Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Andernacher Friedhof

Hass durch Liebe undKrieg durch Frieden ersetzen

Hass durch Liebe und
Krieg durch Frieden ersetzen

Die Abordnungen mit ihren Kränzen auf dem Weg zum Ehrenmal.Fotos: MKA

Hass durch Liebe und
Krieg durch Frieden ersetzen

Das Stadtorchester war, wie in jedem Jahr, in kleiner Besetzung dabei.

Hass durch Liebe und
Krieg durch Frieden ersetzen

Stilles Gedenken zum „Lied vom guten Kameraden“.

Hass durch Liebe und
Krieg durch Frieden ersetzen

Oberbürgermeister Achim Hütten mahnte, unsere Demokratie zu bewahren, zu schützen und zu stärken.

Andernach. Seit 1952 wird in Deutschland, zwei Sonntage vor dem ersten Advent, der Volkstrauertag als staatlicher Gedenktag begangen. Auch die Stadt Andernach gedachte am Sonntag wieder der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft in aller Welt. Zur Gedenkfeier in der Friedhofskapelle, die musikalisch von einer Abordnung des Stadtorchesters Andernach unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Bertram Kleis gestaltet wurde, fanden sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung, Abordnungen von Institutionen und gesellschaftlichen Gruppen sowie weitere Bürger ein.

Je weniger Zeitzeugen es gibt, desto wichtiger die Erinnerung

„Hat ein Feiertag Volkstrauertag überhaupt noch eine Berechtigung?“, fragte Oberbürgermeister Achim Hütten. Der Frieden in Europa erscheine immer selbstverständlicher und die Zeitzeugen der Kriegsschrecken würden immer weniger. Gerade deswegen dürfe man die vielen Toten nicht vergessen und müsse sich immer wieder mit Nachdruck in Erinnerung rufen, was unserem Frieden, unserer Freiheit und Demokratie vorausging. „Wir brauchen Menschen, die die Demokratie erkämpfen und bewahren, sie schützen und stärken. Deswegen müssen wir aufstehen, wenn es Populisten gelingen sollte, auf dem Rücken von Minderheiten und Flüchtlingen Zustimmung in immer breiteren Bevölkerungsschichten zu gewinnen.“ Die Kreisbeigeordnete Judith Lehnigk-Emden sagte, die junge Generation habe durch diesen Gedenktag die Möglichkeit und die Verpflichtung, sich mit der eigenen Geschichte auseinanderzusetzen. Unsere Aufgabe sei es „dazu beizutragen, dass in der Welt ein Klima von Güte und Freundlichkeit besteht, damit Hass durch Liebe und Krieg durch Frieden ersetzt wird.“ Im Gebet gedachte Diakon Andreas Schlösser (Katholische Pfarreiengemeinschaft) der Gefallenen und ihrer Familien, die vom Tod getroffen worden seien und deren Lebenslauf oft eine tragische Wendung genommen habe. Nach einer Lesung aus der biblischen Offenbarung des Johannes und kurzer Auslegung sprach er mit den Anwesenden das Vaterunser und erteilte den Segen.

Zum Ende der Feier stimmte das Stadtorchester Andernach die Nationalhymne an. Am benachbarten Ehrenmal legten danach die Abordnungen zum „Lied vom guten Kameraden“ ihre Kränze nieder und erwiesen den Toten die Ehre.