Im Wald bei Lutzerath erschallten kürzlich ungewohnte Jagdsignale

„Grünes Abitur“ mit Bravour bestanden

„Grünes Abitur“ mit Bravour bestanden

Vier Frauen und acht Männer erhielten an der Drei-Eichen-Hütte ihren lang ersehnten Jägerbrief.Fotos: Benedikt Schmitt

„Grünes Abitur“ mit Bravour bestanden

Kreisjagdmeister Heiko Mades erteilte mit einem „Hirschfänger“ den Jägerschlag.

Lutzerath. Im Wald bei Lutzerath erschallten ungewohnte Jagdsignale, die zwar die Anwesenheit von Jägern signalisierten, aber nicht etwa zu einer Treibjagd aufforderten. 12 Frauen und Männer erhielten im Rahmen einer Feierstunde endlich aus der Hand von Kreisjagdmeister Heiko Mades den lang ersehnten Jägerbrief. Die Absolventen des Jahrgangs 2019 bekamen jetzt die Gelegenheit, ihre durch Corona verzögerte Überreichung der Urkunden nachzuholen. Heiko Mades, der den verhinderten Vorsitzenden der Kreisjagdgruppe Franz- Josef Becker an der Drei-Eichen-Hütte vertrat, begrüßte neben den vier Frauen und acht Männern auch Freunde und Angehörige der Jungjäger.

Die künftigen Jägerinnen und Jäger hatten für das Erlangen des ersten Jagdscheins umfangreiche Kenntnisse etwa in Wildbiologie, Wildhege, Jagdbetrieb, Waffenrecht, Wildbrethygiene, Jagdrecht, Tier- und Naturschutz sowie Landbau zu beweisen, ehe sie am Ende nach einer Schießprüfung, einer schriftlichen Prüfung und einer mündlich-praktischen Prüfung das „Grüne Abitur“ bestanden hatten. „Sie übernehmen als künftige Jäger eine wichtige Funktion für die heimische Flora und Fauna. Jagd bedeutet neben der Bewirtschaftung der Wildbestände auch aktiver Naturschutz, Biotop-Pflege und Wildschadens-Abwehr“, sagte der passionierte Jäger. „Haben Sie Freude am Waidwerk, genießen Sie die Natur und vor allem Lernen Sie stets dazu“, umriss Mades das künftige Jägerdasein. Er appellierte an die künftigen Grünröcke, das Brauchtum zu pflegen und dieses alte Handwerk mit Leben zu erfüllen. „Die Jagd bedeutet, Achtung vor der Kreatur und Verantwortung für die uns anvertraute Natur zu tragen.“

Die 12 Jungjäger wurden dann durch den sogenannten Jägerschlag in den Kreis der Jägerschaft aufgenommen. Indem er einen „Hirschfänger“ (übergroßes Messer) jedem Jungjäger mehrmals abwechselnd auf die Schultern legte, nahm der Kreisjagdmeister symbolisch die Neuen in den Kreis der Jäger auf. Dabei sagte er den alten Jägerspruch: „Der erste Schlag soll dich zum Jäger weihen. Der zweite Schlag soll dir die Kraft verleihen, zu üben stets das Rechte. Der dritte Schlag soll dich verpflichten, nie auf die Jägerehre zu verzichten.“

Den Jägerbrief erhielten: Pia Hennes (Trier), Stefanie Hennes (Kaisersesch), Sabrina Hölzmann (Möntenich), Dennis Krambrich (Moselkern), Max Mindermann (Kliding), Karl Mohr (Mesenich), Tim Tobias Peiker (Ernst), René Hennes (Kaisersesch), Dr. Christian Ring (Kaifenheim), Simon Peter Ring (Kaifenheim), Ksenia Stähle-Müller (Cochem) und Kilian Weber (Ulmen).

Danach wurden die geschmackvoll gestalteten Jägerbriefe überreicht, ehe die Jagdhornbläser zum Essen bliesen, denn Geselligkeit und Kameradschaft werden bei den Grünröcken gepflegt. Wildragout und kühle Getränke waren in der Drei-Eichen-Hütte aufgebaut und die rund 30 Teilnehmer feierten noch einige Stunden in geselliger Runde den feierlichen Jägerschlag.

TT