Euskirchener Autohändler geht in die Luft

Gründe zum Feiern fürzwei Wershofener Piloten

Gründe zum Feiern für
zwei Wershofener Piloten

Vereinsmitglied Andreas vor seinem ersten Alleinflug. Privat

Gründe zum Feiern für
zwei Wershofener Piloten

Es geht hoch hinaus. hghamann

Gründe zum Feiern für
zwei Wershofener Piloten

Prüfer Herrmann Kleber.

Wershofen. Bei den Segelflugkameraden in Wershofen gab es in der vergangenen Woche gleich zwei Gründe zum Feiern: Vereinsmitglied Andreas aus Euskirchen (43) hat einen wichtigen Meilenstein in seiner Fliegerkarriere absolviert: die A-Prüfung. Jetzt darf er ohne Begleitung eines Fluglehrers fliegen. Der erste Alleinflug ist einer der spannendsten Momente im Fliegerleben, der unvergesslich bleibt. „Das diesjährige Osterfluglager hat mich in meinem Lernfortschritt sehr nach oben katapultiert“, freut sich Andreas, seines Zeichens Autohändler, über den Erfolg. Auch im übertragenen Sinne, denn gestartet wird durch die Winde, die die Segelflugzeuge in nur drei Sekunden von null auf hundert beschleunigt. Oder anders gesagt: katapultiert. 123 Flugtage, sprich drei Monate und drei Wochen, die Winterpause nicht eingerechnet, benötigte der Euskirchener, bis ihm die Segelfluglehrer das Vertrauen schenkten: „Du schaffst das jetzt!“ Rekordverdächtig ist auch die Zeitspanne, die der ambitionierte Flugschüler bereits in der Luft verbrachte: 25 Stunden in so kurzer Zeit. Um sein ehrgeiziges Ziel zu erreichen, hatte der Euskirchener kein Wochenende ausgelassen und war immer am Platz, vielmehr: am Start. Sein langersehntes Ziel hat auch der in Schönau bei Bad Münstereifel lebende Gerd Henseler (58) erreicht. Seine Fliegerkarriere begann bereits 2012 in Nörvenich. Dort wirkte er als technischer Leiter, was viel Zeit in Anspruch nahm und weshalb er kaum zum Fliegen kam. Er wechselte den Verein im Oktober 2017, kurz vor Beginn der fünfeinhalb monatigen Winterpause. Henseler begründet seinen Wechsel: „Auffallend ist der sehr angenehme Umgang zwischen den Vereinsmitgliedern in Wershofen. Besonders erwähnenswert sind an der Stelle das sehr freundliche Klima und hilfsbereites Entgegenkommen.“ Letzteres war für den Schönauer wichtig, denn er hatte noch eine wichtige Aufgabe vor sich. Seine theoretische Prüfung hatte er zwei Jahre zuvor absolviert. Die strengen Regularien des Luftfahrtbehörden sehen vor, dass man innerhalb einer Frist von zwei Jahren dann die praktische Prüfung angeht. Die Zeit lief. Zwei Wochen vor Ablauf dieser Frist kam dann nach insgesamt 249 Starts als Flugschüler der ersehnte Tag.

Seinen 250. Flug, den Prüfungsflug, absolvierte Henseler mit Prüfer Herrmann Kleber (73), einer geachteten Kapazität unter den Fliegern. Die Prüfung von Henseler war die letzte Prüfung, die Kleber abnahm, bevor er nun aus Altersgründen sein Prüferdasein an den Nagel hängt. Der vom rheinland-pfälzischen Luftamt behördlich bestellte ehrenamtlich tätige Kleber war stets fair, sachlich, mit Augenmaß unterwegs und dafür bei den Fliegern hoch geachtet. Sein Amt als Prüfer bekleidete Kleber seit 1979. Unterdes hatte er vielen Wershofener Piloten zur Lizenz verholfen.

Für beide Flieger lässt sich sagen: „Et hät noch emmer joot jejange!“ Nun wappnet sich der Verein für das bevorstehende Großereignis: Am ersten Septemberwochenende steht das großes Flugplatzfest auf der Agenda, zu dem viele hundert Touristen aus nah und fern nach Wershofen strömen, um sich dort von spektakulären Kunstfliegern begeistern zu lassen. Auch die beiden Prüflinge werden dann am Start sein.

Hinweise zum Vereinsleben im Internet: www.sfg-wershofen.de