzustellen“, freut sich Sophie. Sofern sie ihre Prüfung bestehe, sei ihr dort sogar ein Ausbildungsplatz in Aussicht gestellt worden. Ihre gleichaltrige Mitschülerin Annalena sieht ihre Berufung als Kauffrau im Lebensmitteleinzelhandel. „Ich habe bereits ein Praktikum bei einem Lebensmitteldiscounter absolviert und einen entsprechenden Ausbildungsplatz in Aussicht“, erzählt sie. Dennoch möchte sich die Schülerin auf der Messe über Alternativen informieren.

Auch für Jannis und Finn, beide 14 Jahre alt und Schüler der Geschwister-Scholl Realschule plus, wird es, wie für viele ihrer Altersgenossen allmählich Zeit, sich Gedanken über ihre berufliche Zukunft zu machen. Die beiden Schüler sind, ebenso wie die Schülerinnen und Schüler der St. Thomas Realschule plus, im Vorfeld von ihren Fachlehrern auf den Messebesuch vorbereitet worden. So starten sie ihren Rundgang mit Block und Stift bewaffnet. „Unsere Aufgabe ist es, drei Berufe zu beschreiben, die wir dann anschließend gemeinsam in der Schule besprechen“, erklärt Finn. Während sein Klassenkamerad Jannis schon klare Vorstellungen von seinem künftigen Berufsleben hat, das er nach einem Praktikum als Elektroniker bei der Berufsfeuerwehr sieht, hat Finn noch keinerlei Ahnung, wohin seine Reise nach seiner Schulzeit gehen soll. „Die Messe ist eine gute Möglichkeit Einblicke in die verschiedene Berufen zu bekommen“, lobt der Jugendliche die Veranstaltung.

Dass es vielen Jugendlichen wie Finn geht, konnte auch so mancher Aussteller feststellen. „Die meisten haben keine feste Vorstellung von ihrem künftigen Beruf“, meint Franz-Josef Müller, Personalchef der Masa GmbH. Das Unternehmen nutzt seinen Messeauftritt, um Jugendliche insbesondere für handwerkliche und technische Berufe zu begeistern. „Bürojobs zu besetzen sei kein Problem“, so Müller. „Die Bewerbungen um Ausbildungsplätze zum Industriekaufmann stapeln sich nahezu bis zur Decke, während die Bewerbungen im handwerklichen und technischen Bereich recht übersichtlich sind“, bedauert Müller. Diese Erfahrungen teilen die meisten Firmen, die händeringend um handwerklichen Nachwuchs buhlen. Um den jungen Menschen die verschiedenen Gewerke schmackhaft zu machen, haben sich die Aussteller einiges einfallen lassen. So durften die Schülerinnen und Schüler beispielsweise ihr Geschick im Löten und Schrauben unter Beweis stellen oder an anderer Stelle einen Laserparcours bewältigen. Wer die Aufgaben geschickt löste, wurde mit attraktiven Preisen belohnt.

Die etwas älteren Schülerinnen und Schüler hatten ihre berufliche Zukunft schon etwas klarer im Blick. So möchte die 17-jährige Melissa von der Berufsbildenden Schule in Andernach beispielsweise eine Ausbildung zur Bankkauffrau absolvieren. Sie habe bereits interessante Gespräche mit den beiden auf der Messe vertretenen regionalen Banken geführt. „Ich werde mich dort auf jeden Fall um einen Praktikumsplatz bewerben.“

Am Infostand der Bundespolizei herrschte ebenfalls großer Andrang. Auch der 14-jährige Luis, Schüler des Kurfürst-Salentin-Gymnasiums Andernach, interessierte sich für die Karrieremöglichkeiten bei der Bundespolizei. Da die beiden Andernacher Gymnasien auch in diesem Jahr nicht im Klassenverband an der Messe teilnahmen, besuchte Luis die Ausstellung nach Schulschluss in Begleitung seiner Eltern. Denn für den Neuntklässler steht, wie für alle Schülerinnen und Schüler seiner Klassenstufe, Anfang kommenden Jahres ein Berufspraktikum auf dem Stundenplan. „Die Verantwortlichen beider Gymnasien haben zwar Anfang des Jahres an der Informations-Veranstaltung zur Messe teilgenommen, sich aber letztendlich dafür entschieden, den Schülern die Teilnahme freizustellen“, sagt Christian Heller, Geschäftsführer von Andernach.net. „Diese Entscheidung gilt es zu respektieren“.

Dass einige Aussteller ihr Informationsmaterial bereits nach dem großen Andrang am Vormittag beiseite geräumt hatten, und an vereinzelten Ständen weit vor dem offiziellem Messeende um 16 Uhr keine Ansprechpartner mehr zur Verfügung standen, bedauerten vor allem Eltern, die sich an diesem Nachmittag eigens Zeit dafür genommen hatten, ihre Kinder bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu unterstützen.