Festmesse in der Pfarrkirche St. Laurentius in Oberwinter

Herzlicher Abschied von Edith Reck

Herzlicher Abschied von Edith Reck

Abschied von Edith Reck (Mitte): Pfarrer Frank Klupsch und Pfarreienratsvorsitzende Ursula Gemein dankten der scheidenden Kita-Leiterin. Fotos: AB

Herzlicher Abschied von Edith Reck

Als Edith Reck 1974 ihren Dienst in Oberwinter antrat, umfasste der Kindergarten noch zweieinhalb Gruppen. 2013 wurde die neue sechsgruppige Einrichtung durch Pfarrer Klupsch eingesegnet.

Oberwinter. Eine Festmesse zu Ehren des heiligen Laurentius, des Namensgebers der katholischen Pfarrkirche, wurde am Freitagabend in dem Oberwinterer Gotteshaus gefeiert, in Erinnerung an den Heiligen, einen der sieben Diakone in der Christengemeinde Rom, der am 10. August 258 dort den Märtyrertod starb.

Proppenvoll war das Gotteshaus.

Doch, so Pfarrer und Dechant Frank Klupsch, scheine es, dass die Oberwinterer Bevölkerung nicht nur wegen des Gedenkens an den Heiligen gekommen sei, sondern wohl auch wegen der Verabschiedung der langjährigen Kita-Leiterin Edith Reck in den Ruhestand.

Daher galt der Gruß von Klupsch neben den Mitzelebranten, Pfarrer im Ruhestand Norbert Klaes und Kooperator Johannes Steffens, den vielen Erzieherinnen und Leiterinnen der katholischen Kindertagesstätten in der Gesamtstadt Remagen, den ehemaligen Leiterinnen, den Gemeindereferentinnen, den Pfarrgemeinderäten, dem Verwaltungsrat und vor allem der zu verabschiedenden Edith Reck und ihrer Familie. Den Regen schrieb Klupsch nicht nur der Trauer um den heiligen Laurentius zu, denn warum solle der Himmel nicht weinen, wenn jemand nach über 40 Jahren als Kita-Leiterin in den Ruhestand gehe.

Bekenntnis zu Gott

In seiner Predigt dankte Klupsch zunächst den Junggesellen, die wieder Großartiges bei der Laurentius-Kirmes geleistet hätten. Es sei ihm eine Freude, den Pfarrpatron zu feiern, und ebenso eine Freude, Edith Reck mit vielen guten Wünschen in den Ruhestand zu verabschieden. Laurentius habe ein entschiedenes Bekenntnis zu Gott gelebt, so wie auch Edith Reck es getan habe. „Keine Angst, ich werde Sie nicht heiligsprechen, denn das kann nur der Papst, und dafür müssten Sie auch verstorben sein“, schmunzelte Klupsch in Richtung von Reck. Laurentius sei nicht einfach zu feiern, sondern nachzuahmen. Er habe sich für andere eingesetzt, so wie es auch Reck getan habe. Jeder Mensch brauche liebevolle und persönliche Zuwendung. „So manches Pflänzchen haben Sie, Edith Reck, großwerden sehen“, betonte Klupsch und erinnerte daran, dass durch die Umstrukturierung in der Kirche alle Gläubigen Samariter sein müssten.

In dieser „beweglichen Kirche“ habe auch der Kindergarten seinen Platz, um die Liebe Gottes zu vermitteln. „Katholisch sein heißt Christus zu lieben und auf sein Wort zu hören. Die Botschaft Gottes beginnt bei unseren Kindern. Machen Sie diese Welt ein Stück heller und gestalten Sie die neue Kirche, die neue Struktur, die seit Januar eingeführt wurde“, wünschte sich der Pfarrer.

Eine Institution im Ort

Zum Schluss der Festmesse sprach Klupsch im Namen aller, die Edith Reck danken wollten. „Nach über 40 Jahren gehen Sie in den wohlverdienten Ruhestand. Sie verkörpern unseren Kindergarten. Sie sind eine Institution in Oberwinter. Ihr Name und ihr Gesicht sind untrennbar mit der Arche Noah verbunden, ebenso wie mit dem Ort. Jahrzehnte waren sie Ansprechpartner für Kinder, Eltern und viele Menschen. Sie waren auch immer Ansprechpartner für ihre Kolleginnen und das Team. Alle Entwicklungen im Kindergarten haben Sie in über 40 Jahren mitgestaltet“, erklärte Klupsch im Beisein der Pfarreienratsvorsitzenden Ursula Gemein.

Edith Reck bedankte sich für die Worte und erinnerte daran, dass sie am 1. August 1974 ihren Dienst angetreten habe. Seien es damals noch zweieinhalb Gruppen gewesen, so gebe es inzwischen in der Arche Noah sechs Gruppen mit 114 Kindern, davon 82, die auch ein Mittagessen in der Einrichtung einnehmen würden. Während damals sechs Kindergärtnerinnen im Einsatz waren, sei das Team heute 19-köpfig. Ihr großes Vorbild sei immer und schon sehr früh Schwester Agnes gewesen. Nur eine „Uniform“ mit Schleier und Kleid habe sie als Kind nicht haben wollen. Es habe gute und schlechte Zeiten gegeben, aber im Team habe man alles bewältigt. Recks Dank galt der Pfarrgemeinde, die sie immer unterstützt habe, besonders Hermann Schlemmer, sowie den Kindern, den Eltern und dem Kita-Team. „Ihr werdet mir fehlen. Aber als Ersatz habe ich die Kinderkirche und die Kommunionkinder. Ansonsten werde ich viel reisen, solange es die Zeit noch hergibt“, so Reck. Mit „Viel Glück und viel Segen“ wurde Edith Reck von allen verabschiedet. Noch eine ganze Weile wurde rund um die der Abschied gefeiert, mit Eltern, allen Beteiligten am Kirchendienst und vielen Vertretern der Ortsvereine. Mit dabei war natürlich auch das Tambourcorps Oberwinter, das die Abschiedsfeier musikalisch begleitete.