Koblenzer Interessengemeinschaft für Obdachlose
Helfen, wo andere wegsehen!
René Kühlmann hilft mit seinen Mitstreitern Obdachlosen und Bedürftigen mit Dingen des täglichen Lebens
Koblenz. Jeden 2. Samstag stehen sie vor dem Koblenzer Hauptbahnhof und verteilen Lebensmittel, Kleidung und Hygieneartikel. Gegen einen kleinen Obulus von 1,50 Euro bekommen bedürftige Menschen, was sie im Alltag benötigen. Das kann im Sommer ein kühles Getränk sein, ein neuer Schlafsack, der Dosenöffner oder im Winter ein heisser Kaffee oder eine Suppe. Es hat sich unter den Bedürftigen rumgesprochen, dass hier geholfen wird und so wird das Angebot regelmäßig von ca. 60 Personen angenommen.
Finanziert wird die Aktion ausschließlich aus Spenden, die von vielen Privatpersonen, aber auch Firmen aus dem Umfeld kommen. So hilft z.B. Amazon mit Spenden und stellt Personal, die bei der Verteilung helfen. Ikea Koblenz, Rewe in Andernach und Bendorf, das Kaufland Bendorf und die Tafeln Koblenz und Tiertafel Andernach helfen ebenfalls regelmäßig, die Verteilung sicherzustellen.
Bei den momentan heißen Temperaturen können Dank der Firma Christandt in Bendorf sogar gekühlte Getränke ausgegeben werden.
Angefangen hat alles vor 4 Jahren, als René Kühlmann beim Gang durch die Stadt erkannte, dass ein großer Bedarf an unbürokratischer, praktischer Hilfe dringend notwendig war.
Von den Anfängen, wo er allein mit einer Tüte belegter Brötchen unterwegs war zum heutigen Umfang, war es ein stetiges Wachstum, denn er konnte immer mehr Menschen motivieren, ihn zu unterstützen.
Mittlerweile bekommt er Spenden aus ganz Deutschland, die regelmäßig verteilt werden können. Zum einen Sachspenden, aber auch immer wieder Geldspenden, um die nötigen Dinge zu kaufen.
Da er bei den Verteilaktionen fast immer selbst dabei ist, weiß er genau, was benötigt wird und hilft da, wo Hilfe benötigt wird.
Dabei werden auch Feiertage wie Nikolaus, Weihnachten und Ostern nicht vergessen, wo es spezielle Geschenktüten gibt, um auch diesen Menschen zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden.
Auch wenn die Hilfsbereitschaft mittlerweile in Koblenz groß ist, werden Spenden immer gebraucht.
Wer mehr über die Koblenzer Interessengemeinschaft für Obdachlose wissen oder selbst aktiv mithelfen möchte, kann weitere Informationen auf der Facebook-Seite der Gruppe finden, oder sich direkt an René Kühlmann wenden. E-Mail: rene.kuehlmann@t-online.de
„Jede Unterstützung wird gebraucht und von uns dankbar angenommen, damit geholfen werden kann, statt wegzusehen“, erklärt René Kühlmann motiviert.
Dieser Aktion kann man nicht genug Hochachtung entgegenbringen.
Wegsehen ist ja etwas, was man in unserer heutigen Gesellschaft besonders gut kann.
Das betrifft auch die Politik, deren soziales Engagement mehr aus überflüssigen Besuchen und noch überflüssigerem Gerede besteht, eine Politik, die unverdient mit dem Wort sozial und christlich hausieren geht.
Man kann über Bedürftige/Obdachlose und deren Schicksal geteilter Meinung sein. Es sind und bleiben Menschen, die, egal aus welchem Grund das Schicksal, eigen- oder fremdverschuldet, in eine Situation gebracht hat, in der sie Hilfe benötigen.